Neustadt an der Weinstraße – Der Truppführer-Lehrgang ist die erste Führungsverantwortung in der Feuerwehr. Die Teilnehmer absolvierten bereits den Truppmann Teil 1 und Truppmann Teil 2 Lehrgänge (Grundausbildung), den Sprechfunkerlehrgang und erwarben bereits den Atemschutzgeräteträger Lehrgang.
In 41 Stunden wurden die Lehrgangsteilnehmer durch die Kreisausbilder auf ihre zukünftige Aufgabe, das Führen der kleinsten taktischen Einheit, den Trupp bestehend aus mindestens zwei Personen, herangeführt.
Im theoretischen Teil der Ausbildung wurden in Lehrgesprächen die Themen Rechtsgrundlage, Brandsicherheitswachdienst, Brennen und Löschen, Gefahren an der Einsatzstelle, die Möglichkeiten der Gefahrenabwehr bzw.-begrenzung sowie die ABC-Gefahren erarbeitet.
Im praktischen Teil galt es das theoretisch erlernte in der Praxis unter Beweis umzusetzen. Bei einem angenommenen Brand in einem leeren Wohngebäude lag das Augenmerk der Ausbilder auf die korrekte Ausführung des Einsatzbefehles, das Schlauchmanagement, dem Gruppen- bzw. Staffelführer über Funk Bericht erstatten und auf die eingebauten Gefahren u.a. Gefahrstoffe zu achten. Ebenso galt es vermisste Personen und Tiere, dargestellt durch Dummys, zu finden, zu versorgen und die Rettung einzuleiten. In die Brandübungen simulierten die Ausbilder einen Atemschutzunfall, hier wollte man von den Teilnehmern das korrekte absetzten einer Notfallmeldung sehen und das Arbeiten des Rettungstrupps.
Nach den praktischen Brandübungen folgte der zweite Teil die technische Hilfe. Hier erklärte man den Teilnehmern einen Rüstwagen Typ 2 (RW 2) und welche Möglichkeiten das Einsatzfahrzeug bietet. Unter anderem musste mit dem Material des RW 2 ein verunfalltes Fahrzeug aus einer schiefen Ebene gezogen werden. Der korrekte Unterbau eines Unfallfahrzeuges sowie die diversen Möglichkeiten Personen mit hydraulischen Geräten zu befreien. Vermittelt bekamen die Teilnehmer das Glasmanagement und die Möglichkeiten der Benutzung der technischen Einrichtungen in den neuen Fahrzeugen zu nutzen wie z.B. das Ablassen der Fensterscheiben, verstellen der Sitze.
Ein besonderes Highlight in dem Lehrgang war das Thema Löschschaum. Hierfür konnte ein Dozent von der Feuerwehr Mainz gewonnen werden. Steffen Molitor demonstrierte die Wirkung von Löschschaum an einem Modell. An Hand dieses Minimodells konnten, die in der Feuerwehr eingesetzten Schaumarten demonstriert werden. Mit diesem Modell war es möglich wie im Echteinsatz Löschschaum mit Minischaumrohren auf die Brände aufzubringen und deren Wirkungsweise zu erkennen. Man konnte auch schön vorführen, dass Schaum auch verbrennen kann. Es konnten nach der Einleitung des Dozenten verschiedene Flüssigkeitsbrände und sogar ein Tankwagenbrand simuliert und von den Teilnehmern abgelöscht werden.
Neben einer praktischen Prüfung unter Vorgabe der Ausbilder musste auch ein Fragenkatalog mit 61 Prüfungsfragen beantwortet werden.
Alle Teilnehmer, die den vom 25. April 2018 bis 24. Mai 2018 laufenden Lehrgang besuchten, konnten diesen mit Erfolg abschließen. Jetzt steht ihnen der Weg für weitere Lehrgänge an der Landes- Feuerwehr- und Katastrophenschutzschule in Koblenz offen.
Die Lehrgangsteilnehmer, darunter zwei Frauen, waren Dennis Wabner, Carsten Feskens (beide Löschzug 1), Jan Dengler, Jonas Schönig (beide Löschzug 3), Katharina Meisel, Sandro Pezzetta (beide Löschzug Süd), Shirin Mees, Moritz Schick (beide Löschzug Lachen-Speyerdorf), Matthias Scherrer (Löschzug Mußbach).
Die Ausbildung der jungen Truppführer lag in den Händen von Lehrgangsleiter Bernd Kaiser. Er wurde in den verschiedenen Ausbildungsteilen unterstützt von Matthias Loesch, Dominik Loesch, Florian Schwander, Helge Schwarz und Senol Tünel.