Landau – Der jüngste Nachwuchs des Zoo Landau ist eine kleine Weißscheitelmangabe, die am 13. Mai 2018 geboren wurde. Das Jungtier entzückte bereits die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der öffentlichen Zooführung zum Thema „Kindersegen im Zoo“ am gleichen Tag, und natürlich ist auch das Zooteam hocherfreut über diesen erneuten Zuchterfolg.
Der oder die Kleine – sein Geschlecht hat das kleine Äffchen bisher noch nicht offenbart – ist bereits das sechste Jungtier, das in der aktuellen Zuchtgruppe in Landau zur Welt gekommen ist und das dritte für das 10jährige Zuchtweibchen „Conchita“, das seit 2011 im Zoo Landau lebt. Dass „Conchita“ sich erneut als vorbildliche Mutter zeigt, ist insofern besonders erfreulich, da sie selbst mit der Flasche aufgezogen werden musste, was bei Primaten nicht selten zu Schwierigkeiten bei er eigenen Mutterschaft führen kann. Die Landauer Zuchtgruppe umfasst natürlich den Vater des Jungtiers, einen im Jahr 2010 direkt aus dem Heimatland Ghana importierten beschlagnahmten Wildfang, zwei weitere erwachsene Weibchen sowie zwei direkte Geschwister und zwei Halbgeschwister des aktuellen Nachwuchses. Die Gruppe ist sehr harmonisch und freundlich interessiert am neuesten Familienzuwachs.
Für die zwischen 2013 und 2016 geborenen Geschwister ist es auch besondes wertvoll, die Aufzucht eines weiteren Jungtieres mitzuerleben. Im Mai 2017 wurde bereits ein ebenfalls im Jahr 2013 geborenes Weibchen abgegeben. „Ivy“ wurde im Rahmen des Europäischen Ex-situ-Programms (EEP), das für diese Tierart vom Zoo Barcelona koordiniert wird an den Zoo im ghanaischen Accra weitergegeben. In der dortigen von der Artenschutzorganisation WAPCA (West African Primate Conservation Action) betriebenen Station wurde sie erfolgreich mit einem Männchen vergesellschaftet, und ihre Nachkommen könnten auch für zukünftige Wiederansiedlungsprojekte zur Verfügung stehen.
Dem Erhalt der Weißscheitelmangaben in Zoos kommt ganz besondere Bedeutung zu, da sie zu den bedrohtesten Affenarten der Welt zählen. Der Lebensraum ist stark begrenzt und zerstückelt, Wilderei und illegaler Holzeinschlag stellen die Hauptbedrohungsursachen für Weißscheitelmangaben und die ebenfalls höchst seltenen Roloway-Meerkatzen im gleichen Lebensraum dar. WAPCA, initiiert und geführt vom Zoo Heidelberg und seit der Gründung im Jahr 2001 unterstützt vom Zoo Landau, ist vor Ort in Ghana und der Elfenbeinküste aktiv, um durch Umweltbildung und die Schaffung alternativer Einnahmequellen sowie aktive Überwachung und Schutz der verbliebenen Wälder, die nahende Ausrottung dieser beiden Flagschiffarten zu verhindern und damit natürlich unzählige andere Arten in den gleichen Wäldern zu schützen. Die Weißscheitelmangaben sind eine von insgesamt 26 Arten, mit denen der Zoo Landau an koordinierten Zuchtprogrammen beteiligt ist.
Neben WAPCA unterstützt der Zoo Landau weitere Schutzprojekte vor Ort in Chile und Peru (Humboldt-Pinguine), auf den Philippinen (Prinz-Alfred-Hirsche und Rotsteißkakadus) in Ruanda (Grauer Kronenkranich) und auch vor der eigenen Haustüre im Amphibienschutz in der Südpfalz.