Kaiserslautern – Die Goldschmiedeabteilung der Meisterschule für Handwerker in Kaiserslautern hat eine neue Fasser- und Gravurwerkstatt.
An 16 Arbeitsplätzen können nun die Auszubildenden lernen, wie man Edelsteine fasst und graviert.
„Auch wenn vordergründig die Maschine am Werk ist, so bleibt die Leistung des Menschen unverzichtbar“,
sagte Bezirkstagsvorsitzender Theo Wieder bei der Einweihung. So denke sich der Mensch eine Gravur aus, was die eigentliche kreative Leistung sei, und die Maschine setze sie dann um. Heutzutage komme man in fast keinem Beruf mehr ohne digitale Technik aus. Mit der neuen Werkstatt sei ein großer Schritt in eine Modernisierung des Ausbildungsangebots bei den Goldschmieden gelungen. Das Edelsteinfassen und Gravieren seien zwar Spezialisierungen innerhalb des Goldschmiedeberufs, die immer mehr ein Nischendasein führten. Trotzdem würden diese Techniken weiterhin gebraucht, da Schmuckstücke ohne Verzierung durch Edelsteine oder Gravuren kaum denkbar seien.
„Die Meisterschule für Handwerker geht mit extrem gutem Beispiel voran, um den jungen Menschen eine bestmögliche Ausbildung angedeihen zu lassen“,
betonte Wieder sichtlich beeindruckt.
Schulleiter Eckhard Mielke erwähnte, dass der „Bezirksverband Pfalz mit der Meisterschule für Handwerker ein großer Wirtschaftsförderer und Ausbilder fürs Handwerk ist“. Er dankte allen Beteiligten, die mit Eigenleistungen geholfen hätten, die Kosten zu senken. Die Arbeitstische seien in der Schreinerwerkstatt entstanden und die Maler und Lackierer hätten Verputz- und Malerarbeiten durchgeführt. Die Goldschmiedeabteilung hätten die Schneidwerkzeuge als Zubehör für die Graviergeräte hergestellt und die Elektroarbeiten hätten Hausmeister und Hauselektriker ausgeführt. Und bei der Anschaffung der Mikroskope und Graviergeräte sei es gelungen, deutliche Rabatte bei der Herstellerfirma zu erzielen.
Mielke kündigte an, dass sich die Meisterschule für Handwerker „verstärkt in Richtung Digitalisierung unseres Bildungsangebotes entwickeln und Techniken wie CAD und 3-D-Druck als Ausbildungsinhalte anbieten will“. Die Technik erläuterte Fachlehrer Matthias Bentner. Dank Mikroskop und pneumatischen Schneidwerkzeuge könne die Präzision der Arbeit erhöht werden. Auch sei die Vermittlung deutlich leichter. So könnten die einzelnen Arbeitsschritte vergrößert an die Leinwand projiziert werden, so dass der Lehrer deutlich besser als früher demonstrieren könne, worauf man beim Gravieren und Fassen achten müsse.