Das hat wohl jeder Anfänger schon einmal erlebt: Am Anfang eines Stückes ist man noch guten Mutes und freut sich auf die neue Herausforderung. Doch dann passieren einem ständig Fehler und das Stück spielt sich alles andere als flüssig. Frustrierend! So mancher Schüler eines Klavierkurses hat sich davon schon entmutigen lassen und verfrüht aufgegeben. Dabei muss das gar nicht sein: Selbstverständlich kostet es Mühen, etwas Neues zu lernen, aber unsere Tipps sorgen dafür, dass das Ganze trotzdem noch Spaß macht und schnelle Erfolge erzielt werden.
Tipp 1: Mit Geduld lernt man besser
Geduld spielt eine große Rolle, wenn man sich das Klavierlernen möglichst stressfrei gestalten möchte. Oft erwartet ein Anfänger zu viel von sich selbst und bleibt dann hinter seinen eigenen Erwartungen zurück. Es kann dauern, bis ein paar Takte sitzen – das ist ganz normal. Deshalb sollte jeder, der online Klavier spielen lernen möchte, sich die Zeit geben, eine Phrase gut zu lernen, bevor er zum nächsten Teil voranschreitet. Wie das geht, erklären wir im Folgenden.
Tipp 2: Erst lesen und dann spielen
Um sich einen ersten Eindruck von dem Stück zu machen, ist es hilfreich, sich zuerst die Noten genau anzusehen. Denn schon der erste Takt des Notensatzes gibt eine Menge Aufschluss darüber, wie die Komposition gespielt werden muss. Am Taktanfang lässt sich beispielsweise erkennen, in welcher Tonart sie verfasst ist und in welchem Takt gespielt wird – zum Beispiel Vier-Viertel oder Drei-Viertel. Des Weiteren finden sich Hinweise darauf, ob das Stück eher leise (p wie piano) oder laut (f wie forte) zum Besten gegeben werden sollte. Zudem wird in der Regel angegeben, in welchem Tempo das Stück gedacht ist, also wie viele Schläge pro Minute gerechnet werden.
Tipp 3: Häppchenweise spielen üben
Wer all diese Angaben verinnerlicht hat, kann sich an das Stück selbst heranwagen. Das bedeutet aber nicht, dass er versuchen soll, es in einem Rutsch herunterzuspielen. Das gelingt selten und man wird nur mit seinen eigenen Unzulänglichkeiten konfrontiert. Besser, man führt sich die neue Herausforderung häppchenweise zu Gemüte. So kann man ein Stück in Abschnitte von zwei oder drei Takten aufteilen und diese dann richtig gut einüben, bevor man die nächsten zwei oder drei Takte angreift. Ein Erfolgserlebnis stellt sich damit schneller ein und außerdem ist man aufnahmefähiger, wenn man sich auf kleine Einheiten konzentriert.
Tipp 4: Erst links, dann rechts
Es ist durchaus eine Geschicklichkeitsübung für das Gehirn, wenn die eine Hand etwas anderes ausrichten soll als die andere. Aus diesem Grund übt man bei neuen Klavierstücken erst die eine Hand und dann die andere. In der Regel fängt man dabei mit der Hand an, welche die Melodie führt – meistens ist das die rechte. Wenn die Griffe mit der rechten Hand gut funktionieren, übt man die linke und dann geht man dazu über, es mit beiden Händen zu probieren. Ganz wichtig hierbei ist, sich regelmäßig Pausen zu gönnen, um das neu Gelernte zu verarbeiten. Mit sinkender Konzentration steigt meist auch die Fehlerquote und dann bekommt man schnell das Gefühl, schlechter zu sein, als man wirklich ist.
Tipp 5: Übergänge und Problemstellen spielen
Auch bei einem Online-Kurs für Klavier ist der nächste Schritt, die einzelnen Sektionen des Klavierstückes zusammenzufügen. Damit das Stück schließlich im Ganzen gespielt werden kann, müssen die Übergänge zwischen den einzelnen Sektionen geübt werden. Dazu nimmt man am besten den letzten Takt der einen, und den ersten Takt der nächsten Sektion und spielt diese ein paar Mal hintereinander. Setzt man nun die beiden Abschnitte zusammen, wird man nicht mehr lange nachdenken müssen, was nach dem Ende des einen Abschnittes folgt.
Nun ist das gesamte Werk also zusammengesetzt, doch an manchen Stellen hakt es trotzdem noch. Egal, wie gut ein Anfänger oder auch ein fortgeschrittener Spieler seine Abschnitte übt, es wird immer Stellen geben, an denen man sich gerne mal vergreift. Auch Schüler, die online Klavier spielen lernen, kennen dieses Problem. Die Lösung ist, sich die vertrackten Stellen herauszugreifen und sie separat zu üben, bis die Fehler ausgebügelt sind. Anschließend können sie wieder in den Gesamtkontext des Stückes eingebettet werden. So eignet man sich nach und nach das gesamte Musikstück an.
Tipp 6: Showtime für Anfänger
Der letzte Schritt klingt vielleicht zunächst aufregend, aber man muss seine Fortschritte nicht vor einem Millionenpublikum aufführen. Es geht hier nur darum, einem Freund oder Verwandten zu zeigen, wie weit man schon gekommen ist, und sich Feedback einzuholen, was man hier und da noch verbessern könnte. Wen auch bei dieser Vorstellung noch zu sehr das Lampenfieber plagt, der kann stattdessen auch das eigene Spiel mit dem Handy aufnehmen und es sich dann anhören.
Vor allem beim letzten Schritt sollte man nicht zu kritisch mit sich sein! Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen und in der Regel befindet man sich trotz kleiner Mängel auf einem guten Weg und wird nur besser.