Speyer – Das erste Konzert am Eröffnungsabend des palatia Jazz Festivals ist bereits eine Perle der Jazzlandschaft. – Ist doch die Sängerin Lucia Cadotsch seit 2017 Trägerin des ECHO Jazzpreises Sängerin National und ein herausragender Hörer-Tipp. Ihr aktuelles Album „Speak Low Renditions“ präsentiert eine ganz besondere Besetzung: Kit Downes von „Tricko“ an der Orgel und Lucy Railton am Cello. Eine Herausforderung, einen Klang zu erzeugen, der noch nie zuvor so gehört wurde.
Für palatia Jazz hat sich die Künstlerin mit einem in der britischen Jazz-Szene ebenso außergewöhnlichen Duo „TRICKO“ zusammen getan. Die instrumentale Besetzung ist im künstlerischen Ausdruck. In der Club- wie Festivalszene – ist dieses Duo ein gefeierter Termin – die Künstler Kit Downes als Pianist, Komponist und Organist, hier vertreten an der Hammond-B3-Orgel und die vorzügliche Cellistin Lucy Railton spielen ausverkaufte Konzerte. Ihre Musik zeigt dabei Rhythmus, Harmonie und den eindrucksvoll gespielten Klang der gewählten Instrumente. Dabei werden Stücke aus Lucy Railtons Album „Speak Low“ in dieser neuen Instrumentierung gespielt – aber auch völlig neue Stücke erstmals bei palatia Jazz vorgestellt.
„Speak Low Renditions“
Diese Besetzung ist nicht nur ein Schaufenster für die jüngsten Regungen im Jazz, er bringt auch ganz exquisite Musikerinnen und Musiker zusammen. Im Zentrum steht Lucia Cadotsch, Ausnahmesängerin mit Echo-Preis im Rucksack.
Sie hat auf ihrem Album „Speak Low“ Jazzklassikern von Größen wie Billie Holliday oder Nina Simone neues Leben eingehaucht und damit für Furore gesorgt: 5 Sterne und volle Punktzahl im britischen The Guardian, dem Magazin Downbeat in Amerika sowie allerorts lobende Worte für ihre Konzerte auf einigen der renommiertesten europäischen Bühnen.
Nun hat eine Reihe findiger Leute (etwa Colin Vallon, Julian Sartorius, Joy Frempong) diese Lieder nochmals auf den Kopf gestellt. Und siehe da: Der alte Jazz wird zum neusten Jazz – hier in ungewöhnlicher Besetzung mit Hammond Orgel, Elektronik und Cello – radikale Arrangements und abenteuerlichen Klangwelten.
Lucia Cadotsch trägt die transformierten Stücke nun im Trio vor, unterstützt vom umtriebigen britischen Pianisten und Orgelspieler Kit Downes jenes Wunderkind, das im Januar sein Debütalbum beim Renommier-Label ECM veröffentlichte – sowie Lucy Railton, Cellistin und langjährige musikalische Weggefährtin von Kit Downes, als zweite Hälfte des Duos „Tricko“. Der Vorhang wird fallen für einen Auftritt voller elegantem Minimalismus aus den Fingern und Köpfen dieser unbeirrten Drei.
James Blood Ulmer & David A. Barnes
„Birthright“
Der Blues-Gitarrist James Blood Ulmer (Jahrgang 1940) war der einstige Ornette-Coleman-Begleiter und wird zum palatia Jazz Festival im Duo mit dem legendären „Harmonica Dave“ von der original „Memphis Blood Blues Band“ erwartet. Die Aufzeichnung von „The Sun Sessions“ wurde eines der erfolgreichsten Alben von Ulmer. Mit „No Escape from The Blues“ und „Bad Blood in the City“ folgten zwei weitere Alben, die ihm einen Grammy als bestes Blues Album einbrachten und seinen Status als Blues-Legende festlegten.
Mit dem Album „Birthright“, spielt er solo und bringt einige Blues-Klassiker und eigene Stücke wieder für Projekte in Kirchen zurück. Um Klischees und Stereotypen zu entkommen, hat Ulmer seine Gitarre völlig anders gestimmt als es der Kanon vorschreibt. „I want to tune it away from the tritone“, sagt Ulmer lakonisch. Tatsächlich klingt das altehrwürdige Genre “Blues“ selten so authentisch wie bei Ulmer.
Mit nun bereits 78 Jahren bleibt der Musiker unermüdlich im Rennen auf dem Festivalparkett der internationalen Jazz- und Bluesszene. Eine einmalige Gelegenheit ihn in der Pfalz zu erleben.
Info:
Gedächtniskirche | InDoor
Bartholomäus-Weltz-Platz |
67346 Speyer
Beginn: 19.30 Uhr
Einlass: 18.00 Uhr
<<(Beginn Jazzkulinarium) >>
Euro 16 | 29 | 44 | 54
abzgl. evtl. Nachlässe