Papierverladung
In den ersten fünf Monaten wurden durch den AWB rund 5400 Tonnen Altpapier gesammelt und im Kompostwerk umgeschlagen. (Foto: Kreisverwaltung Bad Kreuznach)

Bad Kreuznach – Vor rund einem halben Jahr startete der erste Teil der Kommunalisierung der Müllabfuhr im Landkreis Bad Kreuznach. Seit dem 1.1.2018 führt der Abfallwirtschaftsbetrieb (AWB) des Landkreises die Sammlung von Papier, Pappe und Kartonagen sowie des Sperrmülls in Eigenregie, mit eigenem Personal und Fuhrpark, durch. Bis dahin war ein Unternehmen damit beauftragt.

Die Bilanz des ersten Halbjahres bewertet Abfallwirtschaftsdezernent Hans-Dirk Nies als durchweg positiv.

„Es war für uns völliges Neuland, die Sammlung in Eigenregie durchzuführen. Ich bin dem AWB mit all seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sehr dankbar, dass die Umsetzung derart gut verlief“,

erklärt Nies. Es sei völlig normal, dass sich Umstellungen dieser Art einspielen müssten und eine Übergangszeit eingeräumt werden muss.

„Wenn sich Probleme gezeigt haben, wurden diese angegangen und schnell behoben“,

lobt der Dezernent. Angesichts der verschwindend geringen Zahl an Beschwerden aus der Bevölkerung zeige sich, dass die Umstellung im Großen und Ganzen ohne Reibungsverluste erfolgte.

„Unser AWB hat die Herausforderung mit Bravour gemeistert und zugleich wichtige Erkenntnisse für den zweiten Schritt der Kommunalisierung gesammelt“.

Denn ab dem 1.1.2019 werden auch Bio- und Restabfälle eigenständig gesammelt.

Dass die Umstellung so gut verlief, sei kein Selbstverständnis.

„Alleine die rechtliche Verwerfung der Kooperation mit der Stadt Bad Kreuznach, mit der eine Kooperation zur Sammlung der Abfälle im Stadtgebiet vorgesehen war, hat durchaus für großen organisatorischen Mehraufwand gesorgt. Ich bedauere es weiterhin sehr, dass durch die Beschwerde bei der Vergabekammer diese leider nicht wie geplant durchgeführt werden durfte“.

Daneben hätten sich unter anderem die technischen Probleme mit den neuen Müllsammelfahrzeugen als echte Herausforderung offenbart, erinnert Nies.

„Von all diesen Problemstellungen haben die Bürgerinnen und Bürgerunseres Landkreises aber im Prinzip nicht viel mitbekommen – bestenfalls, das die Kennzeichen auf den Müllfahrzeugen andere waren, als die eigenen Fahrzeuge gegen Leihfahrzeuge getauscht wurden“.

Der Dank gebühre dem Personal, das mit derartigen Situationen immer absolut professionell umgegangen ist und dadurch die Tagesziele erreichen konnte.

„Inzwischen ist aber auch dies längst überstanden, sodass guten Gewissens von einem problemlosen Betrieb gesprochen werden muss“.

Insgesamt zeige die gemeisterte Herausforderung der Kommunalisierung, wie leistungsstark der AWB des Landkreises Bad Kreuznach aufgestellt ist.

„Wir liegen heute mit unseren Abfallgebühren unter dem Niveau von vor 20 Jahren, das Angebot aber wurde in sehr vielen Bereichen ausgeweitet. Allein dies ist großer Grund zur Freude für uns und alle Gebührenzahlerinnen und Gebührenzahler“.

Nies ist sehr optimistisch, dass der Start der Bio- und Restmüllsammlung im kommenden Jahr ohne Probleme anlaufen wird.

„Wir wissen, worauf wir besonderes Augenmerk zu richten haben. Schon jetzt zeigt sich, dass die Kommunalisierung der richtige Weg war, den die politischen Gremien des Landkreises eingeläutet haben. Perspektivisch wird die Umstellung, davon bin ich zutiefst überzeugt, ein großes Erfolgsmodell bleiben, welches den Gebührenzahler weiter entlasten wird“.