Kassel – Die Polizei berichtet von Vorfällen aus dem Dienstbezirk. Werden Hinweise gesucht und ihr habt etwas gesehen, dann wendet Euch bitte an die zuständige Polizeidienststelle.
Freudenschüsse nach WM-Spiel lösen größeren Polizeieinsatz aus: Strafanzeigen und Sicherstellungen
Kassel (ots) – Mehrere Schüsse, die, wie sich erst später herausstellen sollte, wegen des Sieges der russischen Nationalmannschaft bei der Fußball-Weltmeisterschaft aus dem Fenster eines Hauses abgegeben wurden, lösten am gestrigen Dienstagabend einen größeren Polizeieinsatz im Kasseler Stadtteil Rothenditmold aus. Am Ende des Einsatzes konnten die eingesetzten Beamten schließlich Entwarnung für die Nachbarschaft geben. Der Schütze, ein 14-jähriger Jugendlicher, hatte nicht mit einer scharfen Waffe, sondern mit einer Schreckschusswaffe geschossen. Folgenlos blieb der Einsatz am Ende nicht; gegen seine Eltern, die dem Treiben ihres Sohnes offenbar tatenlos zusahen, und gegen den 14-Jährigen wurden Strafverfahren eingeleitet. Zudem stellten die Beamten in der Wohnung mehrere Waffen sicher.
Gefahrenbereich weiträumig abgesperrt
Die Notrufe besorgter Nachbarn wegen der Schüsse waren gegen 22 Uhr gestern Abend bei der Leitstelle des Polizeipräsidiums Nordhessen eingegangen. Da eingangs völlig unklar war, aus welchem Grund und mit welcher Art von Waffe die Schüsse abgegeben wurden, rückten mehrere Streifen verschiedener Polizeireviere zum Ort des Geschehens aus und sperrten den Gefahrenbereich zum Schutz Unbeteiligter zunächst weiträumig ab. Im weiteren Verlauf des Einsatzes gelang es einem Notinterventionsteam der Kasseler Polizei die betreffende Wohnung zu betreten, die Anwesenden vorläufig festzunehmen und den Sachverhalt aufzuklären. Dabei stellte sich heraus, dass der 14-jährige Sohn der Familie aserbaidschanischer Herkunft nach dem Abpfiff des Russland-Spiels mit der Schreckschusswaffe seines Vaters drei Schüsse aus einem Fenster Richtung Straße und drei Schüsse aus einem Fenster Richtung Hinterhof abgegeben hatte.
Strafanzeigen und Sicherstellungen
Der 14-Jährige muss sich nun wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz verantworten, weil er als Jugendlicher verbotenerweise die Schreckschusswaffe an sich genommen und damit zudem unerlaubt aus dem Fenster gefeuert hatte. Gegen seine Eltern leiteten die Beamten ebenfalls ein Strafverfahren wegen des Verdachts der Verletzung der Fürsorge- oder Erziehungspflicht ein. Darüber hinaus stellten sie zur Gefahrenabwehr die in der Wohnung aufgefundenen vier Waffen, zwei Schreckschusswaffen und zwei Luftdruckgewehre, sicher. Eine Mitteilung an die zuständige Waffenbehörde, die den Besitz solcher Waffen beim Fehlen der erforderlichen persönlichen Eignung oder Zuverlässigkeit untersagen kann, ergeht nun ebenfalls.
Kassel: Falsche Polizisten nehmen jugendlichem Radfahrer 20 Euro bei fingierter Kontrolle ab: Zeugen gesucht
Kassel (ots) – Drei falsche Polizeibeamte haben am gestrigen Dienstagnachmittag bei einer fingierten Verkehrskontrolle in Höhe des Bugasees in der Damaschkestraße in Kassel einem jugendlichen Fahrradfahrer 20 Euro wegen eines fehlenden Schutzbleches abgenommen. Die Beamten des für Betrugsdelikte zuständigen Kommissariats 23/24 ermitteln nun wegen Trickbetrugs und Amtsanmaßung und bitten um Zeugenhinweise.
Der 14-jährige Radfahrer war gegen 14:30 Uhr in Höhe der “Strandbar” von den drei Männern gestoppt worden. Wie er später bei der Anzeigenerstattung gegenüber echten Beamten der Kasseler Kripo angab, sollen die drei Unbekannten hellblaue T-Shirts mit der Brustaufschrift Polizei und einem Wappen am Ärmel getragen haben, das dem der hessischen Polizei allerdings nicht geähnelt haben soll. Da er kurz zuvor in Höhe des Auebads tatsächlich in eine echte Polizeikontrolle geraten war, bei der die eingesetzten Beamten der Verkehrsinspektion der Kasseler Polizei an seinem Fahrrad nichts zu beanstanden hatten, wies er die drei Unbekannten auf diesen Umstand hin. Davon allerdings kaltgelassen forderten die drei Männer auch weiterhin 20 Euro Strafe für das fehlende Schutzblech, die der eingeschüchterte Jugendliche schließlich bezahlte. Tatsächlich ist ein Schutzblech für Fahrräder nach der Straßenverkehrszulassungsordnung gar nicht vorgeschrieben, ein Verwarn- oder Bußgeld kann deren Fehlen demnach nicht zur Folge haben. Das Täter-Trio soll im Anschluss an die vermeintliche Kontrolle zu einem auf dem dortigen Parkplatz abgestellten schwarzen Kleinwagen gegangen sein. Der Jugendliche hatte seine Fahrt fortgesetzt und zu Hause seiner Mutter von dem merkwürdigen Vorfall erzählt, woraufhin man sich entschloss, zur Polizei zu gehen.
Die drei Täter, die alle mit bayrischem Dialekt gesprochen haben sollen, beschreibt das Opfer wie folgt:
1.) etwa 1,85 Meter, ca. 25 Jahre, dick, schwarze kurze Haare, sehr kräftiger Vollbart
2.) etwa 1,80 Meter, ca. 25 Jahre, schlank, schwarze lange bis über die Ohren reichende Haare, Brille, Dreitagebart
3.) etwa 1,70 Meter, sehr dick, kurze schwarze sehr ungepflegte Haare, Vollbart
Die Ermittler des K 23/24 der Kasseler Kripo bitten Zeugen, die Hinweise auf die drei Trickbetrüger geben können, sich unter Tel. 0561 – 9100 bei der Kasseler Polizei zu melden.
Kassel: Wechselfallentrick: Zwei Fälle in Kasseler Sportwettbüros; Zeugen gesucht
Kassel (ots) – Mit dem sogenannten Wechselfallentrick haben unbekannte Betrüger am gestrigen Dienstagnachmittag in zwei Kasseler Sportwettbüros Beute gemacht. In beiden Fällen waren zwei Männer aufgetreten, bei denen es sich um ein und dieselben Täter gehandelt haben könnte. Die Ermittlungen dazu dauern an und werden beim Kommissariat 23/24 der Kasseler Kripo geführt. Die Ermittler suchen zudem nach Zeugen, die Hinweise auf die Betrüger geben können.
Der erste Fall ereignete sich gegen 17:30 Uhr in einem Wettbüro in der Mauerstraße in der Innenstadt. Die zwei Täter erbeuteten dort durch geschicktes Vorgehen beim Geldwechseln am Schalter einen dreistelligen Bargeldbetrag und flüchteten anschließend. Die zweite Tat ereignete sich nur kurz danach, gegen 18 Uhr, in einem Sportwettbüro an der Leipziger Straße in Kassel-Bettenhausen. Auch dort traten wieder zwei Männer auf, die dem Angestellten beim Geldwechseln eine Sammlerleidenschaft für Scheine mit der “D” Seriennummer vorgaukelten. Auf der Suche nach solchen Scheinen gelang es den Tätern, unbemerkt vier 100,- Euro-Schein verschwinden zu lassen und anschließend mit der Beute aus dem Wettbüro in unbekannte Richtung zu flüchten.
Es soll sich bei den Tätern um zwei etwa 1,85 große Männer mit südländischem Äußeren gehandelt haben. Einer soll 25 bis 30 Jahre, der andere 40 bis 50 Jahre alt gewesen sein. Beide sollen blaue Hemden getragen haben.
Zeugen, die den Ermittlern des K 23/24 Hinweise auf die Täter geben können, melden sich bitte unter der Tel. 0561 – 9100 bei der Kasseler Polizei.