Kaiserslautern – Gut 400 Absolventinnen und Absolventen verabschiedete die Meisterschule für Handwerker in Kaiserslautern in einer Feierstunde im Pfalztheater. „Uns gelingt seit Jahrzehnten in hervorragender Weise, jungen Menschen eine Chance zu geben, sich auf ihren beruflichen Werdegang vorzubereiten und weiter zu qualifizieren“, sagte Schulleiter Eckhard Mielke nicht ohne Stolz.
Die Förderung des Handwerksnachwuchses sei gerade in Zeiten des großen Facharbeiterbedarfs eine zentrale Frage. „Die Unternehmen brauchen Absolventen sowohl aus der akademischen Bildung und im großen Umfang auch die Umsetzer aus der beruflichen Bildung.“ Zu den Abgängern der Schule, die drei Schulen unter ihrem Dach beherbergt, sagte er:
„Durch den Erwerb von Kenntnissen und Fertigkeiten haben Sie das Fundament für eine Karriere im Handwerk gelegt.“
87 Schülerinnen und Schüler der dreijährigen Berufsfachschule hätten in sieben Berufen das Ausbildungsziel erreicht; hierbei betrage der Frauenanteil in der handwerklichen Erstausbildung überdurchschnittliche 30 Prozent, hob Mielke hervor. 126 junge Leute hätten sich im Laufe von zwei Jahren in sechs Fachrichtungen zum staatlich geprüften Techniker qualifiziert. Auf die Meisterprüfung in elf Berufen hätten sich 189 Anwärterinnen und Anwärter innerhalb eines Jahres vorbereitet. Berufsbegleitend hätten 15 Meister und Techniker erfolgreich die Prüfung zum staatlich geprüften Technischen Betriebswirt abgelegt. In den Ruhestand würden Harry Kelemen und Eva Malkomes gehen; er habe 38 Jahre lang in der Kfz-Abteilung und sie 32 Jahre in der Maler-Abteilung sowie „mit großem Engagement“ das Fach Berufs- und Arbeitspädagogik unterrichtet.
„Für Sie bildet der Tag eine wichtige Zäsur in Ihrem Leben. Jetzt beginnt ein neuer Weg, der viele Chancen und Erfolge, aber sicher auch Risiken bereithält“,
sagte Bezirkstagsvorsitzender Theo Wieder in seiner Festanspreche an die Absolventinnen und Absolventen gewandt.
„Sie sind sehr begehrt als auf dem neuesten Stand der Technik hervorragend ausgebildete Fachkräfte.“
Sodann stellte er den Bezirksverband Pfalz als Träger der Meisterschule für Handwerker vor, der alles in allem rund 5.000 Beschäftigte habe und ein Finanzvolumen von jährlich 2,1 Milliarden Euro bewege. Wieders Leitspruch sei: „Nur was sich wandelt, hat Bestand.“ Anhand zweier Geschichten erläuterte er, dass man gut abwägen müsse, wenn man eine Veränderung herbeiführe. Die Meisterschule für Handwerker werde auch künftig benötigt. Denn auch im Zeitalter der digitalen Revolution könnten alle Computer und Technologien der Welt den menschlichen Geist als Triebfeder nicht ersetzen. Und er warnte auch vor den Risiken, indem er fragte:
„Wollen Sie mit dem Eintritt in die digitale Welt ein gläserner Mensch werden?“
Er wünschte den jungen Erwachsenen alles Gute; sie könnten stolz auf ihre Ausbildung sein und es als Lebensaufgabe ansehen, sich in die Gesellschaft einzubringen. Und Brigitte Mannert, Präsidentin der Handwerkskammer der Pfalz, ergänzte:
„Sie treten mit Ihrem qualifizierten Abschluss in eine neue Dimension Ihres Berufslebens ein.“ Sie wünschte ihnen, dass „Sie in Ihrem Fach immer am Ball bleiben“.
Eine kurzweilige Schilderung des Schulalltags übernahmen die frischgebackene Friseurmeisterin Isabell Andrea Romero und der Kfz-Mechatronikermeister Bernd Schmidt.
Der Freundeskreis der Meisterschule für Handwerker zeichnete zwei Schüler für ihr soziales Engagement im Schulalltag aus: Die Schreinergesellin Eva-Maria Bettag und der Metallbaugeselle Lukas Ruther konnten sich über einen Preis in Höhe von je 100 Euro freuen. Im Anschluss daran erhielten die Jahrgangsbesten eine Anerkennung. Schwungvoll begleitete die Big Band des Kaiserslauterer Rittersberg-Gymnasiums die Feierstunde, die mit dem traditionellen „Zimmermannsklatsch“ endete.