Weinheim. „Mit großer Erleichterung und Freude habe ich die Äußerungen aus den Gemeinderatsfraktionen vernommen, mich bei meiner Arbeit als kommissarischer Oberbürgermeister aktiv zu unterstützen.“
Mit diesem Bekenntnis hat sich jetzt Weinheims Erster Bürgermeister Dr. Torsten Fetzner an die Öffentlichkeit gewandt. Wegen der Wahlanfechtung wird der Technische Dezernent als Beigeordneter und ständiger hauptamtlicher Stellvertreter des OB in nächster Zeit bis zu einer Rechtskraft der Wahl und bis zum Amtsantritt von Manuel Just die Weinheimer Stadtverwaltung leiten.
Fetzner: „Wie bekannt ist, habe ich mir dieses Amt nicht gewünscht. Trotzdem werde ich mit meiner vollen Energie und mit vollem Einsatz die anstehenden Arbeiten und Entscheidungen auf den Weg bringen.“ Er ist davon überzeugt: „Diese Übergangszeit kann im positiven Sinne auch dazu genutzt werden, Verwaltung und Gemeinderat wieder etwas näher zusammenrücken zu lassen.“
Die Einschätzung, der Weinheimer Gemeinderat sei schwach und wenig entscheidungsfreudig, teile er, so Fetzner, ausdrücklich nicht. Allein das Beispiel der Standortsuche für Unterkünfte geflüchteter Menschen habe deutlich gezeigt, „dass unsere Stadträtinnen und Stadträte Standfestigkeit zeigen und gleichzeitig bereit sind, ihre Arbeit zu reflektieren und gegebenenfalls auch falsche Entscheidungen zurückzunehmen“. Daran könnten sich andere Kommunen ein Beispiel nehmen.
Der Erste Bürgermeister sagt zu: „In Weinheim wird es daher keinen Stillstand oder ein Verharren geben.“ So werden die aktuell laufenden Bebauungsplanverfahren abgeschlossen und die laufenden und geplanten Bauprojekte ohne Verzögerungen weitergeführt.
Gerne nehme er auch den Vorschlag der Oberbürgermeisterkandidaten auf, die Bevölkerung noch aktiverer und noch früher in die Planungsprozesse einzubinden. So könne er sich vorstellen, den Stadtentwicklungsausschuss wieder zu reaktivieren und alle Interessengruppen in die Planungsprozesse mit einzubinden und an einen Tisch zu bringen. Hierzu gehörten auch Vertreterinnen und Vertreter der Bürgerinitiativen und der Landwirtschaft sowie der örtlichen Wirtschaft. Weiterhin plant Dr. Fetzner, ein Kompetenzteam aus Mitgliedern des Gemeinderates und der Verwaltung zu bilden, das sich möglichst wöchentlich trifft und ihn bei wichtigen Entscheidungen berät und unterstützt.
Fetzner: „Die Weinheimer Bürgerinnen und Bürger bitte ich um Verständnis, dass ich aufgrund des mir zur Verfügung stehenden begrenzten Zeitkontingents zukünftig nicht alle Einladungen annehmen kann und Vertreter schicken werde. Sie können aber sicher sein, dass sich unsere Stadt weiterhin positiv entwickeln wird und alle Dienstleistungen wie gewohnt erbracht werden.“