Stuttgart – Zum 1. Juli 2018 wird die Maut auf alle rund 40.000 Kilometer Bundesstraße in Deutschland ausgeweitet. In Baden-Württemberg sind das rund 4.825 Kilometer. Die Bundesregierung verfolgt damit das Ziel, die Finanzierung der Bundesfernstraßen zu verbessern und eine moderne, sichere und leistungsstarke Verkehrsinfrastruktur in Deutschland zu gewährleisten. Landesverkehrsminister Winfried Hermann zeigte sich zufrieden mit der Entwicklung: „Das ist ein wichtiger Schritt hin zur konsequenten Nutzerfinanzierung. Insbesondere schwere Fahrzeuge belasten und schädigen Straßen und Bauwerke.“
Baden-Württemberg: Insgesamt 55 Mautkontrollkästen
Bereits im Jahr 2017 wurde mit der Installation von Mautkontrollsäulen begonnen, insgesamt wird der verantwortliche Betreiber Toll Collect 55 Mautkontrollsäulen in Baden-Württemberg errichten. Ende Juni waren davon bereits 24 Mautkontrollsäulen montiert. 31 Säulen werden in den kommenden Wochen installiert. Sie erfassen alle Fahrzeuge mit einem zulässigen Gesamtgewicht von mehr als 7,5 Tonnen und verfügen über eine identische Technologie zur Erfassung der Fahrzeug- und Streckendaten aus den On-Board-Units, wie die Mautkontrollbrücken auf Autobahnen. Die rund vier Meter hohen Säulen sind blau lackiert und stehen stationär an den Bundesstraßen, seitlich neben der Fahrbahn. Geschwindigkeiten werden mit ihnen nicht gemessen. Bundesweit gehen rund 600 Mautkontrollsäulen in Betrieb.
„Wir werden jetzt die weitere Entwicklung genau beobachten“, sagte Minister Hermann mit Blick auf etwaige neue Mautausweichverkehre auf Landesstraßen. „Dem Mautausweichverkehr auf Bundesstraßen ist durch die Ausweitung auf diese erst mal der Anreiz entzogen.“ Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur wird die Ausweitung der Lkw-Maut auf alle Bundesstraßen durch zusätzliche Verkehrszählungen begleiten lassen.