A6, Kaiserslautern (ots) – Zuschauer an den Autobahnen sind auch in der Westpfalz keine Seltenheit. Immer wieder sieht man Menschen auf den Brücken, die den vorbeirauschenden Autos und Lkw “von oben” zuwinken oder einfach hinterherschauen.
Ein eher ungewöhnlicher Fan der rollenden Blechlawinen treibt sich allerdings seit mehreren Wochen an der A6 bei Kaiserslautern herum: ein Reh. Fast täglich gehen bei der Autobahnpolizei Anrufe von Verkehrsteilnehmern ein, die den vierbeinigen Beobachter kurz vor der Anschlussstelle KL-Einsiedlerhof entdecken. Dort steht oder liegt das Reh sehr oft wahlweise neben oder unter der Schutzplanke. Manchmal äst es, manchmal liegt es einfach still da und schaut unter der Planke durch. Viele besorgte Anrufer dachten deshalb schon, das Tier sei möglicherweise angefahren worden und verletzt.
Doch die Autobahnpolizei kann hier beruhigen: Dem Reh scheint es gut zu gehen – es macht einen putzmunteren Eindruck. Es frisst und ruht und frisst und ruht und frisst und ruht – und beobachtet dabei den Verkehr. Dabei respektiert das Tier offenbar das “Asphalt-Revier” der Blechkarossen, das heißt: Bislang sind keine Ausflüge auf die Fahrbahn gemeldet worden – offensichtlich hält sich das Reh strikt an sein “grünes Revier” neben der Autobahn. Und hoffentlich bleibt das auch so!
Zweibeinigen Besuch lehnt das Wildtier allerdings ab. Nachdem vor ein paar Tagen besonders viele Anrufe bei der Autobahnpolizei eingegangen waren, weil das Tier wieder einmal unter der Schutzplanke lag, versuchten Polizeibeamte mehrfach, sich dem Reh zu nähern, um nach dem Rechten zu schauen – doch beim Anblick der Polizisten stand es jedes mal einfach auf und lief davon.
Auch ein lautstarker “Platzverweis auf Zuruf” brachte nichts. Immer wieder kehrte das Tierchen wenig später auf seinen “Beobachtungsposten” zurück. Und prompt gingen bei der Autobahnpolizei die nächsten Anrufe ein. Die Kollegen berichten von bis zu 30 Meldungen an einem Tag – und das seit mehr als zwei Wochen.
Was es mit dem Lieblingsplatz des Rehs auf sich hat, ist unklar. Ob das Gras dort möglicherweise grüner und schmackhafter ist als anderswo? Vielleicht hat sich “Bambi” aber auch einfach nur in die “großen Augen” der Autos und Lastkraftwagen verliebt und schmachtet sie an.
Falls auch Sie auf der A6 in Fahrtrichtung Mannheim unterwegs sind und das Reh neben der Fahrbahn entdecken: Es ist ein tierischer Fan! Am besten einfach freundlich winken und weiterfahren…