Frankfurt: „Heimat, Blech und starke Frauen“ – Das 49. Deutsche Jazzfestival Frankfurt 2018 vom 25. bis 28. Oktober 2018

Der Jazztrompeter und Multiinstrumentalist Matthias Schriefl (Foto: HR/Gerhard Richter)
Der Jazztrompeter und Multiinstrumentalist Matthias Schriefl (Foto: HR/Gerhard Richter)

Frankfurt am Main – Zeitgenössischen Jazz in seiner ganzen Vielfalt präsentiert die 49. Ausgabe des Deutschen Jazzfestivals Frankfurt. In Zeiten inflationären Gebrauchs des Begriffs „Heimat“ verbinden aktuelle Projekte junger Musikerinnen und Musiker die Suche nach der eigenen kulturellen Identität mit einer weltoffenen Haltung. Weitere Programmakzente sind drei junge Trompeterinnen sowie eine Verbeugung vor der Ikone des Jazz made in Germany: dem Frankfurter Albert Mangelsdorff.

Erneut ist das Festival an verschiedenen Spielorten zu Hause: am 22. und vom 25. bis 28. Oktober 2018 in der Alten Oper Frankfurt, im hr-Sendesaal und im Künstlerhaus Mousonturm. Am Samstag gibt es außerdem ein After-Hours-Konzert im Festival-Hotel. Alle Tickets sind ab heute, 26. Juni, erhältlich. hr2-kultur überträgt die ersten vier Konzertabende live. Das Eröffnungskonzert ist außerdem als Livestream auf hr2.de und danach als Video-on-Demand zu erleben.

Albert Mangelsdorff im Jahr 1986 (Foto: hr/ Urban Kirchberg)
Albert Mangelsdorff im Jahr 1986 (Foto: hr/ Urban Kirchberg)

Auftakt in der Alten Oper

Mit einer Hommage an Albert Mangelsdorff, der am 5. September 90 Jahre alt geworden wäre, wird das Jazzfestival spektakulär eröffnet. In der Alten Oper Frankfurt treffen ehemalige Weggefährten auf musikalische Erben. Größen wie Joachim Kühn, Pierre Favre oder Christof Lauer erinnern an den weltberühmten Posaunisten. Die „Trombirds“ Nils Wogram, Stefan Lottermann und Samuel Blaser entwerfen neue Tongebäude auf dem von Albert Mangelsdorff errichteten Fundament. Als Höhepunkt lässt die hr-Bigband Kompositionen des berühmten Frankfurters im jazzorchestralen Rahmen erstrahlen – eigens arrangiert von Jim McNeely: „Never let it end!“

Download Die britisch-bahrainische Trompeterin Yazz Ahmed Download JPG - 510kb zum Download Die britisch-bahrainische Trompeterin Yazz Ahmed (Foto: hr/Giulietta Verdon-Roe)
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Die britisch-bahrainische Trompeterin Yazz Ahmed
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zum Download Die britisch-bahrainische Trompeterin Yazz Ahmed (Foto: hr/Giulietta Verdon-Roe)

Konzerte im hr-Sendesaal

Die große Bandbreite und Faszination des europäischen Jazz zeigen im hr-Sendesaal Emile Parisiens hochkarätig besetztes Sfumato Quintet, das Allgäuer Original Matthias Schriefl mit der hr-Bigband und indischen Musikern, die genresprengenden Formationen Oddarrang und Shake Stew sowie die Trios der französischen Trompeterin Airelle Besson und des österreichischen Pianisten David Helbock. Dessen „Random/Control“ inszeniert mit überbordender Fantasie und entsprechend buntem Instrumentarium ein klangliches Panoptikum. Die Trompeterin Yazz Ahmed fasziniert mit hypnotischen Klanglandschaften, in denen sie die Urbanität ihrer Wahlheimat London mit ihren arabischen Ursprüngen in Bahrain zusammendenkt. Einem der größten Trompeter aller Zeiten, Miles Davis, huldigt das All-Star-Ensemble SFJAZZ Collective. Zusammen mit dem Quartett des Schlagzeugers Mark Guiliana vertritt es die US-amerikanische Szene auf diesem Festival.

Künstlerhaus Mousonturm

Die aus Slowenien stammende Pianistin Kaja Draksler und die portugiesische Trompeterin Susana Santos Silva gelten beide als ganz große Entdeckungen der jungen improvisierenden Szene. Gemeinsam unternehmen sie bei ihrem Matinee-Konzert eine herausfordernde Reise. Am Wegesrand: slowenische Volksmusikklänge ebenso wie klassische Moderne, Neue Musik und natürlich Jazz, besonders die freien Spielarten. Bei Kamaal Williams reichen die musikalischen Einflüsse von Herbie Hancock und anderen Größen des ’70s -Jazzfunk bis zu elektronischen Underground-Genres wie Garage oder Grime. Nach Shabaka Hutchings‘ akustischer, weltmusikalischer Variante des dancefloor gängigen Postjazz im vergangenen Jahr kommt dieses Jahr mit Kamaal Williams eine elektronischere Spielart der aktuellen Londoner Crossover-Szene zum Abschlusskonzert des Festivals in den Mousonturm.

David Helbock's Random/Control (Foto: hr/Hansjörg Helbock)
David Helbock’s Random/Control (Foto: hr/Hansjörg Helbock)

Das 49. Deutsche Jazzfestival Frankfurt 2018 ist eine Veranstaltung des Hessischen Rundfunks/hr2-kultur in Zusammenarbeit mit der Stadt Frankfurt am Main/Dezernat für Kultur und Wissenschaft. Kooperationspartner sind die Alte Oper Frankfurt und das Künstlerhaus Mousonturm. Hotelpartner ist das Lindner Hotel & Residence Main Plaza Frankfurt.

Das Deutsche Jazzfestival, 1953 in Frankfurt gegründet, ist das älteste in Kontinuität stattfindende Jazzfestival der Welt. Der Hessische Rundfunk (heute hr2-kultur) ist seit den Anfängen mit dabei und veranstaltet das Festival in Kooperation mit der Stadt Frankfurt als festem Partner.

Infobox:

Tickets zum Preis ab 17 Euro (Alte Oper), 39,50 Euro (hr-Sendesaal), 15 Euro (Mousonturm) sowie Festivalpässe zum Preis von 162 Euro (Montag, Donnerstag bis Sonntag), 131,50 Euro (Montag, Donnerstag bis Samstag) und 99,50 Euro (Donnerstag bis Samstag) inklusive Gebühren und RMV gibt es beim hr-Ticketcenter, Tel.: 069/155-2000, www.hr-Ticketcenter.de, bei allen bekannten Vorverkaufsstellen und – soweit noch verfügbar – an der Tageskasse (Matinee) und den Abendkassen. Das Konzert der „Echoes of Swing“ in Harry’s New York Bar im Hotel Lindner ist kostenlos.

Konzerte: Montag, 22. Oktober, 20 Uhr, Donnerstag, 25., bis Samstag, 27. Oktober, 19 Uhr und 23 Uhr (nur am Samstag), Sonntag, 28. Oktober, 12 Uhr und 23 Uhr,
Alte Oper Frankfurt, Opernplatz, 60313 Frankfurt,
hr-Sendesaal, Bertramstraße 8, 60320 Frankfurt am Main, Künstlerhaus Mousonturm, Waldschmidtstraße 4, 60316 Frankfurt am Main,
Lindner Hotel & Residence Main Plaza´, Walther-von-Cronberg-Platz 1, 60594 Frankfurt am Main
Sendungen: Montag und Donnerstag bis Samstag live in hr2-kultur
Livestream: Montag, 22. Oktober, 20 Uhr, auf www.hr2.de/jazzfestival und danach als Video-on-Demand
Weitere Infos: www.hr2.de/jazzfestival