Darmstadt-Dieburg – Der Landkreis Darmstadt-Dieburg und die Wissenschaftsstadt Darmstadt wollen künftig bei Brandschutz und Brandbekämpfung enger zusammenarbeiten – unter anderem in Form gemeinsamer Logistikeinrichtungen für die Feuerwehren. Dies haben Landrat Klaus Peter Schellhaas und Bürgermeister Rafael Reißer in einer Pressekonferenz am heutigen Mittwoch (27.) im Darmstädter Landratsamt erklärt.
„Es ist sinnvoll, die Sicherheitsstrukturen von Stadt und Kreis enger zu verzahnen“, betonte Rafael Reißer, Bürgermeister der Wissenschaftsstadt Darmstadt. „Die Feuerwehren sind hervorragend geeignet, hier mehr Kooperation zu schaffen. Ressourcen gemeinsam zu nutzen und zu gestalten, das dient den Bürgerinnen und Bürgern sowohl in der Stadt als auch im Landkreis. Ich bin sicher, dass wir hier auf einem guten Weg sind.“
Auch Landrat Klaus Peter Schellhaas ist für eine engere Kooperation und Zusammenarbeit mit der Berufsfeuerwehr der Wissenschaftsstadt Darmstadt. „Eine Rettungsleitstelle von Kreis und Stadt an einem zentralen Ort, eine gemeinsame Logistikeinrichtung und auch eine Zusammenarbeit bei der Ausbildung der Feuerwehren ist eine gute Investition in die Zukunft. So können Synergien geschaffen werden, von denen sowohl der Kreis als auch die Stadt Darmstadt und letztlich auch die Bürgerinnen und Bürgern aus Landkreis und Stadt profitieren“, betonte Landrat Klaus Peter Schellhaas.
Der Landkreis Darmstadt-Dieburg und die Wissenschaftsstadt Darmstadt befinden sich mit ihren Liegenschaften für Brandschutz, Katastrophenschutz und Rettungsdienst in einer vergleichbaren Situation. Die Liegenschaften sind veraltet, zu klein und bieten in der derzeitigen Form keine Entwicklungsmöglichkeiten. Der Landkreis sucht daher eine Lösung, um die Aufgaben des Fachbereiches Brandschutz, Katastrophenschutz und Rettungsdienst an einer zentralen Stelle in einem Neubau zu bündeln.
Die Wissenschaftsstadt Darmstadt will an der Stelle der Wache der Berufsfeuerwehr in der Bismarckstraße, die in wesentlichen Teilen aus dem Jahr 1954 stammt, eine neue Feuerwache errichten. Dazu sollen flächenintensive Werkstätten und Lagerflächen in ein Technikzentrum ausgelagert werden, um den Wachestandort zu entlasten. Im Zuge des gesamten Projektes soll für die Freiwillige Feuerwehr Innenstadt, die zur Zeit im Erdgeschoss eines Wohngebäudes untergebracht ist, ein neues Gerätehaus in der Innenstadt entstehen.
Diese Phase der Neuausrichtung wollen Stadt und Landkreis nutzen, um die Zusammenarbeit im Brandschutz, im Katastrophenschutz und im Rettungsdienst zu intensivieren und Aufgaben so weit als möglich zusammenzufassen.
Die Wissenschaftsstadt Darmstadt wird vom Landkreis Darmstadt- Dieburg fast völlig umschlossen. Für eine noch effektivere Hilfeleistung sollen daher künftig alle Hilfeersuchen an einer Stelle entgegen genommen werden und alle Einsatzmittel zentral gesteuert werden. Für die Einsatzplanung sollen Stadt und Landkreis als ein gemeinsamer Bereich betrachtet werden. Für die technische Unterstützung der Einsatzorganisationen in diesem gemeinsamen Bereich sollen zentrale Werkstätten entstehen. Doppelstrukturen sollen dabei so weit als möglich vermieden werden. Die Nutzung von Ausbildungseinrichtungen soll eng aufeinander abgestimmt werden.
Es ist geplant, die Aufgabenverteilung vertraglich zu regeln. Im Einzelnen geht es um folgende Aufgaben, die für beide Gebietskörperschaften an einer Stelle erfüllt werden sollen: Integrierte Leitstelle, GABC-Messzentrale, Servicepoint für den Digitalfunk, Planung, Beauftragung, Ausbildung und Qualitätsmanagement im Rettungsdienst, Atemschutzwerkstatt, Schlauchwerkstatt, Reinigung der Feuerschutzkleidung sowie KFZ- und Gerätewerkstatt.
Sowohl die Stadt als auch der Landkreis haben den Bedarf an Ausbildungseinrichtungen (Atemschutzübungsstrecke, Unterrichtsräume, Übungsflächen). Die Ausbildungseinrichtungen jeder Gebietskörperschaft sollen jeweils allen Nutzern zur Verfügung stehen, die Nutzung soll eng abgestimmt werden.
Zurzeit werden die Bedarfs- und Flächenermittlungen durchgeführt und geeignete Grundstücke gesucht. Sobald belastbare Informationen vorliegen, werden in enger Abstimmung die Vorlagen für die zuständigen Gremien in Stadt und Landkreis erstellt. Aufgrund des schlechten Zustandes der bestehenden Liegenschaften sind sich die Wissenschaftsstadt Darmstadt und der Landkreis Darmstadt-Dieburg einig, dass das Projekt zügig umgesetzt werden soll.