Donnersbergkreis – Neuigkeiten aus dem Landkreis.
Berufliche Chancen für Flüchtlinge – Ergebnisse eines Clearing-Verfahrens vorgestellt
Kürzlich hatte Landrat Rainer Guth Vertreter/innen von Helferkreisen, die sich im Donnersbergkreis ehrenamtlich um die Belange von Flüchtlingen kümmern, zum Informationsaustausch eingeladen. Ein Thema sollte dabei das sogenannte Clearingverfahren sein, mit dem systematisch auch die Chancen der Geflüchteten auf dem Arbeitsmarkt ermittelt wurden.
Der Landrat dankte eingangs den Anwesenden dafür, dass das Engagement der Helferkreise für Flüchtlinge nicht nachlasse und betonte, dass man sich nun vorrangig auf deren Integration in den Arbeitsmarkt konzentriere. Arbeitgeber hätten sich prinzipiell für die Beschäftigung von Geflüchteten geöffnet. Integrationsbeauftragte Jaqueline Rauschkolb sah die Ergebnisse des Clearings als wichtige Grundlage für künftige – auf bestimmte „Fokusgruppen“ gerichtete – Aktivitäten an.
Intention des von November 2017 bis Februar 2018 durchgeführten Clearing-Verfahrens war es, sich von jedem einzelnen Geflüchteten ein Bild zu machen. Dazu wurden jeweils Bleibeperspektive, Sprachniveau und (Aus)bildungsstand, aber auch der erkennbare Integrationswille geprüft, erklärte die stellvertretende Leiterin des Sozialamtes, Miriam Ruppert. Beim Clearing mitgewirkt hätten neben Bildungskoordinatorin Adeline Henning die Sozialämter aller Verbandsgemeinden, Ausländerbehörde, Kreisvolkshochschule und Beschäftigungsgesellschaft.
Zur Zielgruppe, die 507 Personen umfasst, wurde u. a. festgestellt:
Fast ein Drittel sind Minderjährige, Mütter mit Kleinkindern oder Menschen im Rentenalter, die dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung stehen. 12 % sind inzwischen berufstätig oder in Ausbildung, weitere 12 % wurden dem Jobcenter als arbeitssuchend zugeordnet, 17 % befinden sich in Qualifizierung oder leisten gemeinnützige Arbeit. Andererseits seien 2 % der betreffenden Personengruppe bereits freiwillig ins Herkunftsland zurückgekehrt, 10 % würden in diesem Sinne beraten.
Am Infoabend wurde auch das Projekt der „Job Coaches“ vorgestellt, zu denen sich sechs Ehrenamtliche haben ausbilden lassen. Als zur Begleitung in den 1. Arbeitsmarkt geeignete Kandidaten wurden beim Clearing, das ab Herbst bereits fortgeschrieben werden soll, 3 % der Geflüchteten ausgemacht und benannt. Über eine Palette von Maßnahmen, die das Jobcenter (nicht nur) Flüchtlingen zur Vorbereitung auf ein festes Arbeitsverhältnis bietet, informierte der zuständige Amtsleiter Klaus Theato.
Kreistagsdebatte um Krankenhäuser – Verlegung der Inneren und Ausbau der Geriatrie
So viele Zuhörer kamen noch nie zu einer Kreistagsitzung und es wurde nie zuvor so lange – fast vier Stunden – über ein Thema diskutiert. Am 19. Juni ging es um Wesentliches, nämlich um die grundlegende Umstrukturierung der Standorte Kirchheimbolanden und Rockenhausen des Westpfalz-Klinikums.
Sachverständige wie der Ärztliche Direktor Dr. Christian Mönch, Prokurist Thorsten Hemmer, Regionaldirektor Manuel Matzath von der Westpfalz-Klinikum GmbH waren aufgeboten, um zu zahlreichen Fragen Rede und Antwort zu stehen. Befragt wurden außerdem Rettungsdienstleiter Dr. Wolfgang Hoffmann und der stv. Betriebsratsvorsitzende H.-J. Baldauf. Nach teils emotional geführter Debatte gab es mehrheitliche Zustimmung für das im „Masterplan 2025“ formulierte Vorhaben, in drei bis fünf Jahren die Innere Medizin von Rockenhausen nach Kirchheimbolanden zu verlegen. Verbunden mit der Maßgabe, dass in Rockenhausen die geriatrische Abteilung erweitert und zum Fachzentrum aufgewertet wird. In seinem Beschluss erklärte der Kreistag seine ausdrückliche Zustimmung „zur Zukunftssicherung des Westpfalz-Klinikums mit seinen vier Standorten“. Damit soll Kirchheimbolanden als anerkannter Notfallstandort gesichert werden. Für Rockenhausen wurde zugesagt, beim Land eine Sondergenehmigung in Sachen Notfallversorgung zu beantragen und weitere Entwicklungsschritte zu prüfen.
Landrat Rainer Guth hatte eingangs der Sitzung die seit 2002 stabile Kooperation mit dem Westpfalz-Klinikum und seither erfolgte Investitionen hervorgehoben. Er sprach sich für ein Gesamtkonzept zur künftigen gesundheitlichen Versorgung im Landkreis aus, wobei auch Rettungswachen, Notarztstandorte und Hausärztenachwuchs eine Rolle spielen sollten. Klinikumsvertreter bekräftigten, dass deutliche finanzielle Defizite im Jahr 2017 mit negativer Zukunftsprognose sowie aktuelle Vorgaben zur Qualitätssicherung (Notfallmedizin nur im Verbund von Chirurgie und Innerer) ein Umsteuern nötig machten. Der vorgestellte Plan sieht für den Landkreis eine etwas höhere Gesamtbettenzahl vor: In Kirchheimbolanden soll sie von jetzt 105 auf 153 Betten steigen; in Rockenhausen mit derzeit 98 sind für die internistische Geriatrie 66 Betten vorgesehen.
Hochwasserschutz & Baulandumlegung – Themen bei Bürgermeistertreffen im Kreishaus
Hochwasservorsorge und die Umlegung von Bauland waren Hauptthemen bei der jüngsten Dienstbesprechung für (Orts)-bürgermeister. Landrat Rainer Guth begrüßte dazu die Leiterin des Vermessungs- und Katasteramtes Westpfalz, Britta-Regina Wonneberger, und Ralf Schernikau vom Mainzer Umweltministerium als Fachreferenten.
Der Ministerialrat stimmte mit drastischen Bildern von aktuellen Schadensereignissen auf die Gefahr extremer Hochwässer ein. Rheinland-Pfalz werde davon aufgrund seiner topografischen Lage auch künftig besonders betroffen sein. Hochwasser-Gefährdungskarten für alle Gemeinden seien derzeit in Arbeit, wurde mitgeteilt. „Nicht im Tal der Ahnungslosen bleiben!“, lautete die Devise des Referenten. Privatleuten (auch in vermeintlich „sicheren“ Gebieten) empfahl er dringend die Versicherung gegen Elementarschäden und eigene Maßnahmen zur Gebäudesicherung. Zusammen mit Landrat Guth appellierte Schernikau an die Bürgermeister, Hochwasserschutzkonzepte erstellen zu lassen. Diese könnten mit dem Aufzeigen geeigneter Maßnahmen Schadenspotenziale verringern helfen. Förderrichtlinien des Landes sähen einen 90-prozentigen Zuschuss für solche Schutzkonzepte vor; ein neues Beratungszentrum beim Gemeinde- und Städtebund biete ideelle Unterstützung.
Die von Britta-Regina Wonneberger vorgestellte Baulandumlegung zur dörflichen Innenentwicklung nannte Landrat Guth „charmant und empfehlenswert“, im Donnersbergkreis werde es jedoch bisher kaum angewandt. Die Referentin schilderte das Verfahren als Instrument, das private und öffentliche Interessen im Ort harmonisiere und helfen könne, Bauplätze im „Altort“ zu schaffen. Eingeleitet werden könne es, wenn der Gemeinderat die Flächenumlegung beschließt, wobei Katasteramt oder Flurbereinigungsbehörde die Durchführung übernehmen könnten. Mögliche Varianten aus der Praxis wurden vorgestellt.
Nach beiden Fachvorträgen wurden die Anwesenden noch über den Planungsstand zum kreisweiten Breitbandausbau informiert (hier soll vermutlich in der Herbstsitzung des Kreistages eine Auftragsvergabe erfolgen). Außerdem gab es den Hinweis auf eine strikte Vorgabe des Landes. Demnach müssen alle Kita-Träger bis zum Jahresende Notfallpläne für den Fall einer Unterschreitung des Personalschlüssels (etwa durch Krankheit) vorlegen. Bei Detailfragen könne man sich ans Kreisjugendamt wenden, bot der Landrat an. Für die Kommunalwahl 2019 gab er den Tipp, junge Leute für die Gemeinderäte aufzustellen und empfahl die Lektüre des Buches „Rettet das Dorf“ von Gerhard Henkel.
„Verkehr frei” Richtung Sippersfeld – Teilausbau der K 39 wird gefeiert – Mehr Mobilität und Verkehrssicherheit
Am 22. Juni hieß es „Verkehr frei“ für die aktuell ausgebaute Kreisstraße 39 zwischen L 401 und der „Dippelanlage“ bei Sippersfeld. Ebendiese Anlage am Waldrand bot ein schönes Umfeld, um die „neue Straße“ gebührend zu feiern.
Dass die K 39 auf dem ausgebauten Teilstück jetzt wesentlich sicherer zu befahren sei, hob Landrat Rainer Guth hervor. Er nannte die neue Strecke einen „Gewinn zur Verbindung der Dörfer in der Verbandsgemeinde Winnweiler“. Mit Kosten von 590 € pro laufendem Meter sei der Ausbau einschließlich recht aufwendiger Hangentwässerung nicht ganz günstig gewesen. Mit den Anwesenden teilte der Landrat die Freude darüber, dass die einstige „Patchwork-Straße“ nun passé ist.
Der Leiter des Landesbetriebs Mobilität, Bernhard Knoop, bezifferte die Ausbaukosten auf 1,2 Mio. €, wovon das Land Rheinland-Pfalz 65 % übernimmt. Auf gut 2 km sei der zuvor 4,20 bis 5,20 m breite Verkehrsweg auf durchgängig 5, in Kurven auf 6,50 Meter verbreitert worden. Die effektive Bauzeit (ohne Winterpause) habe knapp vier Monate betragen. Der ausführenden Firma Strabag aus Sprendlingen dankte Knoop für die gelungene Arbeit.
Bürgermeister Rudolf Jacob und Ortsbürgermeister Ulrich Kolb sahen den Ausbau als Bereicherung und deutliche Verbesserung für die Mobilität ihrer Bürger an. Angesichts der Topografie sei es kein einfaches Projekt gewesen, das Ergebnis könne sich sehen lassen. „Die Straße sieht gut aus, die Zuwegungen in den Wald sind gelungen und die Sippersfelder sind froh“, wurde bekräftigt. Zu hören war der Wunsch, dass in den nächsten Jahren der Ausbau bis zum Ortseingang Sippersfeld ergänzt werden möge.
Energieberatung am 5. Juli
Kluger Hitzeschutz kann die Bewohner vor unerträglichen Temperaturen in den eigenen vier Wänden bewahren. Darauf weist die Verbraucherzentrale RLP in ihrem aktuellen Energietipp hin. Zugleich wird der Termin für die nächsten kostenlosen Energiesprechstunden in Kirchheimbolanden genannt. Hierzu kommt am 5. Juli von 14.30 bis 18.15 Uhr wieder ein Berater ins Kreishaus und informiert über Energiethemen rund ums Haus. Interessenten können sich unter Tel. 06352 / 710-156 anmelden.
KFI wird hauptamtlich
Die Aufgabe des Kreisfeuerwehrinspekteurs (KFI) mit leitender Funktion im Katastrophenschutz und überörtlichen Brandschutz wird im Donnersbergkreis künftig hauptamtlich erledigt. Einen entsprechenden Beschluss fasste der Kreistag aktuell. Mit der Aufgabe soll zum 1. Juli Christian Rossel betraut werden, der die Tätigkeit seit zwei Jahren kommissarisch neben seinem „Hauptjob“ als brandschutztechnischer Bediensteter wahrgenommen hat. Für den Bereich des vorbeugenden Brandschutzes ist im Kreishaus eine Stelle neu zu besetzen.
Für Saxofon, Klarinette & Co. – Unterricht der Kreismusikschule in Göllheim
Die Kreismusikschule bietet aktuell Unterricht für Saxofon und Klarinette Saxonett, Clarineo und jSax unter Leitung von Volker Dilg an. Der findet u. a. in einem neuen akustisch optimierten hellen Raum in Göllheim statt. Auch Saxonett und Clarineo können erlernt werden.
Saxonett ist ein Instrument aus Holz mit einem Mundstück wie bei der Klarinette und dem Saxofon. Clarineo, eine kleinere Klarinette aus Kunststoff in C, bietet Kindern wie Erwachsenen die Möglichkeit, den Anfang auf einem Holzblasinstrument zu versuchen. Ganz neu kommt jetzt das jSax, ein kleineres Kunststoffsaxofon, hinzu.
Interessenten können unter Tel. 06351 / 938229 Kontakt zum Kursleiter aufnehmen oder per Email an:
info@holzblaeserwerkstatt.de
„Umweltfrevler“ am Werk – Illegale Baustoff-Ablagerung bei Obermoschel
Eine illegale Abfallablagerung von Bauschutt und Fliesen ist aktuell in „In der Sandkaut“, Gemarkung Obermoschel, zu beklagen. Die Kreisverwaltung bittet die Bevölkerung um Mithilfe, damit Umweltdelikte reduziert werden können. Die Verursacher solchen „Umweltfrevels“ sollen möglichst ermittelt werden, um sie selbst und andere von solchen Taten abzuhalten. Wer jemand beim illegaler Entsorgen von Abfällen in der Landschaft beobachtet, sollte sich nicht scheuen, umgehend die Polizei bzw. die Kreisverwaltung zu verständigen. Gegen die Verursacher können dann empfindliche Geldbußen festgesetzt werden. Ansprechpartnerin im Kreishaus ist Sonja Krauß, die unter Rufnummer 06352 / 710-117 erreichbar ist.
Bürgersprechstunden des Landrats
Am Donnerstag, dem 5. Juli bietet Landrat Rainer Guth wieder eine Bürgersprechstunde für Bewohner/ innen der Verbandsgemeinde Alsenz-Obermoschel an. Sie finden von 11 bis 13 Uhr im VG-Rathaus in Alsenz statt. Dafür entfällt an diesem Nachmittag die Beratungsstunde der Kreis-verwaltung. (Die nächste ist für den 2. August 13.30 bis 18 Uhr vorgesehen).
Eine Bürgersprechstunde für Kreisbewohner ist für Donnerstag, 19. Juli von 14.30 bis 16.30 Uhr im Kreishaus angekündigt. Für beide Termine wird um Anmeldung im Vorzimmer des Landrats unter Tel. 06352 / 710-101 gebeten.