Bammental – Verkehrsminister Winfried Hermann, MdL, hat die neu gebaute Fuß- und Radwegbrücke bei Bammental am Freitag, 13. Juli 2018, feierlich für die Bürger freigegeben. „Die Brücke steht! Die Menschen haben nun zu Fuß und per Rad einen sicheren Anschluss vom Bammental an das RadNETZ. Damit steht das Bauwerk auch exemplarisch für die Ziele des Landes“, erklärte Minister Hermann. „Wir wollen mehr Menschen dazu motivieren, ihren Weg mit dem Rad zurückzulegen. Dazu gehört auch eine sichere Infrastruktur.“
Sicherer Anschluss des Bammentals an das RadNETZ
Rund 30 Meter südlich der bestehenden Friedensbrücke wurde eigens eine Brücke über die Elsenz gebaut und darüber ein neuer Fuß- und Radweg angelegt. Von der Brücke aus schließt der neue Fuß- und Radweg in Richtung Ortslage nach rund 30 Meter an die bestehende Infrastruktur an. In der Gegenrichtung überquert der Fuß- und Radweg die Industriestraße (K 4160) und schließt auf der anderen Straßenseite an den bestehenden Radweg des RadNETZes an. Zur sicheren Überquerung ist in der K 4160 eine Fußgängerfurt eingebaut und eine Bedarfsampel installiert.
Zusätzlich ist die Brücke selber ein echter Hingucker. Das 28,50 Meter lange und drei Meter breite Bauwerk ist mit seiner überdachten Holzkonstruktion funktional und ästhetisch zugleich. Brücken werden meist konventionell aus Materialien wie Beton, Aluminium und Stahl mit hohem Primärenergiebedarf gebaut. Holz ist dagegen ein nachhaltiger Baustoff, der bei guter Pflege eine hohe Lebensdauer hat. „Dies ist eine hervorragende Baukultur, wie Holzbrücken in den Alpenländern beweisen, die zum Teil über 200 Jahre alt sind“, so Minister Hermann.
Bemerkenswert ist auch die kurze Bauzeit von März bis Juli 2018. In nur fünf Monaten konnte das Bauwerk erstellt werden. Die Kosten von rund 500.000 Euro trägt das Land. Dies ist eine gute Investition für Touristen, Bürger, aber insbesondere auch für die Kinder von Bammental.
„Es stimmt mich zuversichtlich, dass wir diese dringend notwendige Maßnahme umsetzen konnten. Die Brücke ist ein wahres Schmuckstück, die für den zeitgemäßen Ausbau der Fuß- und Radinfrastruktur steht. Sie leistet mehr Verkehrssicherheit, gerade für Familien, die mit dem Rad unterwegs sind. Ein gelungenes Bauwerk“, ergänzte Verkehrsminister Hermann.
Den Ausbau des Radwegenetzes bedarfsgerecht voranbringen
Wer mit dem Rad in Baden-Württemberg unterwegs ist, muss aufgrund unvollständiger Radwege noch häufig auf stark befahrene Straßen ausweichen. Eine ungute Situation, die bis heute auch in Bammental gegeben war. Um den Ausbau des Radwegenetzes bedarfsgerecht voranzubringen, hat das Ministerium für Verkehr das „RadNETZ Baden-Württemberg“ entwickelt und anhand eines Maßnahmenplans die Projekte priorisiert. Es besteht aus kommunalen Radwegen, Radwegen an Bundes- sowie aus Radwegen an Landesstraßen, die zu einem insgesamt 7.000 Kilometer langem RadNETZ verknüpft sind. Mehr als 700 Kommunen werden daran angeschlossen, so auch die Gemeinde Bammental.
Das RadNETZ verläuft im Abschnitt bei Bammental an der Peripherie des Ortes auf dem vorhandenen Radweg entlang der Industriestraße (K 4160) und entlang der Wiesenbacher Landstraße (L 600). Bisher mussten die Radler von Bammental auf der Straße (L 600) fahren, um über die viel zu schmale „Friedensbrücke“ zum RadNETZ zu gelangen. Radfahrer waren damit einer erhöhten Gefährdung ausgesetzt. Der Wunsch, Rad- und Autoverkehr, wenn möglich, baulich zu trennen, hatte intensive Untersuchungen ausgelöst. Bei der Prüfung der örtlichen Verhältnisse hat sich der separate Neubau eines Fuß- und Radweges als machbar herauskristallisiert.
Natürlich galt es auch die finanziellen Rahmenbedingungen zu beachten. In allen drei Säulen der Radverkehrsinfrastruktur wird auch im Jahr 2018 beachtlich investiert. Kommunale Radwege werden mit 15 Millionen Euro gefördert. Radwege an Bundesstraßen haben ein Investitionsvolumen von 12 Millionen Euro und für Radwege an Landesstraßen stehen Mittel von rund 16 Millionen Euro bereit. Mit der Aufnahme in den Maßnahmenplan für die Anlage von Radwegen an Landesstraßen konnte auch die Finanzierungsfrage gelöst werden. Aus Planung wurde Wirklichkeit. „Das Fahrrad bietet schnelle, direkte und gesunde Mobilität ohne Staus. Als Null-Emissions-Verkehrsmittel stärkt das Rad den Umweltschutz im Lande und steigert die Wohn- und Lebensqualität in unseren Städten und Dörfern. Der Fahrradverkehr hat daher in der Verkehrspolitik des Landes einen hohen Stellenwert,“ so Minister Hermann.