Sinsheim – Rund vier Monate nach der ersten öffentlichen Baustellenführung durch das Sanierungsgebiet „Wiesental/Innenstadt-Ost“ konnte Oberbürgermeister Jörg Albrecht erneut rund hundert Bürger und Bürgerinnen zur zweiten Baustellenbegehung begrüßen und die Fortschritte der laufenden Maßnahmen schildern.
Im benannten Sanierungsgebiet laufen parallel umfangreiche Maßnahmen, die zum einen durch die Stadt Sinsheim selbst aber auch mit externen Partnern wie dem Architekturbüro O2R, UP Urbane Projekte oder dem Hochwasserschutzzweckverband koordiniert und umgesetzt werden. „Für rund zwei Jahre werden wir Boomtown sein“, stellte Albrecht fest. Am deutlichsten hat sich die Optik der Stadthalle verändert. „Fast alle Ausschreibungen für die Sanierung sind mittlerweile durchlaufen und somit können wir die Investitionskosten in Höhe von 11 Millionen Euro, davon werden rund 4,5 Millionen Euro als Zuschüsse fließen, halten“, erklärt Albrecht und sieht das Geld für die nächsten Generationen gut angelegt. Baudezernent Tobias Schutz ergänzte, dass die Leistungsverzeichnisse zu 95% vergeben und der Rohbau zu 25 % abgeschlossen ist. Das verspricht eine hohe Kostensicherheit zum jetzigen Zeitpunkt. Der Anbau an die Stadthalle ist besonders auffällig. Für ihn mussten Betonstützen aufgestellt werden, auf die zunächst eine Holzkonstruktion und abschließend Edelstahl aufgelegt wurde. Eine Glasfassade wird den Anbau umschließen und ein offener Teilbereich wird Besuchern als Unterstand dienen. Drei Lichtschlitze an der Längsseite am Schwimmbadweg sind ebenso wie andere Fensteröffnungen bereits verglast und sorgen künftig für mehr Licht im Inneren. Die künftige Stadtbücherei im Erdgeschoss der Stadthalle wird durch den Wegfall des Restaurants mehr Fläche zur Verfügung haben.
Der Eingangsbereich vor der Stadthalle wird autofrei bleiben. Eine Wasserspielfläche und weitere Bäume stehen auf dem Plan zur Umsetzung. Hinter der Stadthalle in Richtung Freibad wird die Stadt Sinsheim ein Parkhaus errichten, mit dessen Eröffnung im Mai 2019 gerechnet werden kann. Oberbürgermeister Albrecht und Baudezernent Schutz machten detaillierte Erläuterungen zu Stellplatzbreite, Aufzug und Öffnungszeiten. Die Zufahrt zum Parkhaus wird mittels Kreisverkehr geregelt werden. In enger Absprache mit der Stadtverwaltung laufen die Erweiterungspläne des Seniorenheimes „Katharinenstift“, die Architekt Martin Oszter vom Büro O2R erläuterte. Zunächst ist ein Neubau vorgesehen, dem sich die Renovierung des Altbaus anschließt. Im Frühsommer 2019 soll das „Katharinenstift“ über insgesamt 33 Einzelzimmer mit Balkon über drei Stockwerke verfügen.
Die Hochwasserschutzmaßnahmen am Ilvesbach haben große Fortschritte gemacht. Der Geschäftsführer des Zweckverbandes Hochwasserschutz Elsenz/Schwarzbach, Gerold Werner, stellte das Ende der Maßnahme für September 2018 in Aussicht. Dank der geordneten Erschließung kann das Wasser des Ilvesbaches nun besser fließen und sind Maßnahmen des Naturschutzes getroffen worden. Mit rund 6 Millionen Euro sind die zunächst veranschlagten Kosten zwar gestiegen, doch rechnen Werner und Albrecht mit Unterstützung durch Fördermittel, weil die Mehrausgaben stichhaltig begründet werden können.
UP1 heißt das Projekt, das auf dem ehemaligen Hallenbad-Areal angelaufen ist. Zusammen haben Jörg Albrecht, Tobias Schutz und Stadtkämmerer Ulrich Landwehr mit Bauherr Lothar Bauer von Urbane Projekte und Architekt Martin Oszter die Pläne entwickelt. Der Aushub für die Tiefgarage mit 46 Plätzen ist bereits erfolgt und sukzessive werden die Aufbauten für die Stockwerke folgen, wo sich auf insgesamt 3.600 Quadratmetern Wohn- und Dienstleistungsfläche erstrecken wird. Die künftigen Bewohner und Nutzer des Areals sind unter anderem eine Kindertagesstätte, eine Seniorentagespflege, ein Anwaltsbüro sowie Wohnungen und Büro, denen das integrierte Projekt Begegnungen zwischen Jung und Alt ermöglichen will.
Die Baustellenführung endete im Eingangsbereich des Freibades, dessen Gestaltung sich als rundum gelungen darstellt. Oberbürgermeister Jörg Albrecht versprach eine Fortsetzung der Baustellenführung am Ende des Jahres mit Begehung der Stadthalle. Da auch der Festplatz eine Umgestaltung erfahren wird, ergeben sich Auswirkungen auf den Fohlenmarkt 2019. In der nächsten Gemeinderatssitzung werden sich die Räte mit Vorschlägen zur Gestaltung des Festplatzes beschäftigen, schickte Albrecht voraus und lud abschließend zum Imbiss in das neue und moderne Kiosk des Freibades ein.