Edenkoben – Ludwig I. hatte eine besondere Vorliebe für eiskalte Köstlichkeiten. Am liebsten genoss er die süßen Nachspeisen auf seiner Sommerresidenz, dem Schloss Villa Ludwigshöhe, das er 1846 im pfälzischen Edenkoben errichten ließ.
Dort präsentiert die Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (GDKE) am 22. Juli eine mit königlichen Desserts gedeckte Tafel, die sich in einem originalen Speisesaal befindet. Zugleich gibt eine Ausstellung Einblicke in die aufwendige Herstellung von raffinierten Speiseeis-Kreationen im 19. Jahrhundert. Dabei erfahren die Besucher mehr über die „Eisernte“ und die Lagerung von Eisvorräten. Das Eis wurde damals in den Wintermonaten aus zugefrorenen Gewässern gewonnen. Mithilfe großer Eissägen wurde das Eis in Blöcken abgetrennt und anschließend mit Pferdefuhrwerke zur Lagerung in den Eiskeller gebracht. Auch Schloss Villa Ludwigshöhe verfügt über einen solchen Eiskeller, darüber hinaus ließ Ludwig I. im Übrigen auch eine große Konditorei und eine Kaffeeküche einbauen.
Bei der Veranstaltung lassen sich die gefrorenen Leckerbissen nicht nur bewundern, sondern auch probieren. Mit einer modernen Eismaschine, die im Aufbau derer aus der Mitte der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entspricht, wird vor Ort Speiseeis zubereitet und anschließend in kleinen Waffelbechern verteilt.
Die Veranstaltung findet am Sonntag, 22. Juli, um 11 und 14 Uhr im Rahmen des Themenjahres „Zu Tisch- 2.000 Jahre Genusskultur in Rheinland-Pfalz“ statt, das anlässlich des Europäischen Kulturerbejahres 2018 ins Leben gerufen wurde.