Ingelheim: Boehringer Ingelheim investiert in Frankreich mehr als 200 Millionen Euro in die Impfstoffproduktion zur behördlichen Tierseuchenbekämpfung

Ingelheim / Lyon – Boehringer Ingelheim hat die Investition von mehr als 200 Millionen Euro in ein neues strategisches Produktionszentrum für Veterinary Public Health (deutsch: Behördliche Tierseuchenbekämpfung) bekanntgegeben. Die neue Anlage wird in der französischen Region Rhône-Alpes eröffnet, die für ihre Impfstoffproduktion als Vaccine Valley bekannt ist. Diese Investition ermöglicht es dem Unternehmensbereich Tiergesundheit von Boehringer Ingelheim, auf den steigenden globalen Bedarf an Präparaten gegen Maul- und Klauenseuche sowie Blauzungenkrankheit zu reagieren.

„Es handelt sich hierbei um eine Rekord-Investition in unser Produktionsnetzwerk“, erklärte Veronique Kodjo, Leiterin der globalen Produktion für den Unternehmensbereich Tiergesundheit bei Boehringer Ingelheim. „Der neue Standort ist ein wichtiger Pfeiler unserer zukünftigen Wachstumsstrategie.“

Boehringer Ingelheim schafft am neuen Standort ca. 100 neue qualifizierte Arbeitsplätze. Der Grundstein für die 15.000 m2 große High-Tech-Anlage wird im Herbst 2018 gelegt und diese voraussichtlich Ende 2021 in Betrieb genommen.

„Dieses Projekt festigt die Position von Boehringer Ingelheim als wissenschaftlich, industriell und kommerziell führendes Unternehmen weltweit im Bereich Veterinary Public Health – staatlich gesteuerter Maßnahmen zur Bekämpfung und Ausrottung von Seuchen bei Nutztieren“, sagte Jacques Bonin, Leiter Global Veterinary Public Health bei Boehringer Ingelheim. „Wir sind der führende Partner staatlicher und privater Kunden in diesem Bereich. Es ist unser Ziel, unsere Kunden bei der Seuchenbekämpfung künftig sogar noch stärker unterstützen zu können.“

Die Inbetriebnahme der neuen Anlage ermöglicht Boehringer Ingelheim insbesondere die Bildung von Antigenbänken. Dabei handelt es sich um strategische Impfstoffreserven, die bei Ausbruch einer Seuche zeitnah vom Staat aktiviert werden können.

Die Formulierung der Antigene und deren Abfüllung in Impfstoffflaschen wird im benachbarten Standort von Lyon Portes-des-Alpes (Saint-Priest) durchgeführt. Dieser Standort hat ebenfalls kürzlich eine globale Investition von 135 Millionen Euro für den Bau eines neuen Forschungs- & Entwicklungszentrums erhalten, das im Herbst 2018 eingeweiht wird. Die Investition dient außerdem der Errichtung einer neuen Anlage für die Formulierung und Abfüllung von Geflügelimpfstoffen, die im Frühjahr 2020 in Betrieb genommen wird.

Zusätzlich hat Boehringer Ingelheim Anfang des Jahres den Start eines Joint Ventures zur Entwicklung und Produktion von Impfstoffen gegen die Maul- und Klauenseuche in China bekannt gegeben.

ANMERKUNGEN
Die Maul- und Klauenseuche (MKS) ist eine Viruserkrankung bei Nutztieren, die vorherrschend in Teilen Asiens, im Großteil Afrikas und im Nahen Osten auftritt. Die hoch ansteckende, aber nicht auf Menschen übertragbare Krankheit, führt für Landwirte zu großen wirtschaftlichen Verlusten. Aus diesem Grund steht die Bekämpfung dieser Krankheit weit oben auf der Prioritätenliste der Weltorganisation für Tiergesundheit (OIE).
Die Blauzungenkrankheit wird durch Insekten übertragen. Es handelt sich um eine Viruserkrankung, die nicht ansteckend ist und hauptsächlich bei Schafen auftritt. Rinder, Ziegen und andere Weidetiere können aber ebenfalls daran erkranken. Die Blauzungenkrankheit führt zu Wachstumshemmung bei kranken Tieren und manchmal sogar zum Tod.