Mainz – Die Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie (AVTC) der Universitätsmedizin Mainz ist eines der ersten Case Observation Center in Deutschland für die sogenannte vollständige robotische Speiseröhrenchirurgie.
Ärzten, die bislang wenig Erfahrung mit dem da Vinci-OP-System haben, bietet die Klinik gemeinsam mit dem Hersteller Intuitive Surgical Deutschland GmbH ab sofort eine besondere Form der chirurgischen Fortbildung an: Hospitationen, auch als Case Observation bezeichnet. Hierbei können die Hospitanten Eingriffe an der Speiseröhre, die mit Hilfe dieses roboter-basierten Chirurgie-Systems durchgeführt werden, live beobachten.
Welche Besonderheiten gilt es, bei Operationen mit dem da Vinci-OP-System prä- und intraoperativ zu bedenken? Wie ist der Patient für eine Operation mit diesem System am besten zu lagern und was sind die besten Zugänge? Wie lassen sich Kollisionen einzelner Hardwareelemente vermeiden? Welche Vorteile bietet der Einsatz dieses OP-Systems bei Speiseröhreneingriffen für den Patienten und eventuell auch für den Operateur? Diese und andere Fragen können Ärzte aus ganz Europa, die bislang wenig Erfahrung mit dem da Vinci-OP-System haben, nun in einem speziellen Rahmen stellen: einer auch als Case Observation bezeichneten Hospitation in der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie (AVTC) der Universitätsmedizin Mainz.
Der Mehrwert des Einsatzes des modernsten, vierarmigen OP-Roboters ist vielfältig. Das System ist damit auch besonders geeignet für den komplexen Zweihöhleneingriff an der Speiseröhre. Der größte Nutzen für den Patienten liegt darin, dass der OP-Robotereinsatz es ermöglicht, besonders schonend und mit höchster Präzision zu operieren. Dadurch genesen die Patienten schneller und können früher das Krankenhaus verlassen.
„Bei Krebsoperationen können wir beispielsweise den Tumor präziser und radikaler entfernen. Gleichzeitig gelingt es uns nun besser, die umliegenden Organe wie beispielsweise Nerven, Luftröhre, Lunge oder Bauchspeicheldrüse sicher zu schonen, wodurch die Organe durch den Eingriff kaum beeinträchtigt werden – das Komplikationsrisiko ist also deutlich geringer. Mit der jüngsten Version des OP-Roboters, der des daVinci Xi, lassen sich während der Operation wichtige Gefäße zehnfach vergrößert und in sehr hoher Auflösung dreidimensional darstellen. Dadurch kann der Operateur schon während der OP die Durchblutung von transpositionierten Organen, wie etwa einem Schlauchmagen als Speiseröhrenersatz, kontrollieren“,
erläutert der Leiter der Magen- und Speiseröhrenchirurgie der AVTC der Universitätsmedizin Mainz, PD Dr. Peter Grimminger.
Die Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie bietet die Hospitationen als besondere Form der chirurgischen Fortbildung gemeinsam mit dem Hersteller Intuitive Surgical Deutschland GmbH an. Sie ist eines der wenigen Case Observation Center in der Chirurgie in ganz Deutschland und das erste Case Observation Center speziell für robotische Speiseröhrenchirurgie. Anlass für diese, als großen Erfolg zu wertende Zusammenarbeit war die herausragende Expertise und überzeugende Nutzung dieser innovativen robotischen OP-Technik unter der Leitung von PD Dr. Peter Grimminger an der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie der Universitätsmedizin Mainz.