Bingen – „Ob im Unterricht, beim Spielen auf dem Schulhof oder in der Freizeit – Sprache ist der Schlüssel, der neu zugewanderten Kindern und Jugendlichen alle Lebensbereiche erst erschließt. Deshalb fördert die Landesregierung auch in den Ferien zusätzliche Sprachkurse für Mädchen und Jungen, die erst kürzlich nach Deutschland gekommen sind und noch kaum oder wenig Deutsch sprechen“, sagte Bildungsministerin Dr. Stefanie Hubig, die gemeinsam mit Steffi Rohling, Verbandsdirektorin des Verbands der Volkshochschulen von Rheinland-Pfalz e.V., heute einen Feriensprachkurs in Bingen besuchte.
Die Feriensprachkurse werden zusätzlich zu den Deutsch-Intensivkursen an Schulen angeboten. Sie basieren auf einer Rahmenvereinbarung zwischen dem rheinland-pfälzischen Ministerium für Bildung, dem Ministerium für Integration, Familie, Kinder, Jugend und Frauen, dem Landesbeauftragten für Migration sowie dem Landesverband der Volkshochschulen von Rheinland-Pfalz e.V.
„Die Feriensprachkurse sind eine wichtige Ergänzung der schulischen Sprachförderung. Der Schwerpunkt in den Kursen liegt auf der Vermittlung mündlicher Sprachkompetenz und führt schnell zu Erfolgserlebnissen – für die Schülerinnen und Schüler genauso wie für die sehr engagierten Lehrkräfte. Ich danke allen Beteiligten dafür, dass die Umsetzung der Sprachförderung in Rheinland-Pfalz auch im Rahmen der Feriensprachkurse so partnerschaftlich und effektiv gelingt“, so Ministerin Hubig weiter.
Der Sprachförderbedarf der Kinder und Jugendlichen wird von der Schule festgestellt, die dann die jeweiligen Schülerinnen und Schüler mit dem Einverständnis der Eltern zu einem Feriensprachkurs anmeldet. Die Kurse umfassen jeweils 40 Unterrichtsstunden und sind auf Kinder und Jugendliche der Klassen eins bis zehn abgestimmt, die kein oder sehr wenig Deutsch sprechen und weniger als ein Jahr in Deutschland leben.
Finanziert werden die Kurse von den beiden beteiligten Ministerien. Vom Bildungsministerium werden außerdem kostenfrei Lehr- und Lernmaterial für die Sprachförderung sowie die Rahmenpläne „Deutsch als Zweitsprache“ zur Verfügung gestellt. Der Verband der Volkshochschulen von Rheinland-Pfalz e. V. hat ein Zertifikat entwerfen lassen, das den Kindern am Ende des Kurses ausgehändigt wird.
„Begegnung, Integration, Freude am Lernen – dafür stehen Volkshochschulen und deshalb engagieren sie sich bei der Organisation von Feriensprachkursen für neu zugewanderte Kinder. Die Vermittlung der deutschen Sprache gehört zu den Kernkompetenzen von Volkshochschulen. Die Feriensprachkurse dienen dazu, Kindern Freude an der deutschen Sprache zu vermitteln und ihnen zu helfen, in ihrer neuen Heimat anzukommen“, ergänzte die Verbandsdirektorin des Verbands der Volkshochschulen von Rheinland-Pfalz e.V., Steffi Rohling.
In den Osterferien 2018 haben an den Volkshochschulen bereits 100 Feriensprachkurse mit 838 Schülerinnen und Schülern stattgefunden.