Osthessen – Bereits zum dritten Mal seit 2014 richtete die Operative Einheit BAB der Direktion Verkehrssicherheit / Sonderdienste eine dreitägige Weiterbildung für Polizeibeamte zur Drogenerkennung im Straßenverkehr aus.
Daran nahmen täglich bis zu 150 Polizeibeamtinnen und Polizeibeamte aus insgesamt zehn Bundesländern, der Bereitschaftspolizei und des Zolls, zahlreiche Beamtinnen und Beamte des Polizeipräsidiums Osthessen sowie ein niederländischer Kollege teil. Während die Seminarteilnehmerinnen und Teilnehmer vormittags theoretisch unterwiesen wurden, fanden nachmittags die Kontrollen auf Bundesstraßen und Bundesautobahnen statt. Auch die extreme Hitze während der Kontrolltage konnte das Engagement und die Motivation der zahlreichen Polizeibeamtinnen und Beamten nicht beeinträchtigen. Einen besonderen Höhepunkt stellte die Sicherstellung von knapp 6.000 Gramm Marihuana während der Fahrzeugkontrolle eines mutmaßlichen Drogenkuriers dar.
Zum Abschluss der umfangreichen Kontrolltage bilanzieren die Organisatoren einen rundum gelungenen polizeilichen Einsatz. Insgesamt kontrollierten die Beamten zwischen Dienstag und Donnerstag vergangener Woche (24.-26.7.) über 900 Kraftfahrzeuge mit rund 1.500 Personen. Dabei stellten sie verschiedene Betäubungsmittel sicher, die im illegalen Straßenhandel insgesamt etwa 70.000 Euro erzielt hätten. 110 Ermittlungsverfahren wegen Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz wurden eingeleitet. 53 Fahrzeugführer standen unter dem Einfluss von Betäubungsmitteln und wurden einem Arzt zur Blutentnahme zugeführt. Vergehen gegen das Waffengesetz und Urkundenfälschung sowie 21 Strafanzeigen wegen Fahren ohne Fahrerlaubnis, Verstöße gegen das Pflichtversicherungsgesetz und weitere Verkehrsstraftaten wurden geahndet. Von ausländischen Fahrzeugführern wurden über 5.000 Euro als Sicherheitsleistung einbehalten. Außerdem ahndeten die Beamten zahlreiche Verkehrsordnungswidrigkeiten mit Buß- oder Verwarnungsgeldern.
Eine besondere Überraschung erlebten die Beamten bei der Kontrolle eines Mercedesfahrers. Als sie das Fahrzeug aus dem fließenden Verkehrs zur Kontrolle herauszogen, entdeckten sie einen fertig gedrehten Joint, den der Autofahrer gut sichtbar an dem Mercedesstern auf der Motorhaube befestigt hatte.
Bei einem weiteren Autofahrer war der Drogenkonsum offensichtlich. Er präsentierte den Beamten bei der Kontrolle tatsächlich einen brennenden Joint, den er beim Autofahren genüsslich kiffte.
Höhepunkt war allerdings, wie bereits erwähnt, der Fund von nahezu sechs Kilogramm Marihuana, das ein mutmaßlicher Drogenkurier im Auto versteckt hatte. Bei seiner Kontrolle stellte sich außerdem heraus, dass der albanische Staatsbürger mit gefälschten italienischen Papieren unterwegs war und sich damit sogar eine Existenz in Deutschland aufgebaut hatte. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Fulda wurde er bei dem zuständigen Amtsgericht in Fulda vorgeführt und in Untersuchungshaft genommen. Die Ermittlungen diesbezüglich dauern an.