Mainz – Die anhaltende Hitze hat vielerorts zu einer „Wespenplage“ geführt. Sogar von einem „Wespenjahr“ ist schon die Rede. „Gefährlich sind ihre Stiche in der Regel nur für Allergiker oder im Mund- und Rachenraum. Dann ist schnelle Hilfe gefragt“, sagt DRK-Sprecher und Notfallsanitäter Philipp Köhler vom DRK-rettungsdienst Rheinhessen-Nahe und gibt drei wichtige Tipps für den Notfall:
„Normalerweise ist ein Stich nicht gefährlich. Schmerz und lokale Schwellungen sind normale Reaktionen, die von selbst zurückgehen. Kühlen hilft ebenfalls sehr gut. Entfernen Sie den Stachel möglichst schnell, indem Sie ihn mit den Fingernägeln wegkratzen oder eine Pinzette nutzen, möglichst nicht mit den Fingern herausziehen, um nicht Gift in den Einstich zu drücken.“
erläutert Köhler das Vorgehen nach einem Wespen- oder Bienenstich.
Bei einem Insektenstich im Mundraum und insbesondere im Rachen können Schleimhäute und Zunge anschwellen. Innerhalb kürzester Zeit verengen sich die Atemwege oder verschließen sich ganz.
„Rufen Sie in diesem Fall sofort den Rettungsdienst und kühlen Sie ganz schnell von innen und außen. Wenn der Patient wach ist, lassen Sie ihn Eiswürfel oder Speiseeis lutschen und kühlen Sie den Hals mit kalten Umschlägen oder Kühlelementen mit einem untergelegten Tuch oder Taschentuch. Salben und Cremes gehören nicht auf die Stichstelle im Mundraum. Speichel oder Zitronensaft haben eine kühlende und antiseptische Wirkung und helfen ebenfalls.“
erklärt Notfallsanitäter Philipp Köhler weiter.
Bei einer Insektengift-Allergie können Gifte von allen Insekten einen allergischen Schock auslösen Er ist zu erkennen an schnell auftretenden großen Hautschwellungen, Zungenbrennen, Juckreiz und Atemnot. Auch Kopfschmerzen, Schwindel, Herzrasen, Angst sowie Erbrechen oder Bewusstlosigkeit können auftreten. „Wählen Sie sofort die 112 und lagern Sie den Patienten mit erhöhten Beinen wenn er Kreislaufprobleme hat. Bei Atemnot lagern Sie den Patienten mit erhöhtem Oberkörper und öffnen seinenbeengende Kleidung. Beruhigen und beobachten Sie den Patienten. Ist der Betroffene bewusstlos, bringen Sie ihn in die stabile Seitenlage. Ist keine „normale“ Atmung mehr vorhanden, beginnen Sie mit der Herz-Lungen-Wiederbelebung (30x Herzdruckmassage und 2x Beatmen im Wechsel) und führen Sie diese fort bis der Rettungsdienst eintrifft.“ weist DRK-Sprecher Köhler auf diese lebensbedrohliche Situation hin, die jedoch eher selten vorkommt.
Auch zur Vermeidung von wespenstichen haben die Experten des Roten Kreuzes einige Tipps parat: „Insekten stechen bei einem Angriff auf ihr Nest, wenn sie in Armbeuge, Hosenbein oder Kniekehle eingeklemmt sind oder in die Kleidung geraten, also nicht hektisch reagieren. Motorradfahrer sollten Handschuhe tragen und mit geschlossenem Visier fahren. Laufen Sie nicht barfuß. Getränke und Nahrung im Freien immer abdecken, Insektengift-Allergiker sollten jederzeit ein Notfallset bei sich haben.“ klärt Köhler abschließend auf.
Der DRK-Rettungsdienst Rheinhessen-Nahe ist mit rund 750 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, 18 Rettungswachen, 10 Notarztstandorten und zwei Leitstellen der größte Rettungsdienst in Rheinland-Pfalz. Einsatzgebiet sind die Landkreise Alzey-Worms, Bad Kreuznach, Birkenfeld, Mainz-Bingen sowie die Städte Mainz und Worms. Die Integrierte Leitstelle für Rettungsdienst und Feuerwehr in Bad Kreuznach bearbeitet zudem noch alle nichtpolizeilichen Notrufe aus dem Rhein-Hunsrück Kreis