Mosbach – Nach dreijährigem Vorlauf erfolgte am 6. August 2018 in Mosbach die Vertragsunterschrift für die Einführung der App „Mobile Retter“ im Neckar-Odenwald-Kreis. Damit ist der hiesige Rettungsdienstbereich eine von drei Pilotregionen in Baden-Württemberg, die in Abstimmung mit dem Innenministerium diese neuen technischen Möglichkeiten zur Verbesserung der Überlebensraten beim Kreislaufstillstand einführen dürfen.
Nach dem Notruf über 112 sollen ab 1. Oktober die ersten Einsatzkräfte durch die integrierte Leitstelle alarmiert werden können, wenn in ihrer Nähe ein Mensch mit Kreislaufstillstand zusammenbricht, um so die Zeit bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes zu überbrücken. Durch die Thoraxkompression oder Herzdruckmassage kann die Überlebenschance verdoppelt werden, wenn sie in den ersten Minuten nach dem Ereignis begonnen wird. Durch Einbindung der zahlreichen Standorte von AEDs oder „Laien-Defis“ im Landkreis in das System kann auch deren Einsatz koordiniert werden. Die engagierten ehrenamtlichen Helfer-vor-Ort-Gruppen des DRK im gesamten Landkreis sollen ebenfalls eingebunden werden, damit diese Einsatzkräfte auch außerhalb ihres Wohnortes helfen können.
Kooperationspartner bei diesem landkreisweiten Projekt sind der DRK-Kreisverband Mosbach als Betreiber der integrierten Leitstelle für den Neckar-Odenwald-Kreis und das Landratsamt. Anlässlich der Vertragsunterschrift zeigten sich Gerhard Lauth als Mosbacher DRK-Präsident und Landrat Dr. Achim Brötel hochzufrieden, dass es gelungen ist, die Initiative des Sprechers der Leitenden Notärzte Priv.-Doz. Dr. med. Harald Genzwürker jetzt zur Umsetzung zu bringen. Dieser betonte, dass es sich um ein „weiteres Puzzleteil“ handelt in dem Bestreben, die Überlebenschance beim Kreislaufstillstand zu erhöhen. Auch die weiteren Vertragsunterzeichner Steffen Blaschek als Geschäftsführer des DRK-Kreisverbandes, Timo Dreier von der Softwarefirma medgineering und der Geschäftsführer von Mobile Retter e.V. Stefan Prasse unterstrichen die gemeinsamen Bestrebungen zum Wohle von Notfallpatienten: „Wir helfen dem Zufall auf die Sprünge!“
Mitmachen können geschulte Mitglieder der Hilfsorganisationen, Rettungsdienstmitarbeiter, Ärzte, Gesundheits- und Krankenpfleger, Arzthelferinnen und andere entsprechend ausgebildete Mitglieder beispielsweise der Feuerwehr und der Bundeswehr. Diese benötigen eine Einweisung in das System und erhalten dann Zugangsdaten für die kostenlos verfügbare App. Für die Helferausbildung und den dauerhaften Betrieb des Systems nimmt der DRK-Kreisverband Mosbach noch zweckgebundene Spenden entgegen.
Weitere Informationen zum Projekt sind abrufbar unter www.mobile-retter-nok.de.