Bensheim – Die Stadt Bensheim hält ihre Bedenken zu dem Vorhaben der Verlagerung und Erweiterung eines Einrichtungshauses in Mannheim aufrecht. Bereits im vergangenen Jahr machte die Stadt sowohl in einer öffentlichen Stellungnahme als auch im Zuge des Raumordnungsverfahrens deutlich, dass sie darin eine Schwächung der kleineren Betriebe und damit negative Auswirkungen auf die Versorgungs- und Wirtschaftsstruktur an der Bergstraße befürchtet. Der Argumentation der Befürworter, dass aufgrund des Spezialisierungsgrades der in Bensheim ansässigen Betriebe mit dem Kernsortiment Möbel/Küchen eine geringe Betroffenheit durch das Vorhaben bestehe, kann die Stadt Bensheim nicht folgen. Ergänzend zu den damals vorgetragenen Bedenken wird dagegen moniert, dass das Sortiment teilweise sogar aus denselben Marken besteht, wie sie in Bensheim ansässige Häuser führen.
Ebenfalls kritisch gesehen wird die Ansiedlung eines Bau- und Gartencenters im Benjamin-Franklin-Village.
Die Stadt weist auf Konzentrationsprozesse im gesamten Einzelhandel hin. Neben anderen Einflussfaktoren, wie dem wachsenden Online-Handel, hätten auch diese Prozesse die Aufgabe vieler inhabergeführter Betriebe zur Folge. Diese Betriebe sind im Preiskampf unterlegen, da sie nicht die Mittel haben, wie die großen Anbieter in Werbung und Marketing zu investieren. „Die daraus resultierende Veränderung innerstädtischer Versorgungsbereiche und der Versorgung in der Fläche insgesamt ist nicht zu übersehen. Die Verneinung bzw. Relativierung einer Konkurrenzsituation zu den in Bensheim und seinen Nachbarkommunen ansässigen Betrieben ist deshalb nicht nachvollziehbar“, schreibt Erster Stadtrat Helmut Sachwitz in der Stellungnahme, die im Rahmen der zweiten Anhörung im Raumordnungsverfahren abgegeben wurde.
Daher sieht die Stadt Bensheim wie auch die Stadt Lorsch und andere Kommunen in der Region eine Reduzierung sowohl der Gesamtgröße des Vorhabens als auch der Fläche für die Randsortimente als geboten an.
Die Stadt Mannheim und der Betreiber des Einrichtungshauses planen eine Standortverlagerung des Möbelhaues zwar innerhalb des Mannheimer Stadtgebietes. Dabei soll die Verkaufsfläche jedoch um mehr als das Dreifache vergrößert werden. Der neue Standort würde zudem noch besser an die Autobahn und an die Bergstraße angebunden sein als der jetzige. Von Bensheim aus würde das Einrichtungshaus mit dem Pkw in gut 20 Minuten zu erreichen sein.