Ingelheim – Nachdem die Stadt Ingelheim das denkmalgeschützte barocke Gebäude, das die „Kita an der Burgkirche“ beherbergt von der Kirchengemeinde gekauft hatte, konnten die ersten Schritte zur Sanierung eingeleitet werden.
In den Sommerferien wurde der Dachstuhl von schadstoffhaltigen Materialien von einem Spezialunternehmen unter höchsten Sicherheitsvorkehrungen entkernt. Nun konnte durch den Tragwerksplaner der Dachstuhl näher untersucht werden. Die statische Bemessung ergab, dass im oberen Dachstuhlbereich eine große Zahl der Bestandsquerschnitte der Hölzer unzureichend bemessen sind. Erhebliche Teile der Deckenbalken sowie Teile der Dach- und Gratsparren weisen starke Schädigungen durch früheren Schädlingsbefall auf. Da die gesamte Aussteifung des Dachstuhls nicht optimal ist, fand der Statiker großen Verformungen der Hölzer vor. Daher wird es notwendig, den Dachstuhl komplett zu erneuern. Die historischen Schieferziegel werden aufbewahrt und nach Erneuerung des Dachstuhls wieder verwendet.
Die Landesdenkmalbehörde hat diesem Vorgehen zugestimmt.
Weitere Sanierungsmaßnahmen betreffen die Fassade. Aufsteigende Feuchtigkeit führte zum Abplatzen des Sandsteins an den Kellerfenstern, der teilweise erneuert werden muss, wie auch einige Fensterbrüstungen. Bei dem großen Einfahrtstor gibt es Setzungen und Rissbildungen wie auch einen fehlenden Pfeiler, was zu erneuern und ergänzen ist.
Die gesamten Sanierungsarbeiten sollen in den sechs Wochen Sommerferien 2019 durchgeführt werden. So bleibt genügend Zeit für die Planung und das Gerüst muss nur einmalig gestellt werden. Die Kita wird in das Kindergemeinschaftshaus Süd umziehen, da der Schutz der Menschen oberste Priorität hat.