Frankfurt: Feierliche Inbetriebnahme des neuen Elektronischen Stellwerks (ESTW) für den Frankfurter S-Bahn-Tunnel

154 neue Signale gesetzt und 160 Kilometer Kabel verlegt • Stabiler S-Bahn-Betrieb auf der 6,4 Kilometer langen Tunnelstrecke • Investition von über 100 Millionen Euro

Quelle: DB AG / Uwe Miethe
Quelle: DB AG / Uwe Miethe

Frankfurt am Main – Nach mehr als drei Jahren Bauzeit und insgesamt fünf mehrwöchigen Totalsperrungen des Frankfurter City-Tunnels ist das neue Elektronische Stellwerk (ESTW) für die Stammstrecke der S-Bahn Rhein-Main unter der Innenstadt von Frankfurt am 6. August 2018 in Betrieb gegangen.

Heute wurde das neue Stellwerk von Dr. Klaus Vornhusen, Konzernbevoll-mächtigter der DB für das Land Hessen, Tarek Al-Wazir, Hessischer Minister für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung, Klaus Oesterling, Verkehrsdezernent der Stadt Frankfurt am Main, Prof. Knut Ringat, Sprecher der Geschäftsführung des Rhein-Main-Verkehrsverbundes, und Gerd-Dietrich Bolte, Leiter Großprojekte Mitte der DB Netz AG, im Beisein von rund 200 Gästen in einem feierliche Akt mit symbolischer Schlüsselübergabe auch offiziell in Betrieb genommen.

Nach 40 Jahren löst das neue Elektronische Stellwerk die alte Leit- und Sicherungstechnik im Frankfurter City-Tunnel ab. Das Relaisstellwerk von 1978 hatte durch die hohe Anzahl von Stellbefehlen seine Kapazitätsgrenzen erreicht. Daher wurde es durch ein neues Stellwerk mit elektronischer Technik ersetzt, das von der Betriebszentrale in Frankfurt aus gesteuert wird.

Neben der neuen Stellwerkstechnik haben die Deutsche Bahn und der Rhein-Main-Verkehrsverbund eine Geschwindigkeitserhöhung auf unterirdischen Teilstrecken umgesetzt. Hierfür baute die Bahn 20 weitere Signale ein, passte 48 bestehende Signale an und verlegte weitere 70 Kilometer erforderliche Signalkabel.

Außerdem wurden die mehrwöchigen Vollsperrungen genutzt, um weitere Arbeiten im City-Tunnel durchzuführen, wie beispielsweise Erneuerung von Schienen, Austausch von Weichen, Arbeiten an den Oberleitungen oder die optische Aufwertung der Verkehrsstationen.

Rückblick: Neue Technik nach mehr als drei Jahren

Das neue ESTW wurde von 2015 bis 2018 in durchgängigen Nachtsperrpausen sowie fünf mehrwöchigen Totalsperrungen des Frankfurter City-Tunnels während der hessischen Schulferien realisiert. Insgesamt wurden über 100 Millionen Euro in die neue Technik investiert.

Während der Tunnelsperrungen ergriffen Deutsche Bahn und RMV vielfältige Maßnahmen für die Fahrgäste: Reisendenlenker standen an elf Stationen zur Verfügung, um über die alternativen Fahrtmöglichkeiten und Ersatzverkehre zu informieren. Außerdem konnten Fahrgäste ihre RMV-Fahrkarten auch für den Fernverkehr zwischen Frankfurt und Hanau nutzen. Daneben standen deutlich mehr Call a Bike Fahrräder zur Verfügung. RMV und Bahn hatten für Fahrgäste die Internetseite „sbahnbaustelle.de“ eingerichtet, um regelmäßig mit Fotos, Videos und Texten über die neuesten Bauaktivitäten zu informieren und einen Blick hinter die Kulissen zu ermöglichen.

Frankfurt RheinMainplus

Das neue ESTW wurde im Rahmen des Programms Frankfurt RheinMainplus realisiert. Das vom Bund, dem Land Hessen, der Stadt Frankfurt, dem RMV sowie der Deutschen Bahn initiierte Programm fasst die geplanten Ausbaumaßnahmen im Rhein-Main-Gebiet koordiniert zusammen. Das Ziel: Die Betriebsqualität und die Kapazität nachhaltig zu verbessern und das Rhein-Main-Gebiet fit für die Zukunft zu machen. Wichtig dabei sind sowohl die Projekte im Knoten Frankfurt als auch die Zulaufstrecken aus und in Richtung Süden, Norden und Osten. Weitere Informationen zum Programm unter www.FRMplus.de.