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Filminstallation von Assaf Gruber
Assaf Gruber (geboren 1980 in Jerusalem), elfter Stipendiat des von der Landeshauptstadt Wiesbaden und dem Nassauischen Kunstverein vergebenen Stipendiums Follow Fluxus – Fluxus und die Folgen, zeigt ab dem 31. August 2018 seine Filminstallation The Conspicuous Parts. In der gleichnamigen Einzelausstellung im Kunstverein lenkt der preisgekrönte Filmemacher und Bildhauer die Aufmerksamkeit auf heterogene Mechanismen im Hintergrund institutioneller Ausstellungen.
Assaf Gruber thematisiert in seinen Arbeiten, wie individuelle Ideologien durch persönliche Biografien geformt werden und wie sich diese auf soziale Beziehungen innerhalb privater und öffentlicher Räume auswirken. Grubers Film The Conspicuous Parts (2018) hinterfragt anhand der fiktiven Geschichte zweier Frauen, die im Museum für Naturkunde Berlin arbeiten, politische Aspekte der Präsentation von Objekten in musealen Räumen. Eine deutsche Tierpräparatorin trifft zufällig auf eine britische Schriftstellerin, die im Museumsarchiv für ihren neuen Roman recherchiert und sich dabei besonders für eine obskur anmutende Expedition zu einem kubanischen Korallenriff zu Zeiten der DDR interessiert. Während ihrer Begegnung beginnen die beiden Frauen eine eher ungewöhnliche Kommunikation.
Die von Gruber forcierte erzählerische Kraft von Objekten wird im zweiten Ausstellungsraum durch Skulpturen und fotografische Arbeiten herausgefordert. Die Fotografien zeigen Korallen, die tatsächlich 1967 aus Kuba mitgebracht und seitdem im Berliner Museum für Naturkunde aufbewahrt wurden und die der Künstler bewusst in Dioramen des Museums pflanzte, die wiederum bereits in den 1950er-Jahren gebaut wurden (und seit Jahrzehnten nicht für die Öffentlichkeit zugänglich sind). Damit verstärken die Fotografien die vom Film aufgeworfenen Fragen: Welche Entscheidungen führen dazu, dass etwas in einer Kulturinstitution gezeigt wird? In welchem Zusammenhang stehen diese Entscheidungen zur jeweiligen Zeit? Und welche Motivation liegt Expeditionen, wie der kubanischen in den 1960erJahren, zugrunde?
Die Skulpturen, die sich über den Ausstellungsraum ausbreiten, thematisieren mit Humor diese Rätsel aus einem anderen Blickwinkel. Sie adaptieren spielerisch abstrakte Naturformen: Die Holzflöten, die hier eher an Schlangen, Schwäne oder Pflanzen erinnern, oder die zu riesigen Eiern deformierten Kunststoff-Bowlingkugeln wurden ihrer eigentlichen Funktionen beraubt. In ihren neuen Formen erfüllen sie nicht mehr ihre symbolische Bedeutung, die Übertragung von Ton und Melodie, also Information bei den Blockflöten, oder ein brutales Spielwerkzeug, also Munition bei den Bowlingkugeln. Vielmehr schaffen sie, ebenso wie seine Filme, einen vielschichtigen Bedeutungsraum.
Der Filmemacher und Bildhauer Assaf Gruber (*1980, Jerusalem) lebt und arbeitet in Berlin. Er studierte Bildende Kunst an der École Nationale Supérieure des Beaux-Arts in Paris und am Higher Institute of Fine Arts (HISK) in Gent. Im Jahr 2018 erhielt er Auszeichnungen und Stipendien, unter anderem den The Camargo Foundation Award FIDLAb Marseille, das Publikations Stipendium des Berliner Senats und des Kunstfonds Bonn. Seine Arbeiten wurden auf mehreren Film-Festivals und in einer Vielzahl von Gruppen- und Einzelausstellungen im In- und Ausland gezeigt, zuletzt im Ujazdowski Castle Center for Contemporary Art in Warschau und in der Berlinischen Galerie.
Assaf Gruber wurde für das diesjährige höchstdotierte Wiesbadener Stipendium Follow-Fluxus – Fluxus und die Folgen ausgewählt. Er wurde von Jarosław Lubiak, künstlerischer Direktor des Ujazdowski Castle Centre For Contemporary Art In Warschau, nominiert. Ziel des Stipendiums ist es internationale junge Künstlerinnen und Künstler zu fördern, die in ihrem Werk die Ideen der Kunstbewegung Fluxus aufgreifen und diese weiterentwickeln. Neben einem Preisgeld in Höhe von 10.000 € beinhaltet das Stipendium einen dreimonatigen Arbeitsaufenthalt in der hessischen Landeshauptstadt sowie eine Einzelausstellung im Nassauischen Kunstverein Wiesbaden.
Die fünfköpfige Jury 2018 setzte sich zusammen aus Christina Lehnert, Kuratorin Portikus, Städelschule – Staatliche Hochschule für Bildende Künste, Frankfurt, Bazon Brock, Gründer der Denkerei / Amt für Arbeit an unlösbaren Problemen und Maßnahmen der hohen Hand, Berlin, und emeritierter Professor am Lehrstuhl für Ästhetik und Kulturvermittlung, Bergische Universität Wuppertal, Michael Berger, Fluxus-Sammler und Mäzen, Wiesbaden, Dr. Isolde Schmidt, Referentin für Bildende Kunst, Kulturamt der Landeshauptstadt Wiesbaden und Elke Gruhn, Künstlerische Leitung, Nassauischer Kunstverein Wiesbaden. Die Jury entschied aus 44 Nominierungen.
Die bisherigen Follow Fluxus-Stipendiaten waren Emily Wardill (Großbritannien), Jimmy Robert (Guadeloupe), Aslı Sungu (Türkei), Kateřina Šedá (Tschechische Republik), Stefan Burger (Schweiz), Annette Krauss (Niederlande), Taro Izumi (Japan), Mehreen Murtaza (Pakistan), Adriana Lara (Mexiko) und Gerrit FrohneBrinkmann (Deutschland). Das Stipendium wird durch das Kulturamt Wiesbaden ermöglicht.
Programm zur Ausstellung: Eröffnung Donnerstag, 30. August, ab 18 Uhr; Führungen Sonntags, 15 Uhr und auf Anfrage; Espresso Kurzführung in der Mittagspause mit Espresso Dienstags, 12.45 bis 13.15 Uhr; Finissage Sonntag, 26. Mai 2019, 15 bis 18 Uhr. Aktuelle Termine und Öffnungszeiten stehen auf der Homepage: www.kunstverein-wiesbaden.de.
Kloppenheimer Kerb
Wegen der Kloppenheimer Kerb gelten für Busse von Mittwoch, 22. August, um 17 Uhr, bis Montag, 27. August, bis Betriebsende, einige Umleitungen und Einschränkungen.
Linie 24 Richtung Heßloch: Auf Grund der Vollsperrung der Oberstraße können die Fahrten zur „Hockenberger Mühle“ nicht ausgeführt werden. Alle Fahrten enden in Heßloch.
Linie N11: Richtung Igstadt von der Haltestelle „Gartenfeld“ kommend, rechts in die Bangertstraße zur Ersatzhaltestelle „Stiegelstraße“, weiter der allgemeinen Umleitung folgend, zur Kreisstraße (K 659) in Richtung Igstadt. In Richtung Wiesbaden von der Haltestelle „Hinterbergstraße“ kommend, der allgemeinen Umleitung folgend, links zur Vorderstraße und weiter zum normalen Fahrweg.
Weitere Informationen gibt es an Fahrplankästen an den Haltestellen sowie unter der Rufnummer (0611) 45022450 oder im Internet unter www.eswe-verkehr.de.
Beim Marktfrühstück geht es „Ab in die Pilze“
Die Vorfreude auf Pfifferlinge, Steinpilz und Co ist bei vielen Besuchern des Wiesbadener Wochenmarktes groß. Das 6. Marktfrühstück am Samstag, 25. August, 10 bis 14 Uhr, wird ihnen wie ein Schlaraffenland vorkommen: Es steht nämlich unter dem Motto „Ab in die Pilze“ und bietet nicht nur eine reiche Auswahl an Pilzen aus der Region, sondern vermittelt auch Wissenswertes.
Mit dem Pilzsachverständigen der Deutschen Gesellschaft für Mykologie, Dr. Thomas Lehr, steht den Marktbesuchern ein anerkannter Experte rund um das Thema Pilze als Ansprechpartner zur Verfügung. Die Pilzausstellung des Sachverständigen (Pilzkurse RheinMain) wird vor dem Marktbüro (gegenüber dem Hepa-Kaffeestand) gezeigt. „Frische saisonale Produkte aus der Region, kombiniert mit interessanten Fakten – das steigert die Attraktivität unseres Wochenmarktes noch mehr“, würdigt Wirtschaftsdezernent Detlev Bendel das von der Wiesbaden Marketing GmbH veranstaltete Marktfrühstück.
Frische Pilze sind auch beim vegetarischen Imbiss-Stand Lalaland Trumpf. Sie werden mit Kräutern auf einem Galette serviert. Wer´s lieber süß mag, kommt bei einem Crêpe mit Beerenkompott auf seine Kosten. Für die Kinder wird ein Beeren-Smoothie ohne Zucker angeboten. Die musikalische Unterhaltung beim Marktfrühstück „Ab in die Pilze“ übernimmt Joy Moser aus Taunusstein. Die Sängerin verfügt über ein breites Repertoire an Rock- und Pop-Songs sowie Balladen.
Der Weinstand des Wiesbadener Wochenmarktes wird vom Weingut Markus Schneider bewirtschaftet. Die Weine des Familienunternehmens wachsen und reifen in den bekannten Lagen der Gemarkung von Wiesbaden-Frauenstein. Zum Sortiment des Weingutes zählen unter anderem Riesling, Spätburgunder, Rotwein und Riesling Sekt.
Bei dem von der Wiesbaden Marketing GmbH veranstalteten Rundgang über den Wochenmarkt erfahren die Teilnehmer Wissenswertes über dessen Geschichte, seine Beschicker und die Produkte. Im Verlauf des Rundgangs besteht auch die Gelegenheit zur Verkostung regionaler Spezialitäten. Die Führung beginnt am Samstag, 25. August, um 11 Uhr an der Wiesbadener Tourist Information (Marktplatz1 ); hier werden auch die Karten für den „Rundgang über den Wochenmarkt“ (begrenzte Teilnehmerzahl) verkauft.
Der Flyer „Wiesbadener Wochenmarkt 2018“ enthält eine Übersicht über alle Marktfrühstückstermine. Er ist in der Wiesbadener Tourist Information erhältlich und kann auf der städtischen Internetplattform www.wiesbaden.de abgerufen werden. In der Übersicht findet sich auch die Besetzung am Wiesbadener Weinstand, an dem sich dem sich immer abwechselnd samstags die Wiesbadener Weingüter Schneider, Sauer, Berg, Ott, Meilinger, Frosch, Herborn und Bott präsentieren.
Neubau für die Fahrerlaubnis- und Zulassungsbehörde am bisherigen Standort
In seiner letzten Sitzung am Dienstag, 14. August, hat der Magistrat die Grundsatzentscheidung für den Neubau der Fahrerlaubnis- und Zulassungsbehörde am bisherigen Standort in der Stielstraße 3 getroffen.
„Jetzt kann die WiBau GmbH, die das Gebäude für die Stadt errichten wird, endlich mit den konkreten Planungen beginnen“, zeigt sich Bürgermeister Dr. Oliver Franz erfreut. „Die Stadt wird eine Fläche von circa 1.450 Quadratmetern anmieten. Dies bedeutet eine erhebliche Verbesserung sowohl für unsere Kunden als auch für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“, führt Dr. Franz aus. Die Fahrerlaubnis- und Zulassungsbehörde beschäftigt rund 45 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und hat ein Publikumsaufkommen von mehr als 400 Personen pro Tag. Die WiBau GmbH plant die Errichtung des Neubaus im Rahmen einer Erbpacht. Die Laufzeit der Anmietung des neuen Gebäudes durch die Stadt ist für 30 Jahre vorgesehen.
Das alte Verwaltungsgebäude der Fahrerlaubnis- und Zulassungsbehörde in der Stielstraße 3 befindet sich im Eigentum der Landeshauptstadt Wiesbaden. Wie bereits bekannt, ist das Gebäude in einem desolaten baulichen Zustand. So sind momentan beispielsweise Räume – verursacht durch einen Wasserschaden und damit einhergehender Bildung von Schimmelsporen – nur eingeschränkt beziehungsweise erst nach einer aufwendigen Sanierung nutzbar.
Das Gebäude der Fahrerlaubnis- und Zulassungsbehörde wurde 1966 errichtet. Bis auf den Austausch von einigen Fensterelementen und der Sanierung von Dachflächen, die im Rahmen von Instandhaltungsmaßnahmen Mitte der 80er Jahre durchgeführt wurde, sind bis heute keine Sanierungsmaßnahmen durchgeführt worden. Bereits im Jahr 2006 wurden Überlegungen angestellt, den Standort in der Stielstraße 3 aufzugeben.
Anfang 2012 erfolgte durch das Hochbauamt eine Zustandsbeschreibung des Verwaltungsgebäudes. Laut diesen Ausführungen ist der Bauzustand des Gebäudes „dringend komplett sanierungsbedürftig“. Hinzu kommt, dass Wasserrohrbrüche nicht auszuschließen sind, was mittelfristig ein Absacken des Außengeländes nach sich ziehen könnte. Dementsprechend ist nach Angaben des Hochbauamtes eine zusätzliche Sanierung der kompletten Außenanlagen inkl. der Grundleitungen erforderlich. Nach eingehenden Prüfungen und Überlegungen wurde aus wirtschaftlichen Gründen eine Generalsanierung des vorhandenen Gebäudes und der Außenanlagen aus Kostengründen verworfen und die Entscheidung für die Errichtung eines Neubaus getroffen.
„Nach dieser schier unendlichen Vorgeschichte hoffe ich, dass wir nun für die nächsten 30 Jahre das Buch „Zulassungsstelle“ schließen können. Ich bin zuversichtlich, dass wir bald die ersten Entwürfe präsentieren können und das neue Gebäude so auch ein Gesicht bekommt“, schaut Dr. Oliver Franz voraus.
Bündelung der Anliegerreinigung
Der Magistrat hat in seiner vergangenen Sitzung am Dienstag, 14. August, eine Sitzungsvorlage der ELW- Betriebskommission beschlossen. Die ELW werden beauftragt, ab dem 1. Januar 2019 auch die Straßen- und Gehwegabschnitte vor städtischen Liegenschaften zu reinigen, die in der B- oder C-Reinigung sind, und dort den Winterdienst zu übernehmen.
In den Reinigungsklassen B und C liegt die Zuständigkeit für die Reinigung der Gehwege bzw. der Gehwege und Straßen beim jeweiligen Anlieger. Oft sind dies städtische Ämter. Zurzeit organisieren die Ämter die Reinigung selbst, was zu verschiedenen Reinigungsintervallen mit unterschiedlicher Intensität und letztendlich zu einem uneinheitlichen Sauberkeitszustand führt. Ein gutes Beispiel ist hier der Schulberg – hier tragen fünf verschiedene Ämter und Gesellschaften die Verantwortung für Sauberkeit.
„Durch die Bündelung der Aufgaben wird ein Beschluss der Kooperationspartner für den Doppelhaushalt 2018/2019 umgesetzt“, sagt Bürgermeister Dr. Oliver Franz, „und durch die Übertragung der Aufgaben auf die ELW wird sich die Sauberkeit in der Stadt stark verbessern.“