Kuhardt / Germersheim – „Es ist ein Beispiel für gute Zusammenarbeit“, sagt Landrat Dr. Fritz Brechtel und begrüßt die konstruktiven Gespräche, in denen schnelle Lösungen gefunden wurden, die Mängel an der Rheinberghalle in Kuhardt zu beseitigen und damit längere Schließungen zu verhindern. Denn das aktuelle Ergebnis eines Brandschutzsachverständigen hatte ergeben, dass die Halle gravierende Mängel, vor allem im Brandschutz, aufweist.
Die Verbandsgemeinde Rülzheim hat die Objektbetreuung der Rheinberghalle 2017 übernommen. Um abschätzen zu können, ob in den kommenden Jahren Maßnahmen anstehen, wurde eine Begehung und Ersteinschätzung durch die Verwaltung vorgenommen. Die dabei festgestellten Mängel nahm der Gemeinderat der Ortsgemeinde Kuhardt zum Anlass, einen Brandschutzsachverständigen mit der detaillierten Betrachtung der Halle zu beauftragen. Das Ergebnis des Gutachters wurde der Kreisverwaltung Mitte August vorgelegt. In der Bewertung wurden gravierende Mängel bei der Umsetzung von brandschutztechnischen Anforderungen festgestellt. „Ab diesem Zeitpunkt war klar, dass eine uneingeschränkte Nutzung der Halle nicht zu gewährleisten ist“, erläutert Ortsbürgermeister Roland Eiswirth, „Mit dem Ziel, eine für alle Seiten vertretbare Lösung zu finden, wurde daher das Gespräch mit der Kreisverwaltung gesucht.“
Bei einer gemeinsamen Begehung im August mit Ortsgemeinde, Kreis- und Verbandsgemeindeverwaltung wurden die problematischen Punkte vor Ort in Augenschein genommen. „Die Rheinberghalle verfügte zum Zeitpunkt der Begehung in ihrer Gesamtheit über derartige Mängel, die ohne eine Umsetzung von Kompensationsmaßnahmen zu einer Stilllegung der Halle geführt hätten“, sagt Michael Gauly, Dezernent für den Bereich „Bauen und Kreisentwicklung“ in der Kreisverwaltung Germersheim, und betont weiter, dass „zielorientierte Gespräche und die gemeinsame Suche nach vernünftigen Lösungen zu einem schnellen und für alle Seiten tragbaren Ergebnis geführt haben.“
Vorübergehend wurde der Betrieb in der Halle eingestellt. „Damit und mit der kurzfristigen Information der Ratsmitglieder, der Vereine und dem betroffenen Gastwirt hat der Ortsbürgermeister die richtige Entscheidung getroffen“, stellt der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Matthias Schardt klar, „denn Brandschutz ist erforderlich! Unsere Bürger verlassen sich darauf, dass unsere öffentlichen Gebäude sicher sind, gerade bei Einrichtungen die auch von unseren Kindern genutzt werden.“
Zwischenzeitlich ist absehbar, dass Teilbereiche der Halle nach und nach wieder in Betrieb genommen werden können. „Voraussetzung hierfür ist die Umsetzung der im Zuge eines konstruktiven fachlichen Austausches zwischen Kreisverwaltung und Verbandsgemeinde festgelegten Kompensationsmaßnahmen“, so Gauly. „Bei den Kompensationsmaßnahmen handelt es sich um bauliche Maßnahmen, die mehr oder minder kurzfristig umsetzbar sind“, erläutert Landrat Dr. Brechtel. Dazu gehören beispielsweise die Erneuerung des Notausstiegs im Bereich Kegelbahn im Keller und eine flächendeckende Ausstauung des Gebäudes mit funkvernetzten Rauchmeldern.
Landrat Brechtel: „Wir sehen aber Licht am Ende eines glücklicherweise sehr kurzen Tunnels und können so den Erfordernissen der Vereine Rechnung tragen.“
Nach dem derzeitigem Verlauf der Umsetzung ist davon auszugehen, dass der Trainingsbetrieb in der Halle in wenigen Tagen wieder freigegeben werden kann. Auch die Nutzung der Kegelbahn soll ebenfalls kurzfristig mit einem Zeithorizont von voraussichtlich zwei Wochen wieder möglich sein.