Frankfurt am Main – Zuerst fallen die großen schwarzen Augen auf, denn Mausopossums sind nachtaktiv. Fünf der interessanten Beutelsäuger mit Greifschwanz sind nun im Nachtbereich des Grzimekhauses eingezogen.
Marmosa murina, zu Deutsch schlicht Mausopossum oder auch Maus-Zwergbeutelratte genannt, stammt aus dem nördlichen Südamerika. Die meisten Zoobesucher dürften Beuteltiere vor allem mit dem Australischen Kontinent in Verbindung bringen aber auch in Amerika gibt es eine artenreiche Beuteltierfauna. Insbesondere die Familie der Beutelratten (Didelphidae) ist hier mit über hundert Arten vertreten. Etwa 19, äußerlich oft kaum unterscheidbare Arten, werden der Gattung Marmosa zugeordnet, zu der die von uns nun gezeigte Art gehört.
Einen echten Beutel bilden die Tiere jedoch nicht aus. „Das Weibchen trägt elf Zitzen, an denen die Jungen die ersten Wochen nach der Geburt festhängen ohne sich lösen zu können. Später werden sie von der Mutter auf dem Rücken herumgetragen“ erläutert Kurator Dr. Johannes Köhler.
Mausopossums haben einen stark ausgebildeten Greifschwanz und können deshalb gut klettern. „Am liebsten fressen sie Insekten, aber auch Obst und – hier im Zoo – Futterpellets werden nicht verschmäht“, so Köhler. Der Zoo Frankfurt ist in Deutschland derzeit der einzige Zoo, der diese schlanken, großohrigen Beuteltiere zeigt.
Marmosa murina ist im Freiland nicht gefährdet. Die Art ist recht flexibel was ihren Lebensraum betrifft und scheut auch die Nähe des Menschen nicht.