Friedberg (ots) – Volksfeste ziehen alle Altersgruppen magisch an. Zuckerwatte und Karussell locken die Kleinsten, rasante Fahrgeschäfte die Jugendlichen und jung gebliebenen, Markstände und Festzelt haben für alle Generationen etwas zu bieten. Das ist auch bei dem größten Volksfest der Wetterau, dem Vilbeler Markt so, der schon seit fast 200 Jahren die Menschen aus dem Umland in die Kurstadt lockt.
Damit alle BesucherInnen die Tage des Vilbeler Marktes friedlich miteinander feiern können und alle heil wieder ihren Heimweg antreten können, dafür ist auch die Polizei immer auf dem Marktgelände und rund um dieses herum im Einsatz. Ein besonderes Augenmerk legen die Polizisten – nicht nur bei dieser Veranstaltung – schon seit vielen Jahren auf die Jugendlichen und deren Schutz.
Während sich der Großteil der unter 18-Jährigen ohne aus der Reihe zu fallen amüsiert, gibt es leider auch immer wieder Einzelne, die sich selbst überschätzen bzw. den Alkohol unterschätzen und nicht mehr Herr ihrer Sinne sind. Gesundheitliche Probleme, bis hin zum Koma oder auch strafrechtlichem Verhalten können die Folgen sein – die es zu verhindern gilt.
Erwachsene sollten im Großen und Ganzen auf sich selbst achtgeben, bei Minderjährigen legt der Gesetzgeber ein besonderes Schutzinteresse dar, welches im Jugendschutzgesetz geregelt ist. Nicht nur der gesetzliche Auftrag zur Überwachung dieses Gesetzes, sondern auch das persönliche Interesse hierzu liegt bei den Ordnungshütern.
Vielfältige Maßnahmen haben sich dazu in Bad Vilbel in den letzten Jahren bewährt. Bereits im Vorfeld finden Gespräche mit den Marktbeschickern und den MitarbeiterInnen der Geschäfte im Umfeld des Marktes statt. Besonders penibel prüfen sie während der Markttage die Einhaltung der Altersgrenzen zum Verkauf von Alkohol und Zigaretten. Die Einhaltung des Jugendschutzgesetzes liegt in ihrem eigenen Interesse. Bei einer Nichteinhaltung drohen empfindliche Strafen.
Auch die Aktion BOB der Polizei ist in jedem Jahr mit einem Stand auf dem Vilbeler Markt vertreten. Sie informiert junge Fahranfänger über die Folgen von Alkohol im Straßenverkehr.
Damit der Jugendschutz nicht bloße Theorie bleibt, finden stetige Kontrollen auf dem Marktgelände und um dieses herum statt. Die Polizei arbeitet hierbei Hand in Hand mit den KollegInnen der Ordnungspolizei. “Wir wurden allein in diesem Jahr schon vier Mal kontrolliert”, kommentiert eine Jugendliche die Kontrolle, in die sie am zweiten Marktsamstag gerät. Gemeinsam von Polizei und Ordnungspolizei werden diese Kontrollen durchgeführt. Es geht nicht nur darum Verstöße festzustellen und frühzeitig gegen einen übermäßigen Alkoholkonsum der Jugendlichen anzugehen, sondern vor allem auch darum Aufklärungsarbeit zu leisten.
Lutz Illhardt, der in Bad Vilbel für Suchthilfe und Suchtprävention zuständig ist, begleitet die Kontrollen daher regelmäßig. Die meisten Jugendlichen kennen ihn bereits aus dem Präventionsunterricht an der eigenen Schule, sind erfreut das bekannte Gesicht vor Ort zu treffen und nehmen sich seine Worte sehr wohl zu Herzen. “Wir trinken nicht viel. Wir wollen uns selbst den Spaß nicht nehmen”, kommentiert ein Jugendlicher in einer sehr glaubwürdigen und erwachsenen Weise. Einige Volljährige, die den Markt nur noch taumelnd und wenig orientiert in Begleitung von Freunden oder dem Rettungsdienst verließen, könnten sich an ihm ein Beispiel nehmen. Aber auch einige Jugendliche mussten nach den Kontrollen von den Eltern abgeholt werden. Trauriger Spitzenreiter unter ihnen: Ein 17-Jähriger mit fast 1,8 Promille.
Diese Art der Präventionsarbeit ist freilich nicht messbar. Das Fazit der Einsatzkräfte und Marktverantwortlichen aber ist eindeutig: Die Kontrollen zeigen Wirkung, sprechen sich unter allen BesucherInnen herum und helfen dabei den Markt so friedlich durchzuführen, wie es auch in diesem Jahr wieder gelang.