Darmstadt – Informationen und Neuigkeiten aus der Stadt und den Stadtteilen.
Oberbürgermeister Partsch enthüllt restauriertes Denkmal ‚Dem unbekannten Deserteur‘ auf dem Hiroshima-Nagasaki-Platz
Oberbürgermeister Jochen Partsch hat am heutigen Samstag (1.) feierlich das frisch restaurierte Denkmal ‚Dem unbekannten Deserteur‘ auf dem Hiroshima-Nagasaki-Platz neben dem darmstadtium enthüllt. Das Denkmal zur Erinnerung an die unbekannten Deserteure im Zweiten Weltkrieg wurde erstmals im Winter 1987 im Garten der evangelischen Martinsgemeinde in der Heinheimer Straße aufgestellt. Die Idee dazu stammt von der 1980 entstandenen bundesweiten Friedensinitiative ‚Reservisten verweigern‘ und den Darmstädter ‚Friedenshetzern‘. Die Gruppe ‚Reservisten verweigern‘ bestand aus rund 25 aktiven Bundeswehrreservisten, die nachträglich den Kriegsdienst verweigern wollten oder verweigert hatten. Die Darmstädter Grünen hatten im Jahr 1987 im Stadtparlament beantragt, durch ein Denkmal den unbekannten Deserteuren zu gedenken sowie eine Dokumentation über Desertion Darmstädter Soldaten der deutschen Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg zu erstellen.
Oberbürgermeister Jochen Partsch dazu: „Es ist mir eine besondere Ehre, heute dieses restaurierte Denkmal am Antikriegstag auf dem Hiroshima-Nagasaki-Platz zu enthüllen. Mit seiner Darstellung fünf salutierender Soldaten macht das Denkmal darauf aufmerksam, dass sich der Soldat immer an seinem Gewissen orientieren soll. Dies gilt nicht nur heute sondern bereits in der Zeit seiner Erstellung in den 1980er Jahren und noch mal besonders in einem Unrechtsstaat, wie es das Dritte Reich in heute beinahe unvorstellbarem Ausmaß gewesen ist. Es erinnert außerdem daran, dass es selbst in einem Apparat blinden Gehorsams, wie es die Wehrmacht gewesen ist, Menschen gab, die sich, das eigene Leben riskierend, gegen das System aufgelehnt und seinen mörderischen und unmenschlichen Auswüchsen entsagt haben. Seit über 30 Jahren leistet das Denkmal einen Beitrag dazu, dieses Tabu-Thema öffentlich zu diskutieren und wird das auch zukünftig tun.“
Der Wunsch der Initiatoren, der Friedensinitiative „Reservisten verweigern“, war, das Denkmal in zeitlichen Abständen an einem anderen Ort in Darmstadt aufzustellen. So wurde das knapp 140 Zentimeter breite Bronzerelief, nach nur einem Jahr (1988) an die Bessunger Knabenschule und nach einem weiteren Jahr (1989) in die Lautenschlägerstraße versetzt. Dort hing die mittlerweile restaurierungsbedürftige Silhouette von fünf Soldaten, die rechte Hand zum Salutieren an den Stahlhelm gelegt, bis Ende 2017. Mit der Restaurierung des Bronzereliefs wurde Hannes Metz vom Werkhof beauftragt. Ebendort beim gemeinnützigen Verein, dem Werkhof Darmstadt wurde das Denkmal von über 30 Jahren von einer Arbeitsgruppe gebaut. Im Zuge der Erneuerung wurde es auch durch eine erklärende Tafel in deutscher und englischer Sprache ergänzt.
Am jährlichen Antikriegstag am 1. September gibt es deutschlandweit über 160 Veranstaltungen, die von Gewerkschaften und Friedensbewegung organisiert werden. Mit dem Antikriegstag / Weltfriedenstag wird an den deutschen Überfall auf Polen vor 78 Jahren erinnert, mit dem ein Vernichtungskrieg ohne Beispiel begann.
Wissenschaftsstadt Darmstadt lädt für 6. September zum 4. Bürgerforum ‚Strategien und Schlüsselräume‘ im Masterplanprozess DA2030+ in die Centralstation
Die Wissenschaftsstadt Darmstadt lädt für Donnerstag, 6. September, um 18 Uhr zum 4. Bürgerforum „Strategien und Schlüsselräume“ im Masterplanprozess DA2030+ in die Centralstation. Einlass ist bereits ab 17 Uhr. Alle Bürgerinnen und Bürger Darmstadts sind dazu herzlich eingeladen. Im Rahmen des Bürgerforums präsentieren fünf Planungsteams, die Ergebnisse und Konkretisierungen aus den letzten Bürgerforen und diskutieren gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern die Strategien und Schlüsselräume der Stadtentwicklung: Wie wohnen wir in der wachsenden Stadt Darmstadt und wie sieht das Zusammenleben in unseren Vierteln künftig aus? Auf welchen Wegen erreichen wir 2030 am effektivsten und nachhaltigsten unsere Arbeitsplätze und Erholungsorte? Wie können wir die Lebensqualität in Darmstadt erhalten und stärken, wenn wir weiterhin ein Anziehungspunkt für wirtschaftliche und wissenschaftliche Aktivitäten bleiben?
Oberbürgermeister Jochen Partsch betont die Wichtigkeit und Dringlichkeit dieses Stadtentwicklungsprozesses: „Darmstadt befindet sich in einer großen Entwicklung und Dynamik; der Masterplan Darmstadt 2030+ gibt uns die Möglichkeit, dieses gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern zu diskutieren, zu entwickeln und dafür Sorge zu tragen, dass unsere Stadt solidarisch und klug wächst.“
Auch Planungsdezernentin Dr. Barbara Boczek ruft zur weiteren Beteiligung auf: „Unsere Zukunft und die Zukunft unserer Stadt geht uns alle an, gestalten wir sie gemeinsam. Gemeinsam auch mit Kindern und Jugendlichen, die wir dieses Mal besonders einladen sich einzubringen.“
Bereits ab 17 Uhr besteht die Möglichkeit sich in der Halle im Erdgeschoss der Centralstation über die Zwischenergebnisse der Planungsteams zu informieren und in den Arbeitsstand einzulesen. Die Planungsteams stehen hier bereits für erste Gespräche und Rückfragen zur Verfügung. Um 18 Uhr werden dann die fünf Planungsteams ihre Arbeitsergebnisse mit Blick auf räumliche Schwerpunkte im Wohnen, Arbeiten, Bewegen sowie den Freiräumen und der Quartiersentwicklung in einem begehbaren Stadtplan präsentieren, überlagern und gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern kommentieren.
Bereits vor der eigentlichen Veranstaltung erhalten Kinder und Jugendliche ab 15.30 Uhr die Möglichkeit, sich mit den Teams über die Zukunft ihrer Stadt auszutauschen.
Weitere Informationen zum Programm-Ablauf des vierten Bürgerforums und allgemein zum Prozess Masterplan DA2030+ gibt es auf www.darmstadt.de/weiterdenken2030.
Wissenschaftsstadt Darmstadt stellt Badebetrieb im Arheilger Mühlchen für die Sommersaison 2018 ein
Aufgrund einer kurzfristig aufgetretenen Blaualgenkonzentration sieht sich die Wissenschaftsstadt Darmstadt gezwungen, den Badebetrieb im Arheilger Mühlchen mit sofortiger Wirkung einzustellen, da die zulässigen Grenzwerte überschritten wurden. Die vorzeitige Beendigung der Saison ist nach Vorliegen der aktuellen Messwerte zum Schutz der Badegäste notwendig, da mit einer Verbesserung der Wasserqualität zum offiziellen Saisonende (16. September) nicht mehr gerechnet werden kann. Bislang hatte das Arheilger Mühlchen ausreichende Wasserqualität, der Badebetrieb war zuletzt mit Einschränkungen erlaubt.
Die Stadt weist darauf hin, dass bis zum 16. September 2018 der Naturbadesee Großer Woog als Alternative zur Verfügung steht, die Wasserqualität dort ist nach wie vor gut.
Vorverkauf von Karten für Hallenbadsaison in Traglufthalle startet am 3. September
Die Wissenschaftsstadt Darmstadt bietet in der Woche vom 3. bis 7. September sowie am 10. und 11. September zwischen 9 und 12 Uhr Vorverkaufskarten für die kommende Hallenbadsaison in der Traglufthalle am Nordbad an. Die Karten sind an der Kasse der Traglufthalle am Nordbad erhältlich.
Rheinstraßen-Einfahrt des Citytunnels wegen Reparaturarbeiten vom 7. bis 10. September gesperrt
Die Wissenschaftsstadt Darmstadt führt vom 7. September, 20 Uhr, bis 10. September, 5 Uhr, Reparaturarbeiten an einer Entwässerungsleitung im Bereich der Einfahrt Rheinstraße im Tunnel Wilhelminenstraße durch. Daher wird die Tunnelzufahrt Rheinstraße des Citytunnels für diesen Zeitraum gesperrt. Die Zufahrt zur Tiefgarage ist frei. Die Tunneldurchfahrt in der Hügelstraße sowie Bleichstraße / Wilhelminenstraße sind von dieser Sperrung nicht betroffen.
Wissenschaftsstadt Darmstadt lädt für 8. und 9. September zum 3. Lincoln-Wall-Jam in der Lincoln-Siedlung ein
Am 8. und 9. September ist es wieder soweit, der Lincoln Wall Jam geht in die dritte Runde: Graffiti, Hiphop und DJs unter freiem Himmel an Hessens größter Graffiti Wall. Los geht es am Samstag (8.) um 14 Uhr mit Graffiti Künstlerinnen und Künstlern aus ganz Europa. Auch Anfängerinnen und Anfänger haben die Möglichkeit, sich einmal in der Kunstform auszuprobieren. Um 16 Uhr gibt es die offizielle Eröffnung und Begrüßung aller Freundinnen und Freunde der urbanen Kultur des Lincoln Wall Jam durch Sozialdezernentin Barbara Akdeniz. Jeweils ab 18 Uhr am Samstag und am Sonntag wird es Live-Acts verschiedener Hip-Hop Künstlerinnen und Künstlern geben und die besten Platten aus der Hip Hop Geschichte werden aufgelegt. Am Sonntag stellen die Künstlerinnen und Künstler ihre angefangenen Werke fertig. Die Organisationsgruppe „Lincoln Wall Jam jugendforum*“ wird gemeinsam mit den „Ultra de Lis“ an beiden Veranstaltungstagen für die nötige Verpflegung sorgen.
„Der Lincoln Wall Jam ist nicht nur ein Treffen der Szene und deren Vertreterinnen und Vertretern, sondern ein offenes Fest für alle – und kostenlos“, freut sich Barbara Akdeniz und ergänzt, dass „Legale Wände vorher in Darmstadt sehr knapp waren. Mit der Lincoln Wall steht allen Sprayerinnen und Sprayern nun eine Möglichkeit zur freien Gestaltung bereit. Wir freuen uns sehr, dass über 100 Künstlerinnen und Künstler zugesagt haben, diesen besonderen Tag mit uns zu feiern. Mit dabei sind auch in diesem Jahr wieder internationale Künstlerinnen und Künstler aus Bern, Linz, Castellón, Sarajevo sowie Künstlerinnen und Künstler aus den Niederlanden“.
Der Wunsch nach einer legalen Graffiti-Wand wurde 2015 durch Darmstädter Jugendliche an das Jugendamt herangetragen. Bei der „Lincoln-Wall“ handelt es sich um eine 600 Meter lange und 4 Meter hohe Schallschutzwand entlang der Karlsruher Straße / B3, die mit Unterstützung von Hessen Mobil zur Gestaltung freigegeben wurde. Seither wird diese Wand von einer großen Gruppe von Jugendlichen und jungen Erwachsenen aus dem jugendforum* betreut und gepflegt. Diese kümmern sich um alles, von Nachwuchsförderung bis Müllbeseitigung. Unterstützt werden sie durch das Jugendbildungswerk.
Das Jugendbildungswerk ist immer auf der Suche nach neuen Möglichkeiten für Künstlerinnen und Künstler, kreativ zu werden. Darmstädter Bürgerinnen und Bürger, die Flächen zur Verfügung stellen möchten, können sich daher gerne an das Jugendbildungswerk unter der Telefonnummer 06151 133967 oder der E-Mail jugendbildungswerk@darmstadt.de wenden.
Gedenken an Darmstädter Brandnacht am 11. September: Oberbürgermeister Jochen Partsch legt Kranz auf dem Waldfriedhof nieder
In Erinnerung an die vielen Opfer der Darmstädter Brandnacht vom 11. September 1944 wird der Oberbürgermeister der Wissenschaftsstadt Darmstadt, Jochen Partsch, am Dienstag (11.) um 11 Uhr am Gräberfeld auf dem Waldfriedhof einen Kranz niederlegen und damit den Bürgerinnen und Bürgern gedenken, die an diesem Tag gestorben sind.
Oberbürgermeister Partsch betont die Wichtigkeit dieses Gedenktages: „Es ist wichtig, die Erinnerungen an die dramatischen Ereignisse dieser Brandnacht vor 74 Jahren immer wieder wach zu halten, um uns bewusst zu machen, dass Frieden in Europa keine Selbstverständlichkeit ist. Aktuelle Kriege in vielen Ländern unserer Erde erinnern uns täglich daran, welch schlimmes Leid derartige Konflikte in der Bevölkerung hervorrufen können. Mit der Kranzniederlegung wollen wir daher auch in diesem Jahr an eine der dunkelsten und traurigsten Stunden in der Darmstädter Geschichte erinnern, als der größte Teil unserer Stadt bei einem Luftangriff zerstört wurde und viele tausend Menschen ihr Leben verloren haben. Wir gedenken heute gemeinsam den vielen Opfern und Familien, dieses für die Geschichte unserer Stadt einschneidenden Ereignisses.“
Der Gedenktag beginnt mit der ersten Kranzniederlegung durch den Oberbürgermeister auf dem Gräberfeld des Waldfriedhofs. Um 18.30 Uhr schließt sich der ökumenische Friedensgottesdienst in der Stadtkirche und die feierliche Kranzniederlegung am Mahnmal auf dem Kapellplatz (ca. 19.45 Uhr) an. Um 23.55 Uhr läuten die Glocken der Darmstädter Kirchen in der Innenstadt.
In der Nacht vom 11. auf den 12. September 1944 machten Bomber der Royal Air Force die gesamte Innen- und Altstadt Darmstadts dem Erdboden gleich. Über 280.000 Brandbomben erzeugten einen kaum vorstellbaren Feuersturm. In einer knappen halben Stunde löschten die 234 englischen Flugzeuge zwischen 23.55 und 0.20 Uhr all das aus, was Darmstadt als historische Stadt in Hessen geprägt hatte. Die Bilanz der Brandnacht war furchtbar: Über 11.000 Tote, eine hohe Dunkelziffer an Vermissten, zudem über 65.000 obdachlos gewordene Menschen.