Worms – Das heutige Jüdische Museum südlich der Wormser Synagoge verbirgt eine lange Geschichte, die über Jahrhunderte eng mit dem jüdischen Gemeindeleben in Worms verbunden war. Das Gebäude ruht auf historischen Fundamenten, deren Entstehung in das Mittelalter zurückreicht. Hier befand sich im Laufe der Zeit das Gemeindehaus sowie ein Tanzhaus, ein Lehrhaus, ein Krankenhaus und schließlich bis 1942 ein jüdisches Altersheim – die Funktionen wechselten, das Gebäude blieb aber weiterhin bis in das 20. Jahrhundert ein Zentrum des jüdischen Lebens.
Im Vortrag (mit anschließendem Umtrunk) am Mittwoch, dem 19. September, um 18.30 Uhr im Raschi-Haus (Hintere Judengasse 6) wird die in jüngster Zeit erstmals näher erforschte Baugeschichte des Hauses und der Wandel seiner Nutzungen anhand der erhaltenen Überlieferungen im Stadtarchiv (Raschi-Haus) durch die Trierer Bauforscherin Dr. Marzena Kessler vorgestellt. Sie hat in den letzten Monaten erstmals die einschlägigen schriftlichen Quellen seit dem 16. Jahrhundert, Fotografien und auch die baulichen Befunde eingehend analysiert und gibt einen fundierten Überblick über die wechselvolle und doch von Kontinuität geprägte Geschichte dieses sehr besonderen Gebäudes. Der Eintritt ist frei.