Darmstadt-Dieburg – Der Müllwerker drückt auf den Knopf, der die automatische Presse des Fahrzeugs in Gang setzt. Es gibt einen Knall, eine Stichflamme und kurz darauf brennt der Müll.
Was ist passiert?
Immer wieder werden Spraydosen und andere Druckbehälter, die noch Gas enthalten, über den Gelben Sack oder die Dosencontainer entsorgt. Doch dorthin gehören sie nur, wenn sie vollkommen restentleert sind. Dies bedeutet, dass das restliche Gas abgelassen werden muss, auch wenn schon lange kein Deo, Haarspray oder Farbe mehr aus der Dose kommt. Ist in der Dose noch Gas enthalten kann es durch den Pressvorgang im Fahrzeug zu einer Explosion kommen. Gerade bei der Einsammlung von Gelben Säcken und Dosencontainern haben Flammen ein leichtes Spiel – der Inhalt ist leicht brennbar. Die entstehende Hitze kann weitere Spraydosen zur Explosion bringen und somit eine regelrechte Kettenreaktion auslösen.
Was kurios klingt, ist erst kürzlich in Groß-Zimmern genau so passiert und nur durch das überlegte Handeln des Müllwerkers konnte Schlimmeres verhindert werden. Kommen noch sommerliche Temperaturen dazu, so wie in den vergangenen Wochen, steigt das Risiko enorm.
Also wohin mit der Spraydose? Spraydosen zählen zu Verkaufsverpackungen und sind mit dem Grünen Punkt gekennzeichnet. Verwirrend ist, dass sich dieses Symbol nur auf die Dose ohne jeglichen Inhalt bezieht. Ist der Inhalt verbraucht muss der Spraykopf solange gedrückt werden bis auch das letzte Gas entwichen ist. Dann ist die Entsorgung über den Gelben Sack oder den Dosencontainer ungefährlich. Handelt es sich bei dem Inhalt um Lacke und Farben die Lösemittel enthalten, gehört die Dose zum Schadstoffmobil.
Informationen rund um das Thema Müll gibt es im Internet unter www.zaw-online.de.