Darmstadt – Informationen und Neuigkeiten aus der Stadt und den Stadtteilen.
Wissenschaftsstadt Darmstadt untersucht Wurzelraum der Platanen auf der Mathildenhöhe
Die Wissenschaftsstadt Darmstadt lässt in der Zeit vom 10. bis 12. September 2018 im Platanenhain auf der Mathildenhöhe den Wurzelraum der Platanen untersuchen. Die Begutachtung des Untergrundes anhand von bodenkundlichen Parametern ist Teil eines Baum- und Bodengutachtens für den Platanenhain, das aktuell erstellt wird, um Erkenntnisse für den weiteren Umgang mit dem geschädigten Baumbestand zu erhalten.
Grünflächendezernentin Barbara Boczek dazu: „Die Platanen auf der Mathildenhöhe sind durch die Verdichtung des Bodens in einem schlechten Zustand. Trotzdem werden wir, vor allem mit Blick auf die herausragende kulturhistorische Bedeutung dieses Areals alles daran setzen, möglichst viele dieser Bäume dort erhalten zu können. Einen weiteren Schritt in diese Richtung erhoffen wir uns von der Erstellung des Bodengutachtens, dessen Aufgabe die Beurteilung der Vitalität des Baumbestandes, der Standortbedingungen und eine Einschätzung der Bodenverhältnisse ist, um daraus Sanierungsempfehlungen ableiten zu können.“
Im Rahmen der Untersuchungen wird unter anderem ein Saugbagger zum Einsatz kommen, mit dem unter größtmöglicher Schonung der Wurzeln 6 bis 8 kleine Bodenprofile erstellt werden. Diese Profile gewährleisten einen Einblick in den Wurzelraum und ermöglichen Aufnahmen zum Standort und der Wurzelentwicklung der Platanen. Ergänzend werden Untersuchungen zur Bodenverdichtung, zum Bodenlufthaushalt, zum Bodenwasserhaushalt und zur Nährstoffsituation gemacht. Anhand dieser Untersuchungen sollen die Ursachen für die geringe Vitalität der Platanen festgestellt werden und Möglichkeiten zum Erhalt der Bäume entwickelt werden.
TransitionTown-Initiative lädt für 29. September zum Mobilitätswende-Workshop ins Literaturhaus
Die TransitionTown-Initiative Darmstadt, eine aktive Gruppe der Lokalen Agenda21 in der Wissenschaftsstadt Darmstadt, lädt zu einem Mobilitätswende-Workshop am 29. September von 11 bis 15 Uhr ins Literaturhaus, Kasinostraße 3. Welche Projekte für eine Mobilitätswende in Darmstadt erfolgsversprechend sind, wird im „Workshop Verkehrswende-Aktionen“ vermittelt. Gemeinsam mit dem Referenten Jörg Bergstedt werden die Teilnehmer selbst eine Aktion entwickeln und umsetzen. Thematische Schwerpunkte sind u.a. Fahrradstraßen, Gratis-ÖPNV, Stadt der kurzen Wege, DirectAction. Die Teilnahme ist kostenfrei, es wird um eine Spende gebeten. Weitere Informationen zum Workshop gibt es unter http://transition- darmstadt.de/Veranstaltung/workshop-verkehrswende-aktionen/
ICE-Forum Südhessen in Heppenheim: Magistrat der Wissenschaftsstadt Darmstadt bezieht Stellung zu Varianten der ICE-Anbindung
Unter Beteiligung von Oberbürgermeister Jochen Partsch kam am heutigen Dienstag (4.) im Rahmen einer Sitzung, das ICE-Forum Südhessen, das alle relevanten politischen Akteure zum Ausbau des Schienenhochgeschwindigkeitsnetzes in der Region umfasst, in Heppenheim zusammen. OB Partsch nahm die Sitzung zum Anlass, um erneut zu unterstreichen, dass eine Streckenführung entlang der Eschollbrücker Straße, egal ob als Güter- oder ICE-Trasse für die Stadt keine Option ist: „Mit uns wird es keine solche Trasse geben. Der Schutz der Bevölkerung an der Eschollbrücker Straße und in der dahinter liegenden Heimstättensiedlung hat höchste Priorität.“ Damit geht der Oberbürgermeister auch auf Anfragen besorgter Bürgerinnen und Bürger aus der Siedlung ein, die ihn in den letzten Tagen wegen anderslautender Gerüchte angesprochen hatten.
Partsch erläutert dazu den formalen Sachstand: „In einer Sitzung der Arbeitsgruppe „Streckenführung Raum Darmstadt und Umgebung“ am 16. November 2017 wurde von der DB Netz AG eine aktualisierte Vorplanung der Südanbindung Darmstadts als Tunnelvariante deutlich nördlich der Eschollbrücker Straße vorgestellt. Diese entspricht den Abstimmungen mit dem Land Hessen und dem Abweichungsbescheid zum Regionalplan aus dem März 2016. Um sie zu sichern, hatte die Stadtverordnetenversammlung Ende September des gleichen Jahres die entsprechende Änderung zum Flächennutzungsplan beschlossen. Am politischen und planerischen Willen der Stadt kann also nicht der geringste Zweifel bestehen. Im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens muss jedoch die komplette Planrechtfertigung inklusive der Bewertung aller denkbaren Varianten vorgenommen werden. Geschieht dies nicht, so erhöht sich die Anfechtbarkeit des Verfahrens. Auf den Wunsch von Mitgliedern aus der Arbeitsgruppe, die Bürgerinitiativen und Verbände repräsentieren, auch die Südanbindung für den Personenverkehr entlang der Eschollbrücker Straße zu untersuchen, konnte deshalb kein Einwand erhoben werden – nachdem ausdrücklich darauf hingewiesen wurde, dass diese Variante größere Eingriffe in Siedlungsgebiete bedeutet.“
Die Ergebnisse wurden in der Sitzung der Arbeitsgruppe am 17. April 2018 vorgestellt. Die DB Netz AG stellte fest, dass „diese Führung sowohl güterverkehrs- als auch personenverkehrstauglich ausgebildet werden kann“ und dabei nicht mehr ein- sondern zweispurig. Das ist das Ergebnis einer rein eisenbahntechnischen Prüfung. Die möglichen und verheerenden Auswirkungen einer solchen Variante wurden sogar von der Bahn selbst beschrieben. „Städtebaulich hat sie auf der Nordseite der Eschollbrücker Straße keinerlei Verwirklichungschance. Dies ist die feste Haltung der Stadt und wir werden diese auch durchsetzen“, so Partsch.
Eine endgültige Entscheidung über die Südanbindung soll noch 2018 erfolgen. Bis dahin und darüber hinaus setzen sich die südhessischen Landräte und der Darmstädter Oberbürgermeister, Jochen Partsch, mit der Präsidentin der IHK Darmstadt, Kristina Sinemus, weiterhin für die Nord- und die Südanbindung des Hauptbahnhofs Darmstadt an das ICE-Netz ein – aber nicht an der Eschollbrücker Straße. In einem Positionspapier setzen sie sich außerdem für folgende zentrale Ziele im Rahmen des Ausbaus der Neubaustrecke in Südhessen ein: die freiwerdende Kapazitäten auf den Bestandstrecken zu nutzen um den Regional- und Nahverkehr zu verbessern, die genannten Bestandstrecken nachhaltig vom Lärm zu entlasten, die Region Südhessen über den Hauptbahnhof Darmstadt an den zukünftigen Fernverkehrstaktplan anzubinden, im Rahmen des Planungsverfahrens auch die Variante einer vierspurigen Neubaustrecke für Fern- und Güterverkehr zu untersuchen und schließlich einen Projektbeirates als politisches Begleitgremium einzusetzen.