Mannheim – Hass und Intoleranz haben viele Gesichter. Berichte über tätliche Angriffe auf Kippa-Träger, unflätige Beleidigungen von Politikern und Bedrohung von Journalistinnen und Journalisten häufen sich. Wo kommt der Hass her? Ist das Internet schuld? Versagen Familie, Schule und Politik? Erleben wir einen Kulturbruch? Diesen Fragen widmet die Universität Mannheim im Herbstsemester 2018 eine mehrteilige Veranstaltungsreihe. Thema soll dabei auch sein, was jede und jeder Einzelne gegen „Hass und Intoleranz in der offenen Gesellschaft“ tun kann.
Eröffnungsveranstaltung am 11. September: Hass und Häme in der politischen Debatte
Der Mannheimer Oberbürgermeister Dr. Kurz diskutiert mit Forscherinnen und Forschern über Gesprächskultur in Zeiten von Fake-News und Hate Speech
Ob im Internet, im Parlament oder auf der Straße: Politiker sind immer häufiger Anfeindungen ausgesetzt. Bundesjustizministerin Dr. Katarina Barley diagnostiziert eine Verrohung der Sprache in den Medien – aber auch im Bundestag. Die Eröffnungsveranstaltung der Reihe am 11. September erörtert, wie man als politischer Amtsträger mit diesen Entwicklungen umgeht und was Gesprächskultur in Zeiten von Fake-News und Hass-Postings ausmacht. Die Podiumsdiskussion findet im Schloss, Hörsaal SN 169 (Röchling Hörsaal, Ostflügel, 1. Stock) statt. Beginn ist um 18 Uhr. Interessierte sind herzlich eingeladen.
Nach einem Impulsvortrag des Mannheimer Oberbürgermeisters Dr. Peter Kurz werden die Mannheimer Sprachwissenschaftlerin Prof. Dr. Constanze Marx und der Mannheimer Politikwissenschaftler Prof. Dr. Rüdiger Schmitt-Beck mit dem Oberbürgermeister darüber diskutieren, ob man heute überhaupt noch ‚normal‘ über Politik sprechen kann.
In ihrer Forschung beschäftigt sich Prof. Konstanze Marx unter anderem mit Hate-Speech im Internet sowie Cybermobbing. Prof. Rüdiger Schmitt-Beck ist Projektleiter der Studie „Mannheimer Stadtgespräch“, in der die Alltagskommunikation von 1.400 Mannheimerinnen und Mannheimern untersucht wird.
9. Oktober: Vortrag zu Antisemitismus in Deutschland aus der Perspektive der Betroffenen
Die zweite Veranstaltung der Reihe widmet sich antisemitischen Alltagserfahrungen. Am 9. Oktober spricht Prof. Dr. Julia Bernstein von der Frankfurt University of Applied Science über ihre Studie zu Antisemitismus-Erfahrungen in Deutschland lebender Jüdinnen und Juden.
Weitere Informationen zur zweiten Veranstaltungsreihe folgen.