Ludwigshafen: Eulen unterliegen in letzter Sekunde in Minden

Rückraumshooter Azat Valilullin (Foto: A.Metge)
Rückraumshooter Azat Valilullin (Foto: A.Metge)

Ludwigshafen – Die Eulen Ludwigshafen erkämpften sich am dritten Spieltag der DKB Handball-Bundesliga beim Auswärtsspiel gegen die TSV GWD Minden zwar keine Punkte, doch zeigten, dass sie in der höchsten Spielklasse voll konkurrenzfähig sind und sich nicht verstecken müssen. In den packenden 60 Minuten, die sich für die Eulen wie eine Achterbahnfahrt anfühlten, lagen die Pfälzer in Halbzeit eins erst mit acht Toren zurück, kamen dann aber im zweiten Durchgang zum späten Ausgleich. Mit der Sirene erzielten die Gastgeber den Siegtreffer zum 29:28 (16:12) und nahmen dem Team um Cheftrainer Ben Matschke die Hoffnung auf den ersten Punktgewinn der Saison.

Zu Beginn kamen die Gastgeber besser in die zerfahrene Partie. Nach knapp sechs Minuten konnte Linkshänder Pascal Durak den Anschlusstreffer zum 2:3 erzielen. In der Folge hatte Minden leichtes Spiel und konnte sich zügig mit bis zu fünf Zählern absetzen. Die Eulen kamen nicht mehr an GWD heran und mussten zwischenzeitlich gar gegen einen acht-Tore-Rückstand anrennen, zu dem allein Antreiber Dalibor Dodar in der ersten Hälfte sechs Treffer beisteuerte. Der hohe Abstand auf Minden hatte Signalwirkung: Die Ludwigshafener erzielten in Person von Kapitän Gunnar Dietrich, Rechtsaußen Pascal Durak, Kreisläufer Frederic Stüber und Shooter Azat Valiullin, der in Minden sein Comeback feierte, innerhalb von vier Minuten vier Treffer und verkürzten den Rückstand zur Pause auf 16:12.

Nach der Pause begannen die Eulen, ihren Plan umzusetzen. Die Pfälzer starteten eine Aufholjagd, die nur durch selbstverschuldete, einfache Fehler gebremst wurde. Die Gastgeber wackelten, aber konnten sich lange einen kleinen Puffer von zwei Toren aufrechterhalten. GWD-Trainer Frank Carstensen musste zur Auszeit greifen. Diese konnte den Vormarsch der Eulen, die nun immer besser ins Spiel fanden, nicht aufhalten. Die jüngste Mannschaft der Liga kämpfte weiter und Kreisläufer Frederic Stüber erzielte vier Minuten vor dem Ende den ersten Ausgleich (27:27). Der Underdog spürte, dass in Minden etwas zu holen sei. Magnus Gulleruds Treffer brachte die erneute Führung der Gastgeber, die Rückraumshooter Azat Valiullin umgehend nach einem Fehlwurf im zweiten Versuch aus spitzem Winkel egalisierte. In den Schlusssekunden nutzte Mindens Neuzugang Kevin Gulliksen bei 7 gegen 6 die letzte Chance der Partie und traf von außen zum bitteren 29:28-Endstand. Er verhinderte, dass die Mühen der Eulen belohnt wurden.

Stimmen zum Spielen

Ben Matschke:
Wir wollten aus Minden etwas mitnehmen und sind mit diesem Selbstverständnis in die Partie gegangen. Deshalb ist die Niederlage sehr enttäuschend. Die ersten 20 Minuten waren die schlechteste Phase, die wir in der noch jungen Saison gezeigt haben. Erst im Anschluss haben wir angefangen, den Matchplan umzusetzen und sind auch wieder etwas rangekommen. Die zweite Hälfte konnten wir dominieren und, isoliert betrachtet, auch 16:13 für uns entscheiden. Um so ärgerlicher ist die Tatsache, dass Minden mit der Sirene der Siegtreffer gelang und wir mit leeren Händen nach Hause fahren mussten. Wenn wir die Entwicklung der Mannschaft in den ersten Spielen betrachten, ging es permanent bergauf. Das zeigt mir, dass wir in der Liga konkurrenzfähig sind und uns in Flensburg wieder ein Stück verbessern werden.

Pascal Durak:
Wir haben den Anfang der Partie verschlafen, uns zu viele technische Fehler erlaubt und zu lange in einfache Gegentreffer gelaufen. Über den Kampf haben wir in der zweiten Hälfte den großen Rückstand aufholen können und sind am Ende an Minden rangekommen. Der Gegentreffer kurz vor Schluss ist bitter, doch die Niederlage müssen wir uns selbst zuschreiben. Jetzt gilt es, aus der ersten Hälfte zu lernen und auf der zweiten aufzubauen.

Statistik

Torschützen: GWD Minden: Dalibor Doder (7/2), Kevin Gulliksen (6), Andreas Cederholm (5), Mats Korte (3), Marian Michalczik (3), Magnus Gullerud (2), Miljan Pusica (2), Anton Mansson (1). Eulen: Pascal Durak (8), Azat Valiullin (6), Frederic Stüber (5), Jerome Müller (4), Alexander Feld (3), Pascal Bührer (1), Gunnar Dietrich (1).
Zeitstrafen: Michalczik (12., 18.) – Salger (9., 22.), Valiullin (38.)
Quote gehaltener Bälle 22% / 17%
Spielfilm: 2:1 (5.), 6:3 (10.), 8:5 (15.), 10:8 (20.), 16:9 (25.), 16:12 (30.), 19:14 (35.), 22:21 (40.), 24:21 (45.), 26:23 (50.), 27:25 (55.), 29:28 (60.).
Schiedsrichter: Sebastian Grobe und Adrian Kinzel
Zuschauer: 1.735