Heidelberg – Informationen und Neuigkeiten aus der Stadt und den Stadt-/Ortsteilen.
Amtliche Einwohnerzahl Heidelbergs erstmals über 160.000 Personen – EBM Odszuck: „Dynamisch wachsende Stadt“ / Zuzug von mehr als 12.000 Personen seit Zensus 2011
Nun ist es offiziell: Die amtliche Einwohnerzahl von Heidelberg beträgt erstmals über 160.000 Personen. Das Statistische Landesamt Baden-Württemberg hat die Einwohnerzahl für Heidelberg für Ende 2017 festgestellt. In der Fortschreibung des Zensus 2011 beträgt die amtliche Einwohnerzahl Heidelbergs zum 31. Dezember 2017 genau 160.601 Personen.
Erster Bürgermeister Jürgen Odszuck: „Die Zahlen zeigen es deutlich: Heidelberg ist eine dynamisch wachsende Stadt. Seit Ende 2011 ist unsere amtliche Einwohnerzahl um rund 12.000 Personen auf über 160.000 gewachsen – ein enormer Sprung in nur sechs Jahren. Diese Entwicklung wird voraussichtlich auch in Zukunft nicht abreißen. Heidelberg ist ein attraktiver Wohnstandort für alle Altersgruppen. Damit das auch so bleibt, engagieren wir uns besonders für Familien und Kinder und investieren viel Geld in Schulen, Stadtentwicklung und Infrastruktur.“
Der Zuzug von 12.186 Personen in Heidelberg seit Ende 2011 bedeutet einen Zuwachs um 8,2 Prozentpunkte. Das ist im Vergleich zum Land und zu anderen Großstädten ein überdurchschnittlicher Wert. Im selben Zeitraum ist die Einwohnerzahl Baden-Württembergs um rund 4,9 Prozent gestiegen, in Stuttgart und Freiburg waren es jeweils etwas mehr als sieben Prozent und in Mannheim rund 5,7 Prozent.
Die amtliche Einwohnerzahl dient aufgrund ihrer bundesweiten Vergleichbarkeit als Bemessungsgrundlage unter anderem für die Wahlkreiseinteilung und den kommunalen Finanzausgleich. Sie basiert auf dem Zensus 2011 – einer Volks-, Gebäude- und Wohnungszählung, die alle Mitgliedstaaten der Europäischen Union im Jahr 2011 durchgeführt haben. In der Fortschreibung des Zensus zum 31. Dezember 2011 betrug die amtliche Einwohnerzahl Heidelbergs 148.415 Personen.
Baustellentour 2018: Hauptstraße Ost und Mobilitätsnetz im Fokus – Erster Bürgermeister Jürgen Odszuck informierte sich
Die Kanalsanierung in der Hauptstraße Ost und zwei Projekte des Mobilitätsnetzes Heidelberg standen beim letzten Termin der Baustellen-Sommertour von Erster Bürgermeister Jürgen Odszuck auf dem Programm. Mit dem Mobilitätsnetz Heidelberg modernisiert die Stadt Heidelberg gemeinsam mit ihren Partnern das Straßenbahnnetz und baut es umfassend aus. Odszuck besichtigte den Umbau der Haltestelle Hauptbahnhof, der seit Ferienbeginn läuft, und den Neubau der Brücke über die Autobahn nach Eppelheim, der Ende des Jahres abgeschlossen wird.
„Heidelberg ist in den vergangenen zehn Jahren um 15.000 Einwohnerinnen und Einwohner gewachsen. Damit muss auch die Infrastruktur Schritt halten. Mit dem Mobilitätsnetz Heidelberg machen wir das Straßenbahnnetz zukunftsfähig und investieren in umweltfreundliche Mobilität. Der Umbau der Haltestelle Hauptbahnhof und der Neubau der Brücke über die Autobahn nach Eppelheim bringen Verbesserungen für alle Verkehrsarten mit sich. Die Sanierung des über 130 Jahre alten Kanals in der Hauptstraße ist ebenfalls in vollem Gange: Der erste Bauabschnitt kann Ende September freigegeben werden“, erklärte Odszuck.
Kanalsanierung Hauptstraße Ost
Auf einer Länge von 440 Metern wird der Mischwasserkanal aus dem Jahr 1890 zwischen Karlstor und Mönchgasse saniert. Hinzu kommen Leitungsarbeiten für Gas, Wasser, Fernwärme und Strom sowie die Verlegung von Leerrohren für schnelles Internet und der Vollausbau der Straße. Trotz mehrerer Unterbrechungen der Arbeiten – unter anderem aufgrund von Witterung (Frost im ersten Quartal 2018, Hitze im Juli/August) und zusätzlichen Arbeiten zur Bodenverbesserung unter der neuen Kanalsohle – konnte der Straßenoberbau bereits ertüchtigt und ein Drainasphalt eingebaut werden. Die Pflasterarbeiten sind weit fortgeschritten. Nach einer Liegezeit des Pflasters von vier Wochen wird der Bereich voraussichtlich am 26. September wieder für den Verkehr freigegeben. Das bestehende Melaphyr-Natursteinpflaster zwischen Karlsplatz und Leyergasse wird wiederverwendet. Das Pflaster zwischen Leyergasse und Karlstor wird dann durch neues Granit-Natursteinpflaster ersetzt.
Im zweiten Bauabschnitt Karlsplatz Ost bis Friesenberg kommen die Arbeiten gut voran. In dem Teilbereich Karlsplatz Ost bis vor Plankengasse konnten Synergien mit dem ersten Bauabschnitt genutzt werden. Dadurch werden sich die Arbeiten in dem Abschnitt verkürzen. Mit den Arbeiten zwischen Plankengasse bis Friesenberg wird voraussichtlich Ende September/Anfang Oktober begonnen, sobald der Bereich Karlsplatz (erster Bauabschnitt) freigegeben ist. Der komplette zweite Bauabschnitt soll bis Juni 2019 abgeschlossen sein. Die Gesamtmaßnahme wird voraussichtlich im Herbst 2020 beendet. Die Kosten liegen bei rund 5,1 Millionen Euro.
Die Gehwege werden wie im Bestand wiederhergestellt. Lediglich im Bereich der Seitenstraßen sowie des Karlstors werden die Hochborde abgesenkt, um die Barrierefreiheit zu verbessern. Im Bereich der Parkbucht (Hausnummer 242) wird der Rundbord durch ein Hochbord ersetzt, damit Autos künftig nicht mehr schräg parken und in den Gehwegbereich hineinragen. Die Haltestelle Herrenmühle bekommt ein Blindenleitsystem; die Fahrbahn im Haltestellenbereich wird abgesenkt, damit Fahrgäste barrierefrei in den Bus ein- und aussteigen können.
Mobilitätsnetz: Neubau der Brücke über die Autobahn A 5 nach Eppelheim
Die über 80 Jahre alte Brücke über die Autobahn A 5 zwischen Heidelberg-Pfaffengrund und Eppelheim war in einem schlechten baulichen Zustand. Vor dem Ausbau der A 5 muss sie dringend erneuert werden. Das bot die Gelegenheit, diese wichtige Verkehrsverbindung für alle Verkehrsarten zu verbessern. Projektpartner sind die Städte Heidelberg und Eppelheim, die Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (rnv), das Regierungspräsidium Karlsruhe und die Heidelberger Straßen- und Bergbahn GmbH (HSB) sowie die Versorgungsträger Stadtwerke Heidelberg und der Abwasserzweckverband Heidelberg.
Die Straßenbahn wird auf der Autobahnbrücke und bis zur Kreuzung Haupt-/ Hildastraße in Eppelheim zweigleisig ausgebaut. Das verbessert die Leistungsfähigkeit der gesamten Strecke. Die neue Autobahnbrücke erhält einen breiteren Querschnitt. Das bringt Verbesserungen für alle: Künftig gibt es auf der Brücke fahrbahnbegleitende Radstreifen sowie Gehwege mit kinderfreundlichen 2,50 Metern Breite. Durch den mittigen Gleiskörper werden die Verkehrsströme entflochten, der Ortseingang wird übersichtlicher und sicherer. In Eppelheim entstehen ein Kreisverkehr an der Kreuzung Haupt-/ Hildastraße sowie eine neue Rad- und Gehwegunterführung zwischen der Mozart- und Brückenstraße. In Heidelberg ist die Kreuzung Kurzpfalzring und Eppelheimer Straße bereits neu gebaut.
Nach dem Abbruch der Brücke im Oktober 2017 ist seit Juni 2018 wieder die Brückenverbindung zwischen Eppelheim und Heidelberg hergestellt. Ein Wochenende lang wurden 22 tonnenschwere Verbund-Fertigteil-Träger als Tragwerk der künftigen Brücke eingebaut. Im Anschluss wurde in den vergangenen Wochen der Brückenüberbau betoniert. Auf Heidelberger Seite sind die Stützwände und ein Großteil der Brückenrampe bereits hergerichtet. Auf Eppelheimer Seite wird der Kreisel der Kreuzung Haupt-, Hilda- und Mozartstraße mit Beginn des neuen Schuljahres in Baden-Württemberg für den Individualverkehr freigegeben.
Die Inbetriebnahme der Straßenbahn ist für Dezember 2018, die Freigabe für den Individualverkehr Anfang 2019 geplant. Die Baukosten für das Gesamtprojekt liegen bei rund 17,5 Millionen Euro. Der Kostenanteil der Stadt Heidelberg liegt bei rund 4,2 Millionen Euro.
Mobilitätsnetz: Umbau Haltestelle Hauptbahnhof
Seit Beginn der Sommerferien wird der zentrale Verkehrsknoten Heidelbergs grundlegend neugestaltet. Die Haltestelle rückt an das Bahnhofsgelände heran und wird auf vier barrierefreie Steige ausgebaut. Zudem wird ein neuer Bahnsteig westlich der Haltestelle Hauptbahnhof gebaut, die Gleise der Kurfürsten-Anlage modernisiert und die Haltestelle Stadtwerke barrierefrei ausgebaut. Autos werden künftig auf drei statt auf vier Fahrspuren nördlich an der Haltestelle vorbeigeführt. Radfahrer und Fußgänger profitieren von der Entflechtung der Verkehrsströme und der barrierefreien Gestaltung.
Die Investitionssummen für den Umbau der Haltestelle Hauptbahnhof und der Kurfürsten-Anlage belaufen sich auf insgesamt rund 30 Millionen Euro netto. Davon trägt die HSB mit rund 17,8 Millionen Euro den Großteil. Die weiteren Kosten werden von der Mannheimer Verkehr GmbH (rund 5,6 Millionen Euro) für die Haltestelle Hauptbahnhof West und der Stadt Heidelberg (rund 4 Millionen Euro) für den Rad- und Straßenteil getragen. Die Stadtwerke Heidelberg schließen sich mit eigenen Maßnahmen in Höhe von rund einer Million Euro an. Zuschüsse von rund 13,5 Millionen Euro aus dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz-Bundesprogramm (GVFG) sowie von rund 124.000 Euro aus der Landesförderung wurden für das Projekt von der HSB und der Stadt Heidelberg beantragt. Die Gesamtprojektleitung hat die Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (rnv).
Spatenstich für die Baustelle war am 16. Juli 2018. Mit Beginn der Sommerferien starteten die Arbeiten für den Umbau Hauptbahnhof in die heiße Phase. Zwischen der Kreuzung Karl-Metz-Straße/Alte Eppelheimer Straße und der ehemaligen Haltestelle hat die rnv das alte Gleisbett und die Gleise entfernt und die neue Gleisverbindung mit vier Weichen und zwei Kreuzungen von der Karl-Metz-Straße in Richtung Wieblingen gebaut, die ab Montag, 10. September 2018, die Kurfürsten-Anlage mit der Karl-Metz-Straße verbindet. So kann die Linie 5 aus Mannheim in Richtung Bergheimer Straße und zum Bismarckplatz fahren. Aktuell wird die Fahrbahn in der Kurfürsten-Anlage zwischen F&U-Gebäude und Haltestelle Hauptbahnhof erneuert und eine Bus-Ersatzhaltestelle eingerichtet. Die Stadtwerke Heidelberg nutzen parallel die Gelegenheit, um an Versorgungsleitungen zu arbeiten.
Bis November stehen folgende Arbeiten an: Abbau der alten Fahrleitungsmasten; Gründung und Stellen neuer Masten für die neue Haltestelle und den neuen Verlauf der Gleise; Leitungsarbeiten, auch der Stadtwerke Heidelberg und der Telekom; Bau der Grün- und Mittelinseln für Fußgänger im Bereich der Kurfürsten-Anlage zwischen Karl-Metz-Straße und Mittermaier Straße; Bau der ersten beiden Steige der neuen Haltestelle; Herstellung der neuen Fahrbahnen einschließlich Radweg zwischen Karl-Metz-Straße und Mittermaierstraße sowie Gehweg nördlich der Fahrbahnen mit barrierefreier Rampe zur Kurfürsten-Passage, sodass ab Ende November 2018 dort wieder Autos fahren können.
Montpellierbrücke wird pünktlich zum Ferienende wieder für den Verkehr freigegeben – Straßenbahnlinie 26 fährt ab Montag wieder / Anpassung für Linksabbieger von der Brücke nach Kirchheim
Die Arbeiten an der Montpellierbrücke sind auf der Zielgeraden. Das neue Gleisdreieck, die Leitungs- sowie die Asphaltarbeiten sind fertig, aktuell werden noch die provisorischen Lichtsignalanlagen gestellt und Markierungen aufgebracht. Im Laufe des Sonntags, 9. September 2018, kann die Kreuzung Czernyring / Speyerer Straße wieder für den Verkehr freigegeben werden: Damit ist pünktlich zum Ferienende die Durchfahrt in der Speyerer Straße, dem zentralen Zubringer aus Richtung Süden, in beide Richtungen wieder frei. Auch die Straßenbahnen der Linie 26 nach Kirchheim können ab Betriebsbeginn am Montag, 10. September, 3 Uhr wieder fahren.
Die Projektpartner des Mobilitätsnetzes – Stadt Heidelberg, Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (rnv) und die Heidelberger Straßen- und Bergbahn GmbH (HSB) – haben die verkehrsarme Zeit der Sommerferien genutzt, um in der Kreuzung Speyerer Straße / Czernyring ein Gleisdreieck zu bauen. Das neue Gleisdreieck ist der Dreh- und Angelpunkt für die neue Straßenbahnführung durch die Bahnstadt: Damit können künftig sowohl die Linie 22 als auch die Linie 26 den südlichen Hauptbahnhof anfahren.
Linksabbiegen von der Montpellierbrücke Richtung Kirchheim künftig über Czernyring
Durch das neue Gleisdreieck müssen für den Autoverkehr die Abbiegebeziehungen in der Kreuzung teilweise angepasst werden. Wer von der Montpellierbrücke kommend nach links in Richtung Kirchheim fahren möchte, kann künftig nicht mehr in die Carl-Benz-Straße abbiegen. Hintergrund ist, dass durch das Gleisdreieck vor der Einmündung Carl-Benz-Straße die Aufstellfläche für Autos entfällt, die für die Verkehrssicherheit notwendig ist. Stattdessen können Autofahrer künftig von der Brücke nach links auf den oberen Ast des Czernyrings (am Mandy’s) abbiegen: Hierfür wird hier die Fahrrichtung eines Fahrstreifens umgedreht. Weiter geht es dann vorerst über eine kleinräumige Umleitung über Heinrich-Lanz-Straße, Carl-Benz-Straße und Hebelstraße. Diese Verkehrsführung bleibt bestehen, bis die Hebelstraßenbrücke erneuert ist. Eine weitere Anpassung: Aus Richtung Hebelstraße kann man nicht mehr über den oberen Ast des Czernyrings geradeaus in die Bahnstadt fahren, sondern nur nach rechts auf die Montpellierbrücke abbiegen. Der „Underfly“, das heißt der Czernyring unter der Montpellierbrücke, ist frei.
Die Betriebe in der Carl-Benz-Straße sind erreichbar: Die Zufahrt aus Richtung Autobahn (Speyerer Straße) sowie die Geradeaus-Zufahrt aus Richtung Bahnstadt sind frei. Aus Richtung Innenstadt wird der Verkehr auf der beschriebenen neuen Strecke von der Montpellierbrücke zur Hebelstraße, und dann weiter über Gottlieb-Daimler-Straße und Speyerer Straße in die Carl-Benz-Straße geführt.
Wie geht es weiter?
Nach Fertigstellung des Gleisdreiecks finden nun die Tiefbauarbeiten im Czernyring statt. Ebenfalls ab September werden bereits Fahrleitungsmaste installiert. Der Anschluss der Bahnstadt-Gleise an das Gleisdreieck an der Montpellierbrücke wird ab Oktober 2018 erfolgen, damit die Straßenbahnen der Linien 22 und 26 zum Fahrplanwechsel Ende 2018 auf ihrem neuen Linienweg fahren können.
Für den Autoverkehr zwischen Montpellierbrücke und Czernybrücke bleibt die Verkehrsführung voraussichtlich bis 23. September 2018 bestehen: In dieser Zeit werden die Knoten Czernyring / Max-Jarecki-Straße sowie Czernyring / Max-Planck-Ring Ost fertiggestellt. Voraussichtlich ab Montag, 24. September, ist die Zufahrt zum Hauptbahnhof Süd und zum Postareal über den Max-Planck-Ring Ost möglich. Die Zufahrtsmöglichkeit vom Czernyring zum Max-Planck-Ring West entfällt dann, ebenso die Zufahrt von der Güteramtstraße zum Czernyring.
Die Straßenbahntrasse durch die Bahnstadt verläuft künftig durch die Grüne Meile und weiter zwischen Wasserturm und Montpellierbrücke durch den Czernyring. Der Czernyring selbst wird zwischen Czernybrücke und Montpellierbrücke vierspurig ausgebaut, um die Leistungsfähigkeit dieser innerstädtischen Hauptverkehrsachse für die Zukunft zu gewährleisten.
Das Mobilitätsnetz Heidelberg
Der Bau der Straßenbahn in die Bahnstadt ist Teil des Mobilitätsnetzes Heidelberg. Damit wird das Straßenbahnnetz umfassend modernisiert und ausgebaut – ein wichtiger Beitrag für den umweltfreundlichen Nahverkehr in der Stadt. Das Mobilitätsnetz Heidelberg wird von der Stadt Heidelberg, der Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (rnv) und der Heidelberger Straßen- und Bergbahn GmbH (HSB) gemeinsam geplant und verwirklicht.