Frankfurt am Main – Mit einem Ausflug in die römische Arena ist die 16. Frankfurter Kinder-Uni heute zu Ende gegangen. Insgesamt wurden fast 11.000 Besucher gezählt, so die Bilanz des Organisationsteams. Schon jetzt kann man sich auf die Kinder-Uni 2019 freuen: Die Dr. Marschner-Stiftung hat in dieser Woche die finanzielle Förderung für weitere drei Jahre zugesagt.
Die Frankfurter Dr. Marschner Stiftung unterstützt die Frankfurter Kinder-Uni seit 2015. „Wir freuen uns, dieses Leuchtturm-Projekt der Goethe-Universität auch weiterhin unterstützen zu können“, sagt Peter Gatzemeier, Vorstand der Dr. Marschner Stiftung. „Es ist eine tolle Sache, dass es mit der Kinder-Uni gelingt, Frankfurter Schülerinnen und Schülern aller Bildungsschichten einen ersten Kontakt mit der Universität zu ermöglichen“, so Gatzemeier weiter. „Die Frankfurter Kinder-Uni hat sich für die Schulen in der Region als feste Größe im Schuljahr etabliert“, freut sich Prof. Roger Erb, als Vizepräsident zuständig für die Lehre. „Die Begeisterung für Wissenschaft schon früh zu wecken und zu zeigen: Wissenschaft hat etwas mit Denken zu tun, ist manchmal auch anstrengend, aber macht viel Freude, das gelingt unseren Kollegen hier immer wieder.“
Die Themen waren in diesem Jahr wieder bunt gemischt. Zum Auftakt der Kinder-Uni am Dienstag hat der Sportsoziologe Prof. Robert Gugutzer die Kinder gemeinsam mit seiner „Co-Trainerin“ Bettina Bredereck mit den Anfängen des Fußballs vertraut gemacht und ihnen erklärt, wie der Fußball so eine bedeutende Sportart werden konnte. Dabei kam bei der Betrachtung des WM-Endspiels von 2014 oder bei „La Ola“ echtes Stadionfeeling auf. Am Mittwoch staunten selbst eingefleischte Dino-Expertinnen und Experten über 1,70 Meter hohe Wirbelknochen und Zähne, die einmal im Monat nachwachsen mussten: Dr. Bern Herkner vom Senckenberg-Museum konnte seine eigene Begeisterung gut vermitteln, als er von Langhalsdinosauriern erzählte, den Riesen der Urzeit, die täglich zwei Tonnen Blätter fraßen. Pilzforscherin Prof. Meike Piepenbring schlüpfte am Donnerstag in das Gewand einer Lehrerin auf Hogwarts und weihte das junge Publikum in die geheimnisvolle Welt der Pilze ein, erzählte von Schimmelkaffee und Hexenringen und ließ Pilze leuchten. Am Freitag schließlich wurde das Audimax zur Arena und zum Schauplatz raffinierter Kampftechniken: Anja Klöckner, Professorin für Klassische Archäologie, hatte ein ganzes Gladiatorenteam mitgebracht. Nicht immer, lernten die Kinder, ist die aufwendigste Ausstattung auch ein Garant für Vorteile im Kampf.
„Uns ist wichtig, dass Kinder die Uni in einem Alter kennenlernen, in dem sie noch keine Hemmungen haben, sich mit ihren Fragen an die Professorinnen und Professoren zu wenden“, sagt Dr. Anne Hardy, eine der Organisatorinnen. Die Mühe der Lehrenden, ihr Fachgebiet kindgerecht zu vermitteln, wird mit stürmischem Applaus gewürdigt. „Nach jeder Vorlesung haben mich Kinder um Autogramme auf ihre Studie-Ausweise gebeten – das bin ich von meinen Studierenden nicht gewöhnt“, schmunzelt Prof. Meike Piepenbring. Für ihre Vorlesung gab es die meisten Anmeldungen. Die beiden Vormittagsvorlesungen, die sich ausschließlich an Schulklassen wenden, waren jedoch an allen vier Tagen ausgebucht. Mehr als 380 Klassen aus dem gesamten südhessischen Raum, quer durch alle Schulformen, waren an den acht Vormittagsvorlesungen angemeldet, weitere 250 Klassen konnten leider nicht berücksichtigt werden. „Was uns sehr am Herzen liegt: Wer kurzfristig doch nicht kommen kann, sollte Bescheid geben. Dann können andere Schulklassen nachrücken“, sagt Mitorganisatorin Dr. Anke Sauter. Der Besuch am Nachmittag ist ohne Anmeldung möglich, und im Internet gibt es die Vorlesungen jeweils als Videoaufzeichnung zu sehen unter http://www.rz.uni-frankfurt.de/68128012/Kinderuni.
Der Termin für die 17. Frankfurter Kinder-Uni steht bereits fest: Sie wird von 17. bis 20. September 2019 wieder auf dem Campus Westend stattfinden.