Mainz – PD Dr. Julia Weinmann-Menke ist neue Leiterin des Schwerpunkt Nephrologie in der I. Medizinischen Klinik und Poliklinik der Universitätsmedizin Mainz. Der jüngst rezertifizierte Bereich betreut Patienten mit chronischer Nierenerkrankung mit einem starken Fokus auf die Nierentransplantation.
Im Rahmen der interdisziplinären Zusammenarbeit mit der Hepatologie kommen die extrakorporalen Verfahren bei schwer leberkranken Patienten sowie in Zusammenarbeit mit der Rheumatologie bei der Behandlung von autoimmunen Systemerkrankungen (wie zum Beispiel dem systemischen Lupus erythematodes), als wichtige Behandlungsschwerpunkte hinzu.
Bislang betreut der Schwerpunkt Nephrologie bevorzugt Patienten mit allen Formen akuter und chronischer Nierenerkrankungen sowie Bluthochdruckleiden. Ein zentraler Tätigkeitsbereich ist die Betreuung von Patienten vor und nach Nierentransplantation.
„Grundsätzlich ist es unser vorrangiges Ziel, bei unseren Patienten ein Fortschreiten des Nierenversagens zu vermeiden. Sollte jedoch ein Nierenersatzverfahren unausweichlich werden, so bietet der Schwerpunkt Nephrologie eine individuelle Beratung zu diesem Verfahren oder zu einer Nierentransplantation an“,
unterstreicht PD Dr. Weinmann-Menke. Die Thematik Nierentransplantation will sie künftig noch verstärkter in den Blickpunkt des Schwerpunkts rücken.
Die neue Leiterin des Schwerpunkts Nephrologie PD Dr. Julia Weinmann-Menke will neue extrakorporale Verfahren (d.h. selektive Blutreinigungsverfahren) zur Behandlung von Patienten mit Autoimmunerkrankungen etablieren, die auf eine konventionelle Therapie nicht mehr ansprechen. Dazu zählt beispielsweise das Immunadsorptionsverfahren. Mit diesem lassen sich schädliche Antikörper aus dem Blut entfernen, wodurch der Krankheitsverlauf immunvermittelter Erkrankungen positiv beeinflusst werden kann.
Einen weiteren Fokus legt die neue Leiterin auf die komplexen Zusammenhänge von Leber und Niere. Im Rahmen der Leberzirrhose kommt es häufig zu einer begleitenden Nierenfunktionseinschränkung, die im Rahmen des hepatorenalen Syndroms auch zu einem dialysepflichtigen Nierenversagen führen können. Durch intensive Kooperation mit den Leberspezialisten der Abteilung wird hier ein spezialisiertes Versorgungsangebot geschaffen, um neue Therapiestrategien zu erforschen und zu entwickeln.
Neben dem erweiterten Spektrum in der Betreuung von Patienten mit Nierenerkrankungen will die neue Schwerpunktleiterin ihren wissenschaftlichen Fokus auf die experimentelle und klinische Forschung legen. So sollen unter anderem Vaskulitiden (Entzündungen der Blutgefäße) sowie der systemische Lupus erythematodes und die Auswirkungen auf die Nierenfunktion Gegenstand ihres wissenschaftlichen Wirkens sein.
Was den geplanten Ausbau des Schwerpunkts Nephrologie anbetrifft, so sind die Voraussetzungen hierfür laut PD Dr. Weinmann-Menke ideal:
„Jüngst hat das unabhängige Zertifizierungsinstitut ClarCert dem Schwerpunkt Nephrologie erneut eine qualitativ hochwertige Versorgung nephrologischer Patienten und insgesamt ein hohes Entwicklungspotential bescheinigt. Letzteres wollen wir nutzen, um künftig die Betreuung von Nieren- und Dialysepatienten noch besser zu machen.“
PD Dr. Weinmann-Menke ist seit Oktober 2017 Akademische Direktorin der Mainz Research School of Translational Medicine (TRANSMED) der Universitätsmedizin Mainz. Sie engagiert sich stark in der medizinischen Nachwuchsförderung durch Lehrprojekte und erhielt in diesem Rahmen den Lehrpreis des Landes Rheinland-Pfalz 2014/15. Darüber hinaus war sie von April 2014 bis April 2018 Transplantationsbeauftragte der Universitätsmedizin Mainz und war seit Oktober 2012 als Oberärztin im Schwerpunkt Nephrologie in der I. Medizinischen Klinik und Poliklinik der Universitätsmedizin Mainz beschäftigt.