Mannheim – Neue Sommer- und Überwinterungsquartiere bieten den streng geschützten Fledermäusen auf den Friedhöfen künftig sichere Rückzugsorte.
In Deutschland sind 23 Fledermausarten beheimatet. Diese finden ihren Lebensraum nicht nur in alten Baumhöhlen, sondern auch in Siedlungen und Bauwerken. Großflächige Sanierungsmaßnahmen an Gebäuden und Neubauten sowie intensive Land- und Forstwirtschaft verdrängen die nachtaktiven Tiere jedoch zunehmend. Friedhöfe sind für sie daher besonders im innerstädtischen Bereich aufgrund ihrer Abgeschiedenheit, alten Gemäuern und ihres Baumbestands bevorzugte Lebensräume.
„Mit einer Gesamtfläche von rund 75 Hektar verstehen sich die Mannheimer Friedhöfe nicht nur als Beisetzungsorte für Verstorbene, sondern auch als grüne Orte inmitten der Stadt mit wichtiger ökologischer Funktion“, erklärte Bürgermeisterin Felicitas Kubala mit Blick auf das vielfältige Engagement der Friedhöfe in Sachen Naturschutz. Mit Hilfe eines Hubsteigers brachten städtische Mitarbeiter symbolisch die erste Fledermaushöhle am Donnerstag auf dem Friedhof Gartenstadt an. Neben zahlreichen anderen Tierarten sind dort auch Fledermäuse heimisch, wie der Fledermausexperte Thomas Munzert des IUS Institut für Umweltstudien Weibel und Ness GmbH in seinem interessanten Vortrag zu den nachtaktiven Flugakrobaten ausführte.
26 Sommer- und Überwinterungsquartiere
Die Friedhöfe bieten den Fledermäusen nun mit insgesamt 26 Sommer- und Überwinterungsquartieren alternative Behausungen an. Diese speziellen Fledermaushöhlen wurden insbesondere auf dem Hauptfriedhof und dem Friedhof Gartenstadt installiert. Hier konnten der Referent Thomas Munzert und Tobias Schüpferling, Baumexperte der Friedhöfe Mannheim, bereits Fledermauspopulationen aufspüren, die nun nachhaltig unterstützt werden können. Die Kosten in Höhe von 2.500 Euro wurden aus Spenden im Rahmen des Umweltpreises 2016 finanziert, der von den Friedhöfen Mannheim ausgerichtet wurde.