Karlsruhe – Bei dem Großprojekt „MethQuest“ mit 27 bundesweiten Partnern werden die Erzeugung und der Einsatz von Methan aus erneuerbaren Quellen getestet. Partner sind auch die Stadtwerke Karlsruhe. Als Testfeld wurde der Karlsruher Rheinhafen gewählt: Für dieses Industriequartier soll anhand realer Bedingungen die Anwendungsvielfalt von Methan als Energieträger simuliert werden, um zu untersuchen, welchen Beitrag es leisten kann. Methan lässt sich gut im bestehenden Erdgasnetz speichern, in Blockheizkraftwerken (BHKWs) in Strom und Wärme umwandeln oder in Gasmotoren anstatt Benzin oder Diesel einsetzen. „Ich freue mich über dieses Projekt besonders, nicht nur dass es im Rahmen der Energiewende wichtige neue Erkenntnisse bringen kann, sondern weil es das erste große gemeinsame Projekt im Rahmen unserer Forschungspartnerschaft mit dem KIT ist“, so Michael Homann, Vorsitzender der Geschäftsführung der Stadtwerke Karlsruhe.
Methan mit der chemischen Formel CH4 ist der Hauptbestandteil von Erdgas. Daher kann das durch Elektrolyse auf Basis von Strom aus erneuerbaren Energiequellen wie Wind oder Sonneneinstrahlung erzeugte Gas auch in das Erdgasnetz eingespeist und so über weite Strecken transportiert werden. Ebenso steht hierdurch ein enormes Speichervolumen zur Verfügung. Somit kann nicht nur die unstetige Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien den Endkunden bedarfsgerecht zur Verfügung gestellt werden, sondern es verringert sich auch der Bedarf an zusätzlichen Transportleitungen zur Verteilung des Stroms aus dem windreichen Norden Deutschlands in die Industriezentren im Süden. Dieser Prozess von der Erzeugung des Gases über die Speicherung bis zur Anwendung in gasoptimierten Motoren wird in sechs Teilprojekten bei MethQuest erforscht und erprobt.
In einem so genannten MicroGrid sollen dann im Bereich der Karlsruher Rheinhäfen die Forschungsergebnisse zusammengeführt werden. Hierbei geht es nicht nur um technische Lösungen und Datenerhebungen, sondern auch um das Nutzerverhalten mit dem künstlich erzeugten Kraftstoff.
Ob Fraunhofer Forschungsinstitute, Ford, MTU Friedrichshafen oder das KIT mit dem Engler-Bunte-Institut: 27 namhafte Forschungseinrichtungen und Unternehmen engagieren sich bei dem durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) mit 19 Millionen Euro geförderten Gesamtprojekt.