Alzey – 12 Schülerinnen und Schüler des Agneberg-Gymnasiums in Uddevalla, einem Mittelzentrum an der Westküste von Schweden, waren eine Woche zu Gast im Landkreis Alzey-Worms. Gemeinsam mit ihren Lehrerinnen Yvonne Andersson und Ina Nyfelt besuchten die Jugendlichen im Alter zwischen 17 und 18 Jahren den Unterricht im Alzeyer Gymnasium am Römerkastell. Fahrten in die Städte Metz und Mainz, eine Stadtbesichtigung in Alzey, das Kennenlernen des deutschen Schulsystems bei der Teilnahme am Unterricht sowie das Knüpfen von Kontakten sind Ziel des seit 2003 regelmäßig stattfindenden schwedisch-deutschen Treffens.
Nach einem viertägigen Aufenthalt in Straßburg sowie tollen Ausflügen und Erkundungstouren durch Rheinhessen bildete der Besuch der Kreisverwaltung den Abschluss des vielfältigen Programms. Der Erste Kreisbeigeordnete Gerhard Seebald begrüßte die Schülerinnen und Schüler, die begleitenden Lehrerinnen und Lehrer aus Schweden und Alzey sowie die Schulleiterin des Gymnasiums am Römerkastell, Heike Hauenschild-Bentemann und erläuterte Wissenswertes über Größe, Struktur und Aufgaben der Kreisverwaltung und des Landkreises Alzey-Worms. „Was ist Euch in unserer Region besonders aufgefallen. Haben sich Eure Erwartungen erfüllt?“, fragte Seebald die Jugendlichen. „Hier gibt es viele Kirchen und viele Weinberge“, sagten die Schülerinnen und Schüler. „Rheinhessen ist das größte Weinanbaugebiet Deutschlands“, erläuterte Seebald. Er berichtete, dass der Kreis Alzey-Worms unter anderem für die weiterführenden Schulen und die Kindertagesstätten verantwortlich zeichnet und dass der Ausbau von Ganztagsschulen sowie die Erweiterung des Betreuungsangebots in den Kindertagesstätten erfolgreich umgesetzt werden: „Die Zahl der Geburten steigt weiter an, deshalb müssen viele Ortsgemeinden und Städte neue Kindergartengruppen bauen, das ist für die Kommunen sehr teuer.“ Für die Vereinbarung von Familie und Beruf sei es wichtig, Ganztagsbetreuung in Kitas und Schulen zu sichern. Seebald erläuterte die politischen Strukturen des Landes Rheinland-Pfalz und des Landkreises Alzey-Worms. Erstaunt zeigten sich die schwedischen Schüler und Lehrer über das deutsche Wahlsystem, das die Möglichkeit zum Kumulieren und Panaschieren eröffnet. „Die Wahlzettel müssen ja sehr groß sein“, sagte eine Lehrerin verwundert.
Wichtige Aufgaben der Kreisverwaltung seien darüber hinaus die Organisation der Abfallwirtschaft und die Wirtschaftsförderung. Durch die Ansiedlung erfolgreich auf dem Markt agierender Unternehmen sei es gelungen, die Wirtschaftskraft im Landkreis zu stärken. Der Ausbau der Tourismusbestrebungen trage dazu bei, die Gästezahlen weiter zu steigern. Wichtiges Thema der Kreispolitik sei die Förderung der Nutzung erneuerbarer Energien. Als Träger der Kreismusikschule und der Kreisvolkshochschule fördere der Landkreis die musikalische Ausbildung und biete attraktive Möglichkeiten der Weiterbildung für alle Altersgruppen. Beim Gegenbesuch der deutschen Schülerinnen und Schüler in Uddevalla im kommenden Frühjahr lernen die Jugendlichen die verschiedenen Ausbildungszweige des Gymnasiums kennen. Sie unternehmen Tagesausflüge nach Göteborg sowie Oslo und besuchen die Schärenküste. „Wir finden es toll, dass viele Deutsche sich für Schweden interessieren, ihren Urlaub dort verbringen und sogar schwedisch lernen“, betonte Yvonne Andersson und dankte für die Gastfreundschaft.