Rabenau, Gießen (ots) – Mittels Phantombild fahndet die Gießener Kripo nach einem Enkeltrickbetrug nach dem Abholer der erbeuteten 18.000 Euro.
Der Unbekannte hatte am 14.09.2018 (Freitag), gegen 14.00 Uhr, bei einer 79 – Jährige das Bargeld abgeholt. Mit Hilfe der Geschädigten konnte die Kripo nun ein Phantombild des unbekannten “Abholers” fertigen lassen. Der Unbekannte soll etwa 165 Zentimeter groß sein. Er soll akzentfrei deutsch gesprochen haben und mit einem dunklen VW Golf mit Gießener Kennzeichen davongefahren sein. An der Beifahrerseite soll sich noch ein Logo bzw. eine Werbeaufschrift befunden haben.
Wie bereits in einer Pressemeldung am 17.09.2018 mitgeteilt, hatten die Betrüger bereits Freitag vor einer Woche bei der Seniorin in Rabenau – Allertshausen angerufen. Eine Frau hatte die ahnungslose 79 – Jährige in dem Telefongespräch an diesem Mittag gefragt, ob sie denn nicht wisse, wer am Telefon sein. Letztendlich meinte die Seniorin, eine Tochter eines nahen Verwandten am Telefon zu erkennen. Im weiteren Verlauf der Unterhaltung forderte die angebliche Verwandte 18.000 Euro. Dieses Geld sei zur Finanzierung einer Immobilie unbedingt erforderlich. Noch am gleichen Tag hob sie den geforderten Betrag ab. Zu Hause angekommen klingelte wieder das Telefon. Wieder war es die angebliche Verwandte, die angab, dass sie nicht kommen könne und stattdessen einen Kurier schicken müsse. Kurz danach erschien vor dem Haus der 79 – Jährigen dann der bereits beschriebene VW Golf. Der Unbekannte nahm den Briefumschlag mit dem Bargeld an sich und verschwand in unbekannte Richtung.
Zeugen, die Hinweise zu der gesuchten Person bzw. dem Fahrzeug Hinweise geben können, werden gebeten, die Kriminalpolizei in Gießen unter der Rufnummer 061 – 7006 2555 zu verständigen.
Der Enkeltrick
Der so genannte Enkeltrick ist eine besonders hinterhältige Form des Betrugs, der für Opfer oft existenzielle Folgen haben kann. Sie können dadurch hohe Geldbeträge verlieren oder sogar um Ihre Lebensersparnisse gebracht werden. Mit den Worten “Rate mal, wer hier spricht” oder ähnlichen Formulierungen rufen Betrüger bei meist älteren und alleine lebenden Personen an, geben sich als Verwandte, Enkel oder auch gute Bekannte aus und bitten kurzfristig um Bargeld. Als Grund wird ein finanzieller Engpass oder eine Notlage vorgetäuscht, beispielsweise ein Unfall, ein Auto- oder Computerkauf oder wie in diesem Fall ein Immobilienkauf.
Die Lage wird immer äußerst dringlich dargestellt. Oft werden die Betroffenen durch wiederholte Anrufe unter Druck gesetzt. Sobald das Opfer zahlen will, wird ein Bote angekündigt, der das Geld abholt.
Die zuständige Kriminalpolizei in Gießen warnt vor solchen Anrufern und gibt folgende Tipps:
- Reagieren Sie mit Misstrauen, wenn sich Personen am Telefon als Verwandte oder Bekannte ausgeben.
- Stellen Sie gezielte Fragen an den Anrufer, die auch nur der “richtige” Anrufer Ihnen beantworten kann.
- Verständigen Sie andere Familienangehörige und schildern Ihnen den Anruf.
- Rufen Sie nicht die vom angeblichen Verwandten mitgeteilte Rufnummer zurück.
- Fremden, die als Vertrauenspersonen angeblicher Verwandter kommen, niemals Geld aushändigen.