Heppenheim – Sie stehen zwar nur abseits der Straße, spielen jedoch ab Oktober wieder die Hauptrolle: Bäume und Sträucher, sogenannte Gehölze. Sie leben und verändern sich ständig. Deshalb startet Hessen Mobil ab dem 01.10.2018 mit der Pflege der Gehölze am Straßenrand. Dadurch stellt Hessen Mobil sicher, dass die Pflanzenwelt entlang Hessens Straßen nicht die Sicht auf die Fahrbahn und die Beschilderung versperrt.
„Die Verkehrssicherheit ist für uns das entscheidende Kriterium. Wir wissen aber auch um das sensible Thema. Damit nur das abgeschnitten wird, was nötig ist, stehen wir im ständigen Dialog mit den Naturschutzbehörden“, erklärt Burkhard Vieth, Präsident von Hessen Mobil.
Für die Region Südhessen werden diese Arbeiten im Auftrag der Straßen- und Autobahnmeisterei Darmstadt, sowie der Straßenmeistereien Groß-Gerau, Bensheim, Groß-Umstadt, Bad König und Beerfelden durchgeführt.
Schwerpunkte der Region Südhessen in diesem Jahr sind Gehölzpflegearbeiten an der Bundesautobahn A 67 im Bereich der Anschlussstellen Pfungstadt und Gernsheim, sowie an der Bundesstraße B 38 zwischen Rimbach und Reisen und der B 37 zwischen Neckarsteinach und Eberbach.
Um Unfälle durch herabfallende Äste zu vermeiden, werden abgestorbene Äste abgeschnitten beziehungsweise abgestorbene Bäume gefällt. Gehölze werden „auf den Stock gesetzt“ – bis auf ca. 20 cm verkürzt – oder ausgedünnt. „Die langjährige Erfahrung zeigt, dass die Wurzelstöcke ausschlagen und bereits ein Jahr später die Gehölze wieder um ca. einen Meter gewachsen sind“, so Vieth weiter. Der regelmäßige Rückschnitt hilft den Pflanzen sowie den Wurzeln gesund zu bleiben. Die Erde wird so gefestigt und Erdrutsche vermieden. Durch den abschnittsweisen Rückschnitt der Gehölze sind Rückzugsmöglichkeiten von Tieren in die angrenzenden, unbearbeiteten Flächen gegeben. In einigen Fällen sind Pflegeschnitte auch eine Auflage im Genehmigungsverfahren zur Baurechtsschaffung.
Die Grünflächen entlang Hessens Straßen sind um fast die Hälfte größer als die eigentlichen Fahrbahnflächen. Der erforderliche Aufwand für Gehölzpflegearbeiten ist daher so groß, dass er nicht alleine mit eigenen Ressourcen zu leisten ist, sondern für über eine Million Euro Fachfirmen mit den Arbeiten beauftragt sowie Spezialgeräte gemietet werden. Damit die forstwirtschaftlichen Großgeräte und das Personal möglichst wirtschaftlich eingesetzt werden, erfolgen die Arbeiten in zwei Schritten: Erst wird auf einem Streckenabschnitt geschnitten oder gefällt, danach erfolgt der gebündelte Abtransport des Schnittgutes.
Aus Gründen des Artenschutzes sind die Gehölzpflegearbeiten durch das Bundesnaturschutzgesetz zeitlich beschränkt. Die Rückschnitte müssen bis Ende Februar abgeschlossen sein.
Um die Mitarbeiter der Autobahn- und Straßenmeistereien sowie aller beauftragten Fachfirmen, die sich während der Schnittmaßnahmen im unmittelbaren Straßenraum aufhalten, nicht zu gefährden, bittet Hessen Mobil alle Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer, besonders aufmerksam zu fahren.
Mehr Informationen zum Thema Gehölzpflegearbeiten unter mobil.hessen.de/Betrieb