ALZEY-WORMS – „Das Zusammenleben im ländlichen Raum sowie dessen Leistungsfähigkeit ist stark geprägt vom ehrenamtlichen Engagement“, stellte Landrat Ernst Walter Görisch bei der Verleihung der Ehrennadel des Landes Rheinland-Pfalz fest. Erfreulich sei dabei insbesondere, dass 40 Prozent der rheinland-pfälzischen Bevölkerung sich für die Allgemeinheit einsetzten. „Damit nimmt unser Bundesland im Ländervergleich eine Spitzenposition ein“, lobte der Kreischef.
Zu dem Kreis ehrenamtlich Engagierter zählen auch Elisabeth Oberhellmann (Esselborn), Walter Heinrich Dexheimer (Biebelnheim) und Robert Merkel (Gundheim). „Die Geehrten, die eng mit ihrer Gemeinde, dem Verein oder auch der Kirche verbunden sind und sich damit identifizieren, tragen mit ihrem ehrenamtlichen Engagement einen Großteil zur Steigerung der Attraktivität des ländlichen Raumes bei“, so Görisch.
Elisabeth Oberhellmann ist seit 2003 mit einer kurzen Unterbrechung Mitglied im Kirchenvorstand der evangelischen Kirchengemeinde Esselborn. Dabei packt die Esselbornerin gemeinsam mit ihrem Ehemann auch gerne mal körperlich im Grünen rund um die Kirche an. Als Mitglied des früheren evangelischen Frauen- und Bastelkreises organisierte Oberhellmann Oster- und Adventsmärkte, sie bringt sich bis heute in der gemeindlichen Seniorenarbeit ein und leistet damit einen großen Beitrag für die örtliche Gemeinschaft.
Hervorzuheben ist auch Oberhellmanns vorbildliches Engagement in der Nachbarschaftshilfe. „Bereits lange bevor der Bürgerbus der Verbandsgemeinde ins Leben gerufen wurde, fuhr Elisabeth Oberhellmann Nachbarn unentgeltlich zum Arzt oder begleitete diese beim wöchentlichen Einkauf“, richtete Bürgermeister Steffen Unger seine dankenden Worte an die Geehrte und bezeichnete diese als „gute Seele des Ortes“. Es seien die kleinen Dinge, die es gilt wertzuschätzen, um bewusst zu machen, wie wichtig bürgerschaftliches Engagement ist.
Walter Heinrich Dexheimer ist seit nunmehr 56 Jahren aktives Mitglied des Gesangvereins Harmonie 1854 Biebelnheim e.V… In seiner Funktion als erster Vorsitzender des Vereins führte Dexheimer das mittlerweile traditionsreiche Maifest ein und ebnete damit den Weg zur Fortführung des örtlichen Zusammenhaltes.
Er richtete Vereinsjubiläen aus und konnte in seiner Amtszeit als Vorsitzender gemeinsam mit dem Gesangverein den Titel „Meisterchor des Sängerbundes Rheinland-Pfalz“ erreichen. Zudem war er fast 30 Jahre als Kassenprüfer des Kreis-Chorverbandes Alzey tätig und setzte sich als langjähriges Mitglied des Ortsgemeinderates sowie als ehrenamtlicher Beigeordneter auch politisch für die Belange der Bürgerinnen und Bürger Biebelnheims ein. In seiner Gemeinde sei der Ehrennadelträger bekannt für sein Engagement und sehr geschätzt, bestätigten auch Ortsbürgermeisterin Petra Bade und Bürgermeister Unger.
In der katholischen Pfarrei St. Laurentius Gundheim ist Robert Merkel nicht mehr wegzudenken. Seit 1991 gehört er dem Verwaltungsrat an, in dem er seit nunmehr 14 Jahren den Posten des stellvertretenden Vorsitzenden innehat. Dort ist Merkel unter anderem Ansprechpartner in Sachen Kindertagesstätte und tritt auch als Vermittler zwischen Erzieherinnen, Eltern, Pfarrer und Institutionen in Erscheinung. Doch nicht nur in der Kirchengemeinde bringt sich der Gundheimer ein. Insgesamt zehn Jahre war Merkel Kassierer beim TSV Gundheim und sitzt auch heute noch hin und wieder bei Vereinsveranstaltungen an der Bon-Kasse.
Beachtlich ist auch sein Engagement bei der Wormser Tafel. Insgesamt 20 Stunden in der Woche übernimmt Merkel dort ehrenamtlich wichtige organisatorische Aufgaben. Die umfassende Bandbreite bürgerschaftlichen Engagements des Ehrennadelträgers wird komplettiert durch den von ihm vor einigen Jahren ins Leben gerufene Helferpool. Seiner Initiative ist es zu verdanken, dass heute rund 15 bis 20 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer rund um die Kirche sowie die Gemeinde bei Aufgaben aller Art aktiv werden. Als Verfechter des ländlichen Raumes schloss sich auch Bürgermeister Walter Wagner den dankenden Worten seiner Vorredner an. „Heute wurde wieder gezeigt, dass jeder seine Art und Weise findet, wie und wo er sich einbringen kann und so den Alltag in der Gemeinde lebenswert macht“, stellte Wagner fest.
„Aufgrund einer Vielzahl neuer Herausforderungen wird die Gesellschaft künftig noch stärker auf das Engagement Ehrenamtlicher angewiesen sein“, betonte Landrat Görisch. Hier seien Bund, Land und Kommunen gefragt, gute Rahmenbedingungen für das Ehrenamt zu schaffen, um am bürgerschaftlichen Einsatz weiter festhalten zu können. Dabei spiele auch die öffentliche Wertschätzung eine entscheidende Rolle. So ist es für den Kreischef von besonderer Bedeutung, den Ehrenamtlichen die Ehrennadel des Landes Rheinland-Pfalz auszuhändigen und diese in ihrem Tun damit wertzuschätzen und zu stärken.