(von li. nach re.) Theo Härter und Tanja Kramper zeichneten Felix Scholl für sein beherztes Einschreiten in gleich zwei Gefahrensituationen aus. OB Jörg Albrecht ist froh, dass es Menschen wie Felix Scholl in der Gesellschaft gibt.
(von li. nach re.) Theo Härter und Tanja Kramper zeichneten Felix Scholl für sein beherztes Einschreiten in gleich zwei Gefahrensituationen aus. OB Jörg Albrecht ist froh, dass es Menschen wie Felix Scholl in der Gesellschaft gibt.

SINSHEIM – Umsichtig und entschlossen gehandelt – aufmerksamer Helfer für sein couragiertes Verhalten geehrt

Für sein wiederholtes aufmerksames und couragiertes Verhalten wurde der 22 Jahre alte Felix Scholl aus Sinsheim im Rahmen der Kampagne „Beistehen statt rumstehen“ geehrt. Der Oberbürgermeister der Großen Kreisstadt Sinsheim, Jörg Albrecht, der stellvertretende Leiter des Polizeireviers Sinsheim und Erster Polizeihauptkommissar Theo Härter sowie die Geschäftsführerin des Vereins Kommunale Kriminalprävention Rhein-Neckar e.V., Tanja Kramper, nahmen die Ehrung vor und lobten das couragierte Auftreten Scholls.

Was war geschehen?

In der Nacht zum 10.08.2017 wurde Felix Scholl auf eine Geräuschentwicklung aufmerksam und bemerkte einen Mann, der gerade dabei war, die Scheibe eines Fahrzeugs einzuschlagen. Durch das schnelle Handeln und die direkte Ansprache ließ der Täter von der weiteren Tathandlung ab und flüchtete. Herr Scholl nahm die Verfolgung auf und konnte den Täter stellen. Dieser händigte ihm daraufhin seinen Personalausweis aus. Herr Scholl alarmierte die Polizei. Der Täter konnte vor Eintreffen der Polizei nochmals flüchten, aber anhand des Ausweisdokumentes stand dessen Identität fest.

Herr Scholl zeigte bei einem weiteren Fall, welcher sich am Mittag des 09.02.2018 ereignete, wieder Zivilcourage. Eine Polizeistreife des Polizeireviers Sinsheim konnte beobachten, wie er einen Mann und eine Frau zu Fuß verfolgte. Scholl teilte mit, dass die beiden Flüchtigen Tatverdächtige eines Wohnungseinbruchsdiebstahls seien. Des Weiteren hatte er erkannt, dass die männliche Person ein Messer mit sich führte. Im weiteren Verlauf konnte der Zeuge abermals die Flüchtenden erkennen und nahm gemeinsam mit der Polizei die Verfolgung auf. Kurz darauf konnte durch eine weitere Beobachtung von Felix Scholl die Frau des Einbrecherduos gefasst werden.

Der Verein Prävention Rhein-Neckar e.V., die Große Kreisstadt Sinsheim und das Polizeipräsidium Mannheim bedankten sich bei dem couragierten Helfer mit einer Urkunde und einem Präsent. .

„Beistehen statt Rumstehen“

Die Initiative der Präventionsvereine Kommunale Kriminalprävention Rhein-Neckar e.V. Sicheres Heidelberg (SicherHeid) e.V. und Sicherheit in Mannheim (SiMa) e.V. richtet sich inhaltlich an der bundesweit propagierte Aktion TU WAS aus.

Die Auszeichnung in Form einer Urkunde und einem Präsent erhalten Menschen, die im Rhein-Neckar-Kreis, Heidelberg oder Mannheim entsprechend handeln. Über die Veröffentlichung der guten Taten möchten die drei Präventionsvereine auch darauf hinwirken, das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung in der Metropolregion positiv zu beeinflussen.

Aktion „TU WAS“

Das Ziel der Aktion „TU WAS“, eine “Initiative für mehr Zivilcourage” ist, innerhalb der Bevölkerung den Gedanken der Solidarität und des Helfens zu fördern. Oft wissen die Bürgerinnen und Bürger allerdings nicht, wie sie wirkungsvoll eingreifen können, ohne sich dabei selbst in Gefahr zu bringen.

Deshalb hat die Polizei sechs praktische Regeln für mehr Sicherheit zusammengestellt, die jeder anwenden kann.

  • Ich helfe, ohne mich selbst in Gefahr zu bringen.
  • Ich fordere andere aktiv und direkt zur Mithilfe auf.
  • Ich beobachte genau und präge mir Täter-Merkmale ein.
  • Ich organisiere Hilfe unter Notruf 110.
  • Ich kümmere mich um Opfer.
  • Ich stelle mich als Zeuge zur Verfügung.

Gefordert ist nicht Heldentum. Vielmehr genügen oft schon Kleinigkeiten, um eine große Wirkung zu erzeugen. Manchmal reicht es bereits, das Mobiltelefon zu benutzen und Hilfe zu holen oder weitere Passanten um Unterstützung zu bitten. Schon heute schreiten Bürgerinnen und Bürger immer wieder couragiert und beherzt in brenzligen Situationen ein. Damit verhindern sie Schlimmeres oder tragen entscheidend dazu bei, dass Opfer zu ihrem Recht kommen und Straftaten aufzuklären. Dies ist umso erfreulicher, da bekanntlich eine Haltung des Wegschauens den idealen Nährboden für kriminelle Machenschaften bereitet. Deshalb müssen die Möglichkeiten der Bürgerinnen und Bürger, Hilfe zu leisten, noch gezielter genutzt und die Bereitschaft dafür ins Bewusstsein der Öffentlichkeit gerückt werden. „Weggeschaut. Ignoriert. Gekniffen.“ – diese Einstellung kann und darf keiner an den Tag legen.

Wer Helfen lernen möchte kann an einem Zivilcouragetraining teilnehmen, das im Rhein-Neckar-Kreis vom Verein Prävention Rhein-Neckar e.V. mit Unterstützung der Polizei angeboten wird.

Übrigens: Die sechs praktischen Regeln sind seit vielen Jahren auch in allen S-Bahnen der Region und auf zwei Linienbussen der Rhein-Neckar-Verkehrsgesellschaft zu sehen.

Weitere Informationen im Internet unter:

www.praevention-rhein-neckar.de
www.aktion-tu-was.de
www.polizei-beratung.de