Karlsruhe – Das ehemalige Geothermie-Bohrloch im Bellheimer Gewerbegebiet Nord-Ost IV ist planmäßig verfüllt worden. Das ausführende Unternehmen MB Well Services baut das dafür Mitte September aufgestellte Bohrgerät derzeit ab. Der erste Rückbauabschnitt ist damit abgeschlossen.
In den vergangenen Wochen wurde in enger Abstimmung mit dem Bergamt die bisherige provisorische Verschließung herausgebohrt. Danach erfolgten Untersuchungen und Vermessungen zu Qualität und Zustand des ehemaligen Bohrloches. Die Ergebnisse waren positiv – das Bohrloch befindet sich in einem guten Zustand und kann wie geplant endgültig stillgelegt und dauerhaft versiegelt werden.
Für die endgültige Stilllegung wurde ein Zementstopfen mit einer Länge von rund 900 Metern am Fußpunkt der Bohrung in etwa 2.100 Metern Tiefe eingebracht. Ein erfolgreicher Drucktest dokumentiert die Qualität der neu eingebrachten Zementierung. Die mehrwandige Verohrung des Bohrlochs oberhalb des Zementstopfens wurde mit einer Dichtflüssigkeit aufgefüllt. Diese mineralische Dichtflüssigkeit, die deutlich schwerer als Wasser ist, gewährleistet, dass kein Wasser, Öl oder Gas von außen in das Bohrloch eindringen kann. Oberhalb dieses Abschnitts, in einer Tiefe von etwa 340 Metern, schließt ein zweiter Zementstopfen das Bohrloch bis zur Oberfläche vollständig ab. Der TÜV-Süd stellt dabei sicher, dass die gesamte Rückbaumaßnahme nach höchsten Qualitäts- und Sicherheitsstandards durchgeführt wird. „Die Verfüllung verlief reibungslos, wir sind voll im Zeitplan“, sagt Thomas Wilkowsky, Projektleiter von MB Well Services, und auf der Baustelle vor Ort verantwortlich für die jetzt abgeschlossene Maßnahme.
Im nächsten und abschließenden Abschnitt wird die bisherige Betonplatte an der Oberfläche entfernt und die endgültig verfüllte Bohrung wird ca. fünf Meter unter der Erdoberfläche gekappt. Eine aufgeschweißte Stahlplatte verschließt hier die in der Tiefe verbleibende Verrohrung. Ein ca. 30 cm starker Zementdeckel sichert den Abschluss zusätzlich. Das verbliebene Erdloch wird dann noch mit Erdboden aufgefüllt, um die Fläche zukünftig neu nutzen zu können. „Die Firma, die das Bohrloch hinterlassen hat, war ursprünglich in der Rückbaupflicht. Wir haben uns im Zuge unseres Engagements in der Region dazu verpflichtet, diese Aufgabe zu übernehmen und wollen diese sicher und erfolgreich zum Abschluss bringen“, erläutert Lutz Stahl, Geschäftsführer der Deutschen ErdWärme, den Hintergrund der Maßnahme. Die endgültige Verfüllung des ehemaligen, bisher provisorisch verschlossenen Bohrlochs ermöglicht zukünftig die Nachnutzung des Geländes. Nach vollständigem Abschluss des Rückbaus wird die wiederhergestellte Fläche der Gemeinde Bellheim übergeben.