Karlsruhe – News, Termine, Kulturelles und Wissenswertes
Heidesee-Biotop und Naturfriedhof wegweisende Beispiele
Umweltausschuss thematisierte Bürgerprojekte im Kontext “Meine Grüne Stadt” Die “Grüne Stadt” bleibt entlang der Handlungsfelder Klima, Gesundheit und Natur wesentliches Leitmotiv und Selbstverständnis Karlsruhes. In der jüngsten nichtöffentlichen Sitzung des Ausschusses für Umwelt und Gesundheit wurde den Mitgliedern ein Überblick über die derzeitigen Bürgerprojekte gegeben, die zum Teil aus den ersten beiden Ideenwerkstätten resultieren, aber auch außerhalb dieser Foren entstanden sind. Umweltbürgermeister Klaus Stapf als Ausschuss-Vorsitzender verwies darauf, dass die Bürgerinnen und Bürger ihre Projekte selbst gestalten, tragen und sich so auch mit den Ergebnissen identifizieren können. Die Stadtverwaltung unterstützt sie dabei tatkräftig. Einige der Bürgerprojekte stellten nun das Amt für Umwelt und Arbeitsschutz sowie das Friedhofs- und Bestattungsamt dem Gremium vor, das diese wohlwollend honorierte und mit interessierten Detailfragen bedachte. Verwaltung und Ausschuss waren sich mit der engagierten Bürgerschaft einig, dass die Projekte ein Steigern der Lebensqualitätsverbesserung im Quartier ermöglichen.
Bürgervereine als Initiatoren
Gemeinsame Anstrengungen tragen erste Früchte, wie näher erläutert an den Projekten “Landschaftsschutz am Heidesee” und “Naturfriedhof Heidenstücker”. Das Projekt am Heidesee geht auf einen Vorschlag des Bürgervereins Neureut-Heide (BV) zurück, fand mit der Ortsverwaltung, städtischen Ämtern und der Fischerzunft helfende Akteure, ist aber zwingend auf weitere ehrenamtliche Kräfte angewiesen. Auch der BV hat seine Kapazitätsgrenzen längst erreicht. Ziel ist es, die biologische Vielfalt des Geländes zu bewahren, über ihren Wert zu informieren und gleichzeitig das Gebiet mit attraktiven Naherholungsangeboten wie Drachenwiese, Klangpfad und Seebereich auf nachbarschaftsfreundliche Weise aufzuwerten.
Probleme bereiten trotz aller Bemühungen samt Jugendarbeit und Kommunalem Ordnungsdienst weiterhin bis in die Nacht am See lärmende Gruppen. Baden, Grillen, Vandalismus und sogar illegale Autorennen – noch ist der Kampf gegen Unbilden wie diese auch in besonders schützenswerter Umgebung nicht ausgestanden. Das Ausweisen als öffentliche Grünanlage bleibt wesentlicher Meilenstein und die Kommunikation Daueraufgabe. Multiplikatoren sollen eine breitere Öffentlichkeit sensibilisieren. Wichtige Bausteine sind der Heideputz, geführte Spaziergänge (zuletzt im Oktober), Vogelstimmenwanderungen und geplante Informationstafeln. Deren Gestaltung erarbeiteten zum Beispiel Mädchen und Jungen des Partners Schulzentrum Neureut.
Naturfriedhof soll auch Lebensraum sein
Ebenfalls einen pädagogischen Schwerpunkt verfolgt das Bürgerprojekt Naturfriedhof Heidenstücker, der überdies Lebens- und Ruheräume schaffen soll. Die Anlage wurde bislang nicht als Bestattungsort verwendet, doch nun soll dort nach und nach mit dem Bürgerverein Grünwinkel als Initiator und der dortigen Grundschule ein Bestattungswald entstehen – und mehr als das. Eingangs soll die Esskastanie, aktueller Baum des Jahres, das Gelände prägen: zunächst sind 20, später einmal 80 Exemplare geplant. Dieses Entree wird mit der Zeit fließend übergehen in einen Wiesen- und Streuobstverband, zu dem vor allem die Siedler der Heidenstückersiedlung beitragen möchten, sowie eine Wiesen- und Blühfläche, auch für den Schutz von Bienen und anderen Insekten. Ergänzt schließlich durch den Bestattungswald, sodass Leben und Tod verbunden bleiben.
Offizieller Auftakt noch im November
Mädchen und Jungen der Grundschule, die beim Pflanzen und Pflegen der Bäume helfen, werden besonders, so der Projektgedanke, das sich Entfalten der Esskastanien als intensive Erfahrung miterleben können. Sie könnten sie dann auch Früchte tragen sehen, später mit ihren eigenen Kindern dorthin gehen, den Lebenszyklus begleiten und weitergeben, sich vielleicht auch einmal dort zur ewigen Ruhe legen. Pietätvoll und doch auf umfassende Weise einladend, soll der Naturfriedhof Heidenstücker auch ein besonderer Ort der Identifikation mit dem eigenen Quartier werden. Zur weiteren Pflanzung, der feierliche Auftakt ist für Samstag, 17. November, vorgesehen, sind möglichst heimische und langfristig nutzbare Arten bevorzugt, vor allem Ahorn, Buche, Eiche, Kirsche. So soll der gemeinschaftliche Weg weitergehen.
Innenstadt-Umfrage zum Klimaschutz
Interviews fließen in neues Konzept ein Im Rahmen einer Masterarbeit führen Studierende der Pädagogischen Hochschule am Freitag und Samstag, 2. und 3. November, kurze Interviews über Klimaschutz mit interessierten Bürgerinnen und Bürgern.
Die Befragung an ausgewählten Stellen der Innenstadt findet nur bei gutem Wetter statt und dauert wenige Minuten. Die Ergebnisse der von Umweltamt und Karlsruher Energie- und Klimaschutzagentur (KEK) unterstützten Aktion fließen in die gerade laufende Erarbeitung eines neuen Klimaschutzkonzeptes für Karlsruhe ein.
Karlsruhe und Elsass-Lothringen seit 1871
Weitere Informationen Die Ausstellung auf karlsruhe.de
Ausstellung zur wechselhaften Geschichte einer grenzübergreifenden Nachbarschaft Den politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Verflechtungen der badischen Residenz mit den elsässichen Nachbarn widmet sich eine neue Ausstellung im Stadtmuseum Karlsruhe im Prinz-Max-Palais. Ab Freitag, 9. November, gibt es bei “Karlsruhe und Elsass-Lothringen seit 1871 – Die wechselhafte Geschichte einer Nachbarschaft” viel Wissenswertes zu entdecken.
Die Ausstellung spannt den Bogen von der Annexion Elsass-Lothringens 1871 durch das deutsche Kaiserreich, bis zur Rückgabe der “Reichslande” 1918 an Frankreich und untersucht jeweils die Folgen für die badische Landeshauptstadt. So gründeten Karlsruher Geschäftsleute wie etwa der Kaufhausinhaber Max Knopf Filialen im Elsass, die nach dem Ersten Weltkrieg wieder aufgegeben werden mussten. Daneben war Elsass-Lothringen ein Absatzmarkt für die Karlsruher Industrie geworden, einige Architekten aus Karlsruhe beteiligten sich auch an der dort einsetzenden reichen Bautätigkeit. Natürlich gab es auch Firmen im Elsass und in Lothringen, die ihren Absatzmarkt nunmehr in Karlsruhe hatten.
Die Folgen der Trennung nach dem Ersten Weltkrieg bilden einen weiteren thematischen Schwerpunkt. Zahlreiche Flüchtlinge aus dem benachbarten Elsass-Lothringen kamen nach Karlsruhe. Die Stadt musste knapp ein Fünftel der ca. 32.000 Elsass-Lothringer aufnehmen, die nach Kriegsende flüchteten oder ausgewiesen wurden. Daneben war der Verlust dieses Absatzmarktes für die Karlsruher Industrie ein wesentlicher Grund für die wirtschaftliche Stagnation der Stadt in der Weimarer Republik. Nach der erneuten Annexion von Elsass-Lothringen 1940 war die Verlegung der Hauptstadt nach Straßburg von Gauleiter Robert Wagner bereits beschlossen. Der andauernde Krieg und dann die deutsche Niederlage verhinderten aber die Umsetzung dieses Plans.
Mit einem Blick auf die aktuelle Bedeutung des Elsasses für Karlsruhe wird schließlich der zeitliche Bezug zur Gegenwart gesetzt. Zu sehen ist die Ausstellung noch bis zum 28. April 2019.
Wissenschaftler des Naturkundemuseums Karlsruhe entdecken zwei unbekannte Pilzarten in Karlsruher Parks
Staatliches Museum für Naturkunde Karlsruhe
Ein Forschungsteam um den Mykologen Markus Scholler vom Naturkundemuseum Karlsruhe hat in Karlsruher Parkanlagen neben zahlreichen raren Pilzarten auch zwei bislang unbekannte Arten entdeckt. In diesem Zusammengang betonen die Wissenschaftler die große Bedeutung alter heimischer Baumarten für den Pilzartenschutz.
Viele Großpilze, die mit alten Bäumen eine Lebensgemeinschaft zum beiderseitigen Vorteil (Ektomykorrhiza-Symbiose) eingehen, sind selten geworden oder sogar vom Aussterben bedroht. Dies liegt vor allem daran, dass häufig bestimmte exotische Bäume wie Platanen, Rosskastanien, Robinien und Zürgelbäume gepflanzt werden, die keine Symbiosen mit den heimischen Pilzen eingehen. Ein weiterer Grund ist, dass für Symbiosen geeignete heimische Bäume nicht alt werden dürfen und für forstwirtschaftliche Zwecke gefällt werden. Auch schaden den Pilzen die Nährstoffeinträge durch Düngung und Luftstickstoffeinträge. Insofern sind für viele in Symbiose lebende Pilze städtische Grünanlagen, wo heimische Bäume alt werden dürfen und durch Mähen und Laubentfernung der Nährstoffgehalt zwangsläufig etwas geringer gehalten wird, mitunter letzte Refugien.
Im Rahmen zweier vom Naturschutzfonds Baden-Württemberg und dem Programm „Klimawandel und modellhafte Anpassung in Baden-Württemberg (KLIMOPASS)“ finanzierter Forschungsprojekte konnte nun der Mykologe Markus Scholler vom Naturkundemuseum Karlsruhe zusammen mit den Mitarbeitenden Anja Schneider und Torsten Bernauer zahlreiche sehr seltene Arten nachweisen. Darunter sind zwei für die Wissenschaft noch unbekannte Arten, über die die Karlsruher Wissenschaftler zusammen mit Kollegen aus dem In- und Ausland in internationalen Fachzeitschriften berichten. Es handelt sich dabei um eine (wohlgemerkt für Speisezwecke nicht geeignete!) Trüffelart mit dem wissenschaftlichen Namen Genabea urbana, die mit Hilfe von Trüffelhunden an einer sehr alten Hainbuche nahe dem Bahnhof entdeckt wurde. Die zweite neue Art ist ein Risspilz, Inocybe strickeriana, der zwischen zwei alten Eichen im Zoologischen Garten wuchs. Die letztgenannte Art wurde zu Ehren des Karlsruher Lehrers und Pilzkundlers Paul Stricker benannt.
Die Wissenschaftler betonen, dass es in Karlsruhe noch zahlreiche wertvolle Parkanlagen mit altem Baumbestand gibt, wo man seltene Pilze finden kann. Allerdings sind einige vor allem durch Bauvorhaben, aber auch durch Pflanzung ungeeigneter meist exotischer Baumarten sowie durch Hundekot und übermäßigen Streusalzeinsatz gefährdet, so in besonderer Weise die alten Eichen und ihre Symbiosepilze in der Erzbergerstraße in der Karlsruher Nordstadt. Diese Straße gehörte auch zu den von Paul Stricker untersuchten Pilzhabitaten und er notierte bereits in den 1930er Jahren (damals hieß die Erzbergerstraße noch Hindenburgstraße) das Vorkommen seltener Pilzarten in seinem Tagebuch. Dies kann man auch in einem Gutachten nachlesen, das das Naturkundemuseum im Auftrag des Gartenbauamtes anfertigte.
Platformers‘ Days ab 2020 in der Messe Karlsruhe
Karlsruher Messe- und Kongress GmbH (KMK)
Karlsruhe, 29. Oktober 2018 – Am 18. und 19. September 2020 werden die Platformers‘ Days – die wichtigste Fachmesse für mobile Hebe- und Höhenzugangstechnik im deutschsprachigen Raum – erstmals auf dem Gelände der Messe Karlsruhe stattfinden. Der bisherige Veranstalter Vertikal EVENTS und die Karlsruher Messe- und Kongress GmbH (KMK) arbeiten zukünftig zusammen, wodurch die Platformers‘ Days ihren Veranstaltungsort wechseln.
Britta Wirtz, Geschäftsführerin der KMK, freut sich über den Zuwachs in der Messe Karlsruhe: „Mit der RecyclingAKTIV & TiefbauLIVE sowie der NUFAM haben wir bereits weitreichende Erfahrung im Bereich erfolgreicher Messen mit Demonstrationscharakter. Diese Kompetenz können wir für den Standortwechsel der Platformers‘ Days perfekt einsetzen; darüber hinaus sehen wir die Platformers‘ Days als hervorragende Komplettierung unseres Messeportfolios zwischen Nutzfahrzeugen und Baukompetenz. Vertikal EVENTS mit Oliwer Sven Dahms an der Spitze ist weiterhin Ansprechpartner für die Kunden einerseits und für die Messe Karlsruhe in der strategischen Ausrichtung der Messe andererseits.“
Oliwer Sven Dahms, Inhaber von Vertikal EVENTS, zur künftigen Zusammenarbeit: „Als Mitgründer der Platformers‘ Days ist es mir besonders wichtig, dass sich die Messe weiterhin positiv entwickelt. Durch die Kooperation mit der Messe Karlsruhe wird die bisher investierte Arbeit weiter Früchte tragen. Ich bin davon überzeugt, dass die Platformers‘ Days in Karlsruhe ein ideales neues Zuhause finden und freue mich schon sehr auf die Zusammenarbeit.“ Das Projektteam der Messe Karlsruhe wird gemeinsam mit Herrn Dahms das Konzept der Veranstaltung an den neuen Standort transferieren, die Abläufe der Veranstaltung von Besucherhandling bis Logistik optimieren und die Messe stetig weiterentwickeln.
Ausstellerwünsche nach größeren Standflächen ermöglichen
Nach den erfolgreich beendeten Platformers‘ Days 2018 im hessischen Hohenroda (14. und 15. September 2018) wurden bereits erste Gespräche mit Ausstellern geführt, die sich durchweg positiv zu einem Umzug der Veranstaltung nach Karlsruhe äußerten. Oliwer Sven Dahms zum Standortwechsel: „Die Platformers‘ Days sind in Hohenroda an ihre natürlichen Grenzen gestoßen. Mit einem Umzug nach Karlsruhe haben wir die Möglichkeit, die Wünsche der Aussteller nach größeren Ständen zu erfüllen und den Servicegedanken für Aussteller und Besucher ganz neu zu denken.“ Britta Wirtz ergänzt hierzu: „Die Messe Karlsruhe kann mit variablen Nutzungskonzepten, passenden Flächenkapazitäten und lichtdurchfluteten, modernen Messehallen und einem direkt angebundenen, befestigten Freigelände punkten. Sie bietet Open-Air- und Demonstrationsmessen wie den Platformers‘ Days eine hervorragende Infrastruktur und vollumfängliche logistische Serviceleistungen.“
Karlsruhe punktet bei Infrastruktur und Übernachtungsangebot
Als starker Wirtschaftsstandort im Südwesten punktet Karlsruhe mit einer gut ausgeprägten Verkehrsinfrastruktur; so ist die Anbindung an den öffentlichen Personenverkehr mit Karlsruhe als ICE-Knotenpunkt und einem Messe-Shuttle vom Hauptbahnhof sowie S-Bahn Anbindung ebenso gesichert, wie die Anreise mit dem Flugzeug, durch die Nähe zum Baden-Airpark oder die stündliche ICE Anbindung an den Flughafen Frankfurt. Auch die optimale Verkehrsanbindung an die Autobahnen A5 und A8 ermöglicht eine unkomplizierte Erreichbarkeit der Messe. Dies kommt nicht nur den Ausstellern, sondern auch den Fachbesuchern der Messe zugute. Karlsruhe bietet ein umfangreiches und stetig wachsendes Übernachtungsangebot vom Gasthaus bis zur 5-Sterne Hotellerie in unmittelbarer Nähe des Messegeländes.
Zu den Platformers‘ Days
Die Platformers‘ Days sind die wichtigste Fachmesse für mobile Hebe- und Höhenzugangstechnik im deutschsprachigen Raum. Sie gingen erstmals 1999 an den Start und entwickelten sich seitdem aussteller- und besucherseitig stetig positiv. Bei den Platformers‘ Days präsentierten sich zuletzt knapp 100 Aussteller mit über 250 Marken auf einer Netto-Fläche von rund 10.000 Quadratmetern. Über 2.000 internationale Fachbesucher informierten sich auf dem Gelände des Hotelparks Hohenroda über „mobiles Heben und Bewegen“.
Die nächsten Platformers‘ Days finden am 18. und 19. September 2020 in der Messe Karlsruhe statt.