Aus Anlass der 6. Plenarversammlung der Chinesisch-Deutschen Industriestädteallianz (ISA) ist Oberbürgermeisterin Jutta Steinruck in der vergangenen Woche nach China gereist.
Die ISA hat den Aufbau deutsch-chinesischer Beziehungen auf der kommunalen Ebene zum Ziel. Dabei stehen Investitionsförderung und potentielle Wirtschaftsprojekte im Vordergrund. Vertieft werden sollen aber auch politische und kulturelle Kontakte. In den Zeiten wachsender Handelskonflikte kommt diesem Aspekt eine nicht zu unterschätzende Bedeutung zu. In China hat die lokale und regionale Ebene bei Investitionsentscheidungen eine besondere Bedeutung.
Die ISA-Konferenz fand in der südchinesischen Stadt Foshan statt. Foshan liegt in der Provinz Guangdong und gilt als ein bedeutendes Handels- und Industriezentrum. Guangdong ist zudem die wirtschaftlich stärkste Provinz der Volksrepublik und wie seit Juli 2018 bekannt ist, wird die BASF dort ihren größten Standort in Asien aufbauen, mit einem Investitionsvolumen von 10 Milliarden Euro. Jutta Steinruck nutzte die Gelegenheit über die Sonderverwaltungszone Hongkong anzureisen, um sich dort zunächst aus erster Hand über die aktuelle politische und wirtschaftliche Situation in China zu informieren, und um einige kommunale Projekte im Bereich des Nahverkehrs und der Wohnungswirtschaft für Anregungen zur Stadtentwicklung in Ludwigshafen zu studieren. Auch wurden ausführliche Gespräche mit der Außenhandelskammer, der Wirtschaftsförderung des Bundes (GTAI Germany Trade & Invest) sowie mit deutschen Unternehmen in China geführt.
Ludwigshafen ist seit April 2018 Mitglied der ISA und wird in der Allianz durch die WirtschaftsEntwicklungsGesellschaft Ludwigshafen am Rhein mbH (W.E.G.) vertreten. Begleitet wurde die OB auf ihrer Chinareise, die vom 19. bis 27. Oktober stattfand, von Christian Schmitt, Prokurist der W.E.G., sowie von Prof. Dr. Frank Rövekamp, Direktor am Ostasieninstitut der Hochschule Ludwigshafen am Rhein, und Dr. Dai Yi. Teilnehmer der ISA-Konferenz in Foshan waren Bürgermeister und Vertreter der 20 chinesischen Mitgliedsstädte sowie – neben Ludwigshafen – der deutschen Städte Aachen, Bottrop, Göttingen, Hamburg, Ingolstadt Kaiserslautern, Lahr, Mainz, Nürnberg, Solingen und Wuppertal. Als Diskussionsschwerpunkte kristallisierten sich Herausforderungen der Digitalisierung auf kommunaler Ebene und die Frage heraus, wie sich die für die beteiligten Städte unverändert wichtige industrielle Landschaft unter Wahrung der Nachhaltigkeit weiterentwickeln lässt.
Weiterhin besuchte Jutta Steinruck zusammen mit Prof. Dr. Frank Rövekamp die Universität Foshan. In ausführlichen Gesprächen mit der Universitätsleitung wurde das Ziel erreicht, hier den Grundstein für eine weitere Universitätspartnerschaft des OAI in China zu legen. Neben dem Studierendenaustausch, der im nächsten Jahr starten soll, können dann Forschungs- und Transferprojekte mit Bezug zur Industriestädteallianz ins Auge gefasst werden. Das OAI hatte die Stadt Ludwigshafen bereits vor der Reise im Rahmen der ISA beraten, wie auch die IHK Pfalz, die in Ludwigshafen ein Greater China Center unterhält, beide werden auch künftig aktiv bleiben.
Insgesamt zieht Jutta Steinruck positives Fazit ihrer Reise: „Ziel der ISA ist es, deutsche und chinesische Mitgliedsstädte, ihre Unternehmen und Wissenschaftseinrichtungen sowie Hochschulen einfach und direkt zu vernetzten. Insbesondere mittelständischen deutschen und chinesischen Unternehmen bietet die Allianz großartige Chancen, Kooperationen anzustoßen und wirtschaftliche Zusammenarbeit zu fördern. Nachdem ich nun erstmals China besuchen und viele Gespräche führen konnte, bin ich überzeugt, dass unser Mittelstand von der Industriestädteallianz profitieren kann. Ich werde daher gerne unsere mittelständischen Unternehmen direkt ansprechen und darin bestärken, sich mit der ISA vertraut zu machen.“
Fotonachweis: W.E.G. BU: OB Jutta Steinruck – Gruppenfoto der 6. Plenarversammlung der Chinesisch-Deutschen Industriestädteallianz (ISA) in Foshan