Walldorf – News, Termine, Kulturelles und Wissenswertes
„Historischer Tag“ im Walldorfer Rathaus
Land, Kommunen, Verkehrsverbund und Wirtschaft vereinbaren Mobilitätskonzept „Wenn viele in eine Richtung gehen, kann es nur gut werden“, war sich Bürgermeisterin Christiane Staab am 25. Oktober bei der Unterzeichnung des Mobilitätspaktes für den Raum Wiesloch-Walldorf sicher.
Verkehrsminister Winfried Hermann, der zur Unterzeichnung ins Walldorfer Rathaus gekommen war, sprach sogar „von einem historischen Tag.“ Denn dank des eines neuen und nachhaltigen Konzepts, an dem gemeinsam gearbeitet wird, soll sich die Mobilität in der Region Wiesloch-Walldorf deutlich verbessern.
„Eine tragfähige Zukunft für die Mobilität in unserer Region“, wünschten sich in diesem Sinne nicht nur Bürgermeisterin Christiane Staab, sondern auch die weiteren Unterzeichner des Mobilitätspaktes. „Das ist ein Projekt von vielen, denn wir können die Verkehrsprobleme nicht allein lösen“, stellte der Minister fest. Hermann erinnerte daran, dass der Weg zum gemeinsamen Mobilitätspakt vor etwa zwei Jahren mit einem Schreiben der Städte Wiesloch und Walldorf an Ministerpräsident Kretschmann seinen Anfang genommen habe. In dem von Heidelberger Druckmaschinen, SAP und MLP unterstützten Schreiben legten die Städte die Verkehrsprobleme dar, vor allem die Situation auf der überlasteten Landesstraße 723 zwischen Rauenberg und Walldorf und die Staus, die auch den öffentlichen Nahverkehr betreffen.
„Wir wollen das Verkehrssystem leistungsfähiger und nachhaltiger machen. Wir wollen bessere Verbindungen und eine bessere Vernetzung, dabei aber die Umwelt nicht stärker belasten“, erklärte Hermann, der einen Steuerungskreis ins Leben gerufen hat mit Akteuren aus der Region, die sich auf Ziele und Eckpunkte für die weitere Entwicklung im Wirtschaftsraum Wiesloch-Walldorf ver-ständigt haben, die im Mobilitätspakt dargelegt sind.
Mit dem Format des Mobilitätspaktes, bei dem sich das Ministerium in der Rolle des Moderators sieht, habe man in Heilbronn/Neckarsulm bereits gute Erfahrungen gemacht, so Hermann. Neben Maßnahmen wie dem Ausbau und der Sanierung der Autobahnen A 6 und A 5, enthält der Mobilitätspakt eine lange „Arbeitsliste“ zur Verbesserung des öffentlichen Nahverkehrs, zum Beispiel mit Regiobuslinien, dem Ausbau der Radwege, auch durch überörtliche Radschnellwege. Die Mitarbeiter der Betriebe in der Region sollen „mitgenommen“ werden. Hier setzt der Pakt unter anderem auf die Förderung von Fahrgemeinschaften. „Vieles kann nicht schnell realisiert werden“, stellte Winfried Hermann fest, eine erste Evaluation solle in fünf Jahren erfolgen, nachdem sich die verschiedenen Arbeitsgruppen regelmäßig getroffen haben. Regierungspräsidentin Nicolette Kressl sah der „neuen Art der Zusammenarbeit“ positiv entgegen. Die Probleme des Hochwasserschutzes seien inzwischen gelöst, so Kressl, und das Land übernehme Verantwortung beim Straßenausbau und habe schon länger mit den Planungen für den Ausbau der L 723 begonnen. „Wir arbeiten parallel, denn wir wissen, wie eilig es ist“, so Kressl. Landrat Stefan Dallinger konnte berichten, dass es bereits Vereinbarungen mit dem Neckar-Odenwald-Kreis in Sachen Regiobuslinie gebe. Auch das Radverkehrskonzept werde fortgeschrieben, um Lücken zu schließen. Ralph Schlusche, Verbandsdirektor des Verbands Region Rhein-Neckar, lobte den „multimodalen Ansatz“. Man sei gerne dabei. „Wir müssen auch die Bürgerinnen und Bürger mitnehmen und die Menschen dafür begeistern, sich nicht ins Auto zu setzen“, sagte Bürgermeisterin Christiane Staab. Wieslochs Oberbürgermeister Dirk Elkemann erklärte, dass Straßen zu bauen, nicht der „Weisheit letzter Schluss“ sein könne. Man müsse die Verkehrsmittel besser verknüpfen. „Der Pakt ist eine tolle Idee“, sagte Artin Adjemian, Geschäftsbereichsleiter der IHK Rhein-Neckar, der diesen als „wichtigen Meilenstein“ sah, um den Wirtschaftsstandort der „exzellent arbeitenden Unternehmen zu sichern“. Volkhard Malik, Geschäftsführer des Verkehrsverbunds Rhein-Neckar, lobte ebenfalls die „ganzheitliche Betrachtung“. Angebote wie Carsharing oder auch das Jobticket könnten zum Umstieg bewegen. Um Geld müsse man hier nicht bitten, ergänzte er schmunzelnd, denn das Land säße ja mit am Tisch. Volker M. Heepen, Geschäftsführer der Nahverkehrsgesellschaft B-W GmbH, kündigte weitere Züge an, die in Wiesloch-Walldorf halten würden, und eine Expresslinie der Bahn zwischen Mannheim und Karlsruhe ab Ende 2022. “Für uns ist Wiesloch-Walldorf der Mittelpunkt“, meinte Rainer Hundsdörfer, Vorstandsvorsitzender der Heidelberger Druckmaschinen AG, zu „dem hervorragenden Standort“. Der Pakt könne die Dinge beschleunigen, war er sich sicher. Dr. Hans-Joachim Letzel, Bereichsleiter der MLP Finanzberatung SE, freute sich, an der Lösung der Probleme beteiligt zu sein. „Es kommt durch den Pakt viel in Bewegung“, stellte Peter Rasper, kaufmännischer Leiter der SAP SE, fest. Er hoffe auf „schnelle Lösungen“. Er verwies auch auf die vielen Aktivitäten der SAP, die Mitarbeiter mit Jobticket, Fahrrad, via TwoGo-Mitarbeiter-App oder E-Mobilität zum Arbeitsplatz zu bringen.
Für „das sehr anspruchsvolle Gesamtpaket“ konnte Minister Hermann außer der Evaluation in fünf Jahren noch keine genaue zeitliche Planung nennen. Wie Bürgermeisterin Staab erläuterte, übernehme Walldorf die Aufgabe, die Verkehrsströme um das Industriegebiet zu untersuchen. Die Planungen für den Umbau des Knotens an der L 723/B3 in ein Vollkleeblatt, um den Verkehr zügiger fließen zu lassen, laufen in Wiesloch, wie Oberbürgermeister Elkemann berichtete. Mit dem Bau könne voraussichtlich im Herbst 2019 begonnen werden.
Sankt Martin komm’ und schaue
Martinsspiel und Laternenzug am 12. November
Durch die Straßen auf und nieder leuchten die Laternen wieder: rote, gelbe, grüne, blaue …
Die bunten Laternen zu Ehren von Sankt Martin leuchten in Walldorf in diesem Jahr am Montag, 12. November. Bevor sich der von der Stadt organisierte Laternenzug mit Kindern und Eltern in Richtung Marktplatz aufmacht, erinnert die Theater-AG der Waldschule um 18 Uhr vor dem Astorhaus an Martins Tat der Nächstenliebe. Denn einem frierenden Bettler überlässt er großherzig einen Teil seines wärmenden Umhangs. Nachdem die gute Tat vollbracht ist, kann sich der Laternenzug in Bewegung setzen. An den beliebten und verehrten Heiligen wird nicht nur mit den in der Dunkelheit leuchtenden Laternen erinnert, sondern auch mit Liedern. Walldorfer Musikvereine begleiten den Zug und stimmen die beliebten Lieder an. Zum Abschluss darf sich jedes Kind auf dem Marktplatz ein Martinsmännchen abholen und es sich schmecken lassen.
Wohin wandert der Wanderpokal?
- Behördenfußballturnier am 10. November Kann die Fußballmannschaft des Polizeireviers Hockenheim ihren Erfolg vom letzten Jahr wiederholen und den Wanderpokal der Stadt Walldorf behalten?
Die Antwort auf diese Frage gibt das 29. Behördenfußballturnier, das am Samstag, 10. November, ab 11 Uhr in der Astoria-Halle stattfindet. Zwölf Mannschaften kämpfen um den Sieg und die Trophäe. Mit dabei sind außer den Titelverteidigern die Fußballer der Gemeinde Nußloch, der Stadt Sinsheim, der Stadt Hockenheim, des Landratsamts Heidelberg, der Stadt Heidelberg, der Stadt Bad Rappenau, des Gymnasiums Walldorf, der Gemeinde Oftersheim, des Rechenzentrums Heidelberg, des PZN Wiesloch, und eine Mannschaft der gastgebenden Stadt Walldorf. Das Endspiel ist für etwa 17.30 Uhr anberaumt, danach wir die siegreiche Mannschaft geehrt.
Training für den Ernstfall – Walddurchsuchung am 9. November
Eine Walddurchsuchung zu Übungszwecken findet am Freitag, 9. November, in Walldorf statt. Durchkämmt wird das Gebiet westlich der B 291 zwischen der A5 und dem Hardtbach.
Das Bereitschaftspolizeipräsidium Bruchsal trainiert mit dieser Übung das Führen von Einsatzeinheiten mit etwa fünfzig Beamtinnen und Beamten. Simuliert wird die Suche nach verletzten oder vermissten Personen und nach Gegenständen. Die Übung findet von 9 Uhr bis 11 Uhr statt. Am Ende der erfolgreich verlaufenen Suche werden zwei vermeintliche Täter festgenommen.
Die Fahrzeuge der Polizeikräfte werden im Bereich des Parkplatzes Reilinger Weg abgestellt. Wer an diesem Tag im Wald unterwegs sein möchte, wird gebeten, den genannten Bereich während der Trainingseinheit möglichst zu meiden.
Weiterhin auf gutem Kurs
Gemeinderat Walldorf besuchte innoWerft – Technologie- und Gründerzentrum Walldorf
„Wir sind weiterhin auf gutem Kurs“, erklärte Dr. Thomas Lindner, Geschäftsführer der innoWerft, bei dem schon traditionellen jährlichen Besuch des Gemeinderates und der Verwaltungsspitze am 23. Oktober.
Lindner berichtete über ein erfolgreiches und abwechslungsreiches Jahr 2018. So konnte das Walldorfer Gründerzentrum, das neben der Stadt Walldorf von der SAP SE und dem FZI Forschungszentrum Informatik in Karlsruhe getragen wird, eine Beteiligung bei dem neuen durch das Landesministerium für Wirtschaft und Arbeit geförderte Projekt „Digital Hub kurpfalz@bw“ erwirken. Die innoWerft wird in diesem Zuge die digitale Entwicklung in Zusammenarbeit mit zahlreichen Partnern aus der Kurpfalz und dem gesamten nördlichen Baden-Württemberg fördern – unter den Partnern sind unter anderen die Stadt Heidelberg, die Hochschule Mannheim, der Rhein-Neckar-Kreis und die Industrie- und Handelskammer (IHK) Rhein-Neckar. Weiter stellte Lindner sein inzwischen kräftig gewachsenes Team vor und machte auf die gemeinsame und aussichtsreiche Bewerbung mit der Stadt Walldorf bei der „gründerfreundlichen Kommune“ aufmerksam. Ziel des Landeswettbewerbs ist es, die regionalen Start-up-Landschaften mit ihren Angeboten zur kommunalen und regionalen Gründungskultur sowohl national wie international noch stärker sichtbar zu machen. Er berichtete darüber hinaus, dass mit den Fördermitteln aus Up2B – einem Gemeinschaftsprojekt der Gründerregion Rhein-Neckar mit den Partnern aus Heidelberg, Mannheim und Walldorf – bereits mehrere erfolgreiche Veranstaltungsreihen umgesetzt worden seien. Bei diesen teils mehrwöchig stattfindenden Programmen haben sowohl nationale als auch internationale Start-ups teilgenommen. Diese konnten neben dem Erlernen von Start-up-Methoden auch die Vorteile des Standortes Walldorf näher kennen lernen und feierten beispielsweise Ende Oktober unter reger öffentlicher Beteiligung ein gelungenes Finale des Programms „Breakthrough 2018“ in den Räumen der Volksbank Kraichgau. Lindner informierte auch darüber, dass mit Unterstützung des Walldorfer Gründerzentrums bereits über 1,1 Millionen Euro an Kapital bei Investoren und “Business Angels” für die betreuten Start-ups eingeworben werden konnten. Am Ende seines Vortrages macht Lindner deutlich, dass man sich der regionalen Verwurzelung mit internationaler Verantwortung jederzeit bewusst sei, bedankte sich bei den zahlreichen politischen Besucherinnen und Besuchern der letzten Monate und betonte zugleich, dass die Türen der innoWerft allzeit für Interessenten und Besucher geöffnet seien.
Zum Abschluss erwartete die Gäste eine interessante und gelungene Kurzvorstellung (“Pitch”) des innoWerft-Start-ups „BRC Solar“. Das Team hat eine neuartige Elektronik zur Steuerung von Solarpanels entwickelt, die es ermöglicht, dass teilverschattete Module auf Dächern auch weiterhin Strom liefern und damit die Effizienz von Solaranlagen weltweit gesteigert wird.
Gesprächskreis Demenz
Der Gesprächskreis für pflegende Angehörige von demenziell erkrankten Menschen oder ihnen Nahestehende hat sein nächstes Treffen am Freitag, 9. November, von 14.30 bis 16 Uhr in der Scheune Hillesheim in der Johann-Jakob-Astor-Straße 1.
Wer zum ersten Mal kommen möchte, wird um Anmeldung gebeten bei den Leiterinnen der Gesprächsrunde, Andrea Münch von der IAV-Stelle der Stadt, Tel. (0 62 27) 35-11 68, oder Gertrud Speckert von der Kirchlichen Sozialstation St. Leon-Rot, Tel. (0 62 27) 5 01 81.
Archäologen kehren zurück
Landesdenkmalamt sichert römische Funde im 2. Bauabschnitt von Walldorf-Süd
Wo schon bald der zweite Bauabschnitt des Neubaugebiets Walldorf-Süd entstehen soll, befindet sich unter der Erde ein Kulturdenkmal. Dies haben Anfang des Jahres Sondierungsgrabungen des Landesamtes für Denkmalpflege ergeben.
Bei den Untersuchungen entdeckten die Experten einen künstlichen Bachlauf und weitere Teile des römischen Bewässerungssystems sowie mehrere Siedlungsgruben, Pfostensetzungen und eine kreisförmige Steinstruktur aus der Römerzeit. Dabei handelt es sich um Funde, die laut Denkmalschutzgesetz erhaltungspflichtig sind. Daher kehren die Archäologen ab dem 5. November nach Walldorf zurück, um wesentliche Teile der Funde zu sichern und für die Nachwelt zu dokumentieren, bevor sie durch die Erschließungsarbeiten für das Neubaugebiet unwiederbringlich zerstört werden. Eine wichtige Voraussetzung für den Beginn der Grabungsarbeiten und die anschließende Weiterentwicklung des Wohngebiets waren Vereinbarungen mit den betroffenen Grundstückseigentümern. Denn die Erhaltungspflicht des antiken Kulturdenkmals liegt beim Eigentümer. Da im zweiten Bauabschnitt von Walldorf-Süd nicht alle Grundstücke der Stadt gehören, müssen auch private Eigentümer die Kosten der Grabung mittragen.
Die archäologischen Grabungen werden etwa drei Monate dauern. Es sollen ab 5. November exemplarisch zwei Felder mit einer Fläche von 1,7 Hektar detailliert untersucht werden. Laut Stadtbaumeister Andreas Tisch wurde der Verlauf der Grabungsarbeiten so abgestimmt, dass die mittlerweile ausgeschriebenen Arbeiten für die Erschließung des Baugebiets ab Mitte Februar in den nicht archäologisch zu untersuchenden Bereichen beginnen können, um möglichst wenig Zeit für die Gesamtmaßnahme zu verlieren.